vor 1 Tag
THW mit lediglich 11 Treffern in der zweiten Halbzeit
Nach einer umkämpften und ausgeglichenen ersten Hälfte setzten sich die Füchse Berlin im Verfolger-Topspiel gegen den THW Kiel im zweiten Abschnitt mit einer starken Leistung nach und nach ab. Nach Wiederanpfiff können die Zebras nur elf Treffer erzielen. So jubeln die Hausherren schlussendlich über einen klaren 35:26 (17:15)-Heimsieg.
Der THW Kiel reiste nach einem perfekten Oktober mit viel Selbstvertrauen zum Topspiel in die ausverkaufte Max-Schmeling-Halle. Die Füchse Berlin mussten am Donnerstag in Bukarest wiederum die dritte Champions-League-Niederlage in Folge einstecken. In der Bundesliga belegen beide Mannschaften nach 12:4 Punkten aus acht Spielen den vierten bzw. fünften Tabellenrang. Im Hinblick auf das Heimpublikum sah Mathias Gidsel den Druck mehr auf Berliner Seite.
In einem offenen Schlagabtausch mit viel Tempo konnte sich in der Anfangsphase unter wechselnder Führung keine Mannschaft absetzen. Besonders die kompakte Kieler Abwehr bot den Füchsen zunächst kein Durchkommen und erzwang immer wieder das Zeitspiel (3:2, 5.). Auf mehr als einen Treffer konnte sich in den ersten 20 Minuten jedoch keine Mannschaft absetzen (11:11).
Beim 8:9 griff Jaron Siewert in der 16. Minute zu seiner ersten Auszeit. Die Impulse des Füchse-Trainers griffen: Trotz Zeitstrafe gegen Mijajlo Marsenic gingen die Berliner per Doppelschlag durch Hákun West av Teigum und Nils Lichtlein in der 18. Minute mit 10:9 in Führung. Tim Freihöfer und Mathias Gidsel sorgten wenig später für den ersten Zwei-Tore-Vorsprung des Spiels (13:11, 23.).
Auch ein Wechsel von Andreas Wolff auf Tomas Mrkva im Kieler Tor zeigte nicht die gewünschte Wirkung. So buzzerte Filip Jicha in der 29. Minute zum ersten Timeout: "Alles ist gut, verliert nicht den Kopf", betonte der Kieler Coach. Den Zwei-Tore-Abstand konnte der THW in der verbleibenden Minute jedoch nicht verringern. So ging es mit einem 15:17-Rückstand in die Kabine.
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten dann die Füchse. Nach zwei Ballverlusten des THW sorgten die Berliner schnell für das erste plus Vier (19:15, 33.). Tim Freihöfer erhöhte nach mehreren Kieler Fehlwürfen vom Strich auf 21:16, sodass Filip Jicha schon in der 36. Minute zur Auszeit griff. In der Abwehr stand Magnus Landin fortan vorgezogen gegen Mathias Gidsel, im Angriff nutzten die Kieler den siebten Feldspieler.
Doch auch diese taktischen Kniffe konnten den Berliner Lauf nicht unterbrechen und Mijajlo Marsenic schraubte die Führung auf sechs Treffer hoch (23:17, 39.). Auf mehr als fünf Treffer konnten die Kieler nicht verkürzen, sodass sich Filip Jicha schon in der 43. Minute beim 25:19 zu seiner letzten Auszeit gezwungen sah.
Aber auch in der Folge fanden die Kieler kaum Lösungen gegen starke Füchse. Per Doppelschlag setzte Lasse Andersson das 27:19 (46.). Bis zur 53. Minute erhöhte Mathias Gidsel mit seinem neunten Treffer für die Hausherren sogar auf 31:22. Das Berliner Selbstvertrauen wurde immer größer, jede Aktion funktionierte: Tim Freihöfer sorgte per Heber vom Strich gegen Andreas Wolff für das 32:23. Schlussendlich jubeln die Füchse über ein 35:26.
Füchse Berlin: Ludwig, Milosavljev (9 Paraden); Wiede (1), Darj (3), Andersson (8), Lichtlein (4), Gidsel (9), Freihöfer (6/3), Langhoff, Beneke, Grüner, Herburger, av Teigum (3), Reichmann, Marsenic (1)
THW Kiel: Mrkva (2 Paraden), Wolff (6); Duvnjak (1), Jacobsen (1), Øverby (1), Wiencek, Pabst, Johansson (4), Dahmke (2), Zerbe (4), Madsen (1), Wallinius, Bilyk (3), Pekeler (7), Ellefsen á Skipagøtu (2), Imre
Zuschauer: 9.000 (Max-Schmeling-Halle, Berlin)
Schiedsrichter: Robert Schulze / Tobias Tönnies
Siebenmeter: 3/3 ; 0/0
Strafminuten: 6 / 2
Merle Klingenberg