05.05.2024, 16:36
Oberbergische schnuppern lange am Punkt
Die Füchse Berlin haben in der Handball Bundesliga einen knappen Heimsieg gegen den VfL Gummersbach eingefahren. Somit sind die Hauptstädter weiterhin auf Kurs Champions League und stehen vorübergehend sogar auf dem ersten Platz - der SC Magdeburg, der aktuell drei Spiele weniger absolviert hat, kann am Abend aber wieder vorbeiziehen.
Mit Rückkehrer Nils Lichtlein - zur Feier des Comebacks mit blonden Haaren - empfingen die Füchse Berlin am Sonntagnachmittag in der Handball Bundesliga den VfL Gummersbach. Die Oberbergischen wollten im Kampf um Europa weiter punkten, Ex-Fuchs Milos Vujovic vertändelte den Ball jedoch im ersten Angriff.
Im Gegenzug legten die Füchse erstmals vor, zwei frühe Paraden von Tibor Ivanisevic hemmten den Tabellenzweiten jedoch. Weil aber auch Gegenüber Dejan Milosavljev stark anfing, konnten die Oberbergischen daraus kein Kapital schlagen. So blieb es eng, und beim 4:4 hielt Julian Köster den Kontakt (9.).
Erst in den Folgeminuten setzten sich die Gastgeber erstmals ab. Bis zum 7:4 rannten die Hauptstädter davon, dann mischte auch Gummersbach wieder mit. Der VfL hatte inzwischen einen klaren Torhüternachteil, weil bei Ivanisevic keine weitere Parade hinzugekommen war. Milosavljev präsentierte sich hingegen weiter stark.
Nach dem Füchse-Tor zum 10:7 reagierte Gudjon Valur Sigurdsson deshalb mit einem Wechsel zu Daniel Rebmann, der sich auch prompt mit einer Abwehraktion anmeldete (21.). Spielbestimmend blieben aber dennoch die Hausherren, die nach einem mustergültigen Parallelpass von Lasse Andersson zu Mathias Gidsel mit einem feinen Dreher zum 12:8 davonzogen (25.).
Kurz darauf buzzerte Sigurdsson das erste Mal zur Auszeit, seine Mannschaft geriet aber weiter ins Hintertreffen. In der Schlussminute gelang es ausgerechnet Abwehrspezialist Marko Kopljar, das Ergebnis zum 16:11 in die Höhe zu schrauben, ehe die Gäste mit dem Tor zum 16:12 den Pausenstand herstellten.
Hans Lindberg brachte die Füchse direkt nach dem Seitenwechsel per Siebenmeter wieder mit fünf Treffern in Führung. Danach verkürzten die Gummersbacher jedoch wieder auf drei Tore. Eine Aufholjagd lag allerdings nicht in der Luft. Beim Stand von 16:20 zog Gudjon Valur Sigurdsson sein zweites Timeout (41.).
Seine Mannschaft wurde daraufhin stärker. Offensiv legten die Gäste das Spielgerät immer wieder in die unteren Ecken, defensiv drehte Daniel Rebmann auf. Drei Bälle in Serie parierte der Schlussmann, zwei davon bei freien Würfen. Als Konsequenz kamen die Gäste bis zum 20:21 heran, Jaron Siewert nahm nun seinerseits die Auszeit (46.).
Der Füchse-Trainer reagierte mit einem Torwartwechsel zugunsten von Geburtstagskind Victor Kireev. Defensiv wurden die Hauptstädter zudem aggressiver, vorne stellte Hans Lindberg per Siebenmeter-Doppelschlag auf 23:20. Dieses Plus hielt aber nicht lange: Ex-Fuchs Milos Vujovic schweißte seinerseits einen Strafwurf in die Maschen, und veredelte so den 3:0-Lauf der Gäste (23:23, 51.).
Nach einem technischen Fehler der Gastgeber wuchs dieser Zwischenspurt sogar weiter: Giorgi Tskhovrebadze hämmerte einen Rückraumwurf über die Linie und brachte den VfL so erstmals in Front. Jaron Siewert beorderte als Reaktion Milosavljev zurück ins Tor. Offensiv fanden die Hausherren ihr Glück derweil weiterhin nur per Siebenmeter: Lindberg netzte zum 24:24-Ausgleich.
Und der Außen-Routinier blieb im Fokus, als er aus dem Spiel heraus sein neuntes Tor aus neun Versuchen erzielte und die Partie damit erneut drehte. Auf einen Fehlwurf von Tskhovrebadze antwortete Lasse Andersson kurz darauf mit dem 26:24 (56.).
Beim 28:25 war der doppelte Punktgewinn dann final eingetütet (58.). Torschütze war der erneut überragende Mathias Gidsel, defensiv parierte der zurückgekehrte Dejan Milosavljev gegen Dominik Mappes. So ließen die Hauptstädter auch in Sachen Deutlichkeit nichts mehr anbrennen und jubelten schließlich über einen verdienten 29:26-Sieg.
Füchse Berlin: Milosavljev (10 Paraden), Kireev; Lindberg 10/8, Gidsel 7, Andersson 5, Darj 3, Wiede 2, Freihöfer 1, Kopljar 1, Tollbring, Lichtlein, Langhoff, Av Teigum, Jacobs, Drux
VfL Gummersbach: Rebmann (9 Paraden), Ivaneisevic (2 Paraden); Horzen 6, Tskhovrebadze 5, J. Köster 4, Mappes 2, Schluroff 2, Milos Vujovic 2/2, Blohme 1, Kodrin 1, Oskarsson 1, Pregler 1, Vidarsson 1, Häseler, Kiesler, Zeman
Zuschauer: 8735 (Max-Schmeling-Halle, Berlin)
Schiedsrichter: Jannik Otto / Raphael Piper
Strafminuten: 6 / 8
Maximilian Otte