19.12.2023, 20:42
Lasse Andersson und Dejan Milosavljev stechen hervor
Die Füchse Berlin haben die Rückrunde in der Handball Bundesliga mit einem Sieg begonnen. Gegen den TVB Stuttgart, der im ersten Durchgang auf Augenhöhe agierte, machten Dejan Milosavljev und der Lasse Andersson den Unterschied.
Ohne Rechtsaußen Sascha Pfattheicher und Spielgestalter Egon Hanusz rückte der TVB Stuttgart am Dienstagabend bei den favorisierten Füchsen Berlin an. Dennoch startete die Mannschaft von Gästetrainer Michael Schweikardt gut in die Partie, und spielte sich nach zwei Rückständen mit einem 3:0-Lauf eine schnelle Zwei-Tore-Führung heraus (2:4, 5.).
Beide Teams traten mit defensiven Deckungssystemen an, wobei die Füchse ihre 6:0-Formation etwas offensiver interpretierten als die Stuttgarter, die sehr defensiv standen. So waren die Süddeutschen in der Anfangsphase bei einigen Aktionen der Hauptstädter zu spät: Samuel Röthlisberger holte sich früh seine erste Zeitstrafe ab (8.), Hans Lindberg verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 4:5-Anschluss.
Kaum war der Kreisläufer zurück auf der Platte, durfte er diese kurz darauf mit der zweiten Hinausstellung wieder verlassen (10.). Diesmal wechselten die Stuttgarter für den Siebenmeter den Torwart, doch Lindberg verwarf auch ohne Ballkontakt für Silvio Heinevetter: Der Ball ging klar über den Querbalken. Im Gegenzug holten die Gäste dann Max Häfner, der mit viel Dampf auf der halbrechten Position hochstieg und zum 4:7 einnetzte (11.).
Ein ähnliches Bild bot sich dann vier Minuten später: Beim Stand von 7:8 gab es einen Siebenmeter für die Berliner, doch wieder brachte Hans Lindberg den Ball nicht auf das Tor. Diesmal hob der Rekordtorschütze der Bundesliga das Spielgerät an die Latte.
Im Gegenzug spiegelten die Stuttgarter das zuvor beschriebene Tor durch Max Häfner durch dessen Bruder Kai, auf der Anzeigetafel stand so ein 7:9 (15.). Jaron Siewert reagierte und beorderte Dejan Milosavljev anstelle des bis dahin glücklosen Victor Kireev zwischen die Pfosten.
Zunächst konnte sich aber dessen Gegenüber Miljan Vujovic im TVB-Tor auszeichnen, der einen Stemmwurf von Nils Lichtlein abwehrte und so den Grundstein für das nächste plus zwei legte (10:12, 21.). Den Füchsen wollte weiterhin der Ausgleich nicht gelingen. Beim Stand von 12:13 drückte Michael Schweikardt das erste Mal auf den Buzzer (24.).
Kai Häfner gab das Spielgerät im Stuttgarter Angriff jedoch mit einem technischen Fehler ab, im Gegenzug markierte der überragende Lasse Andersson mit seinem achten Wurf sein achtes Tor zum 13:13-Ausgleich (24.). Noch einmal konnten die Stuttgarter in der Folge vorlegen.
Dann aber drehten die Hausherren auf - und zusätzlich das Spiel: Nach 28 Minuten stand ein 15:14 auf der Anzeigetafel der Max-Schmeling-Halle. Torschütze war Tim Freihöfer nach einem Einläufer. Stuttgart gelang im nächsten Angriff zunächst nicht der Ausgleich, da Dejan Milosavljev im Weg war (29.).
Jaron Siewert bereitete die Chance auf das erste plus zwei nun per Timeout vor, doch wieder parierte der starke Vujovic. Im Gegenzug glichen die Süddeutschen zum 15:15 aus, aber das letzte Wort im ersten Durchgang gehörte Jerry Tollbring, der per Siebenmeter auf 16:15 zur Pause stellte.
Die Füchse Berlin kamen mit viel Zug aus dem Kabinentrakt: Mit einem starken Dejan Milosavljev im Rücken, der spätestens nach einer athletischen Fußabwehr gegen Max Häfner mit Sprechchören gefeiert wurde (37.), rissen die Hausherren die Partie an sich.
Ein 3:0-Lauf besorgte das erste plus-vier für die Füchse, Jerry Tollbring zeigte sich erneut sicher beim Siebenmeter (20:16, 36.). Lasse Andersson hatte kurz zuvor sein zehntes Tor markiert. Die Schwaben zeigten Moral und verkürzten mit einem Doppelschlag auf 20:18 (40.). Es war jedoch nur ein kurzes Aufbäumen der Gäste.
Inzwischen lief fast alles für die Hausherren, die zudem von einer immer lauter werdenden Kulisse profitierten. Dejan Milosavljev parierte hinten, im Positionsangriff zeigten sich die Füchse kaltschnäuzig und Hans Lindberg markierte das 24:19 (45.). Michael Schweikardt trommelte seine Mannschaft zusammen.
Bei den Gästen kam Silvio Heinevetter zwischen die Pfosten, dieser musste sich beim ersten Abschluss - einem schönen Unterarmwurf von Nils Lichtlein - jedoch geschlagen geben (25:20, 46.). Offensiv zeigten sich die Stuttgarter dafür aber ebenso konstant, einige Minuten lang hielten die Gäste den Rückstand bei vier bis fünf Toren.
Nach dem dreizehnten Andersson-Tor nahm Schweikardt sein letztes Timeout, angesichts des 28:23 lief den Gästen acht Minuten vor dem Ende die Zeit davon. Stuttgart kam in der Folge weiterhin mit Kreuzbewegungen und Sperren auf der Halbposition zum Erfolg.
Dazu kam eine 5:1-Deckung in der Defensive. So gelang es den Gästen, auf 28:25 zu verkürzen (55.). Doch Jaron Siewert buzzerte und nach der Auszeit machten die Berliner den Sack mit einem Doppelschlag zum 30:26 dann zu. Der Endstand lautete 32:27, beste Werfer waren Lasse Andersson für Berlin (14 Tore) und Max Häfner für Stuttgart (8 Tore).
Füchse Berlin - TVB Stuttgart 32:27 (16:15)
Füchse Berlin:
Andersson 14, Tollbring 5/5, Gidsel 4, Lindberg 3/2, Lichtlein 2, Marsenic 2, Darj 1, Freihöfer 1
TVB Stuttgart:
M. Häfner 8, K. Häfner 6, Laube 5, Forstbauer 2, Lönn 2, Bacani 1, D. Fernandez 1, Nicolaus 1, Serrano Villalobos 1
Zuschauer: 7.811
Schiedsrichter: Sascha Standke / Steven Heine
Strafminuten: 4 / 10
Maximilian Otte