14.04.2024, 14:14
Zwei unterschiedliche Halbzeiten
Wie im Vorjahr konnte sich die SG Flensburg-Handewitt den dritten Platz beim REWE Final 4 sichern. Gegen die Füchse Berlin kamen die Fördestädter nur schwer in Tritt, lagen zeitweise mit fünf Toren in Rückstand. Berlin gingen aber in Halbzeit zwei die Kräfte aus, die Fehler häuften sich und zudem scheiterte man immer wieder an Kevin Möller, der das 31:28 (15:19) sichern konnte.
Aus Köln berichtet Christian Stein
Die Füchse Berlin konnten als erste die Enttäuschung nach der Halbfinalniederlage abschütteln, auch wenn Lasse Andersson noch mit dem ersten Wurf an Kevin Möller gescheitert war. Dejan Milosavljev musste erst nach rund drei Minuten hinter sich greifen, Simon Pytlick netzte zum 3:1 den Ball ins untere rechte Eck. Der Däne konnte mit einer guten Abwehraktion auch gleich anschließend den Anschlusstreffer von Teitur Einarsson einleiten, dennoch lag insgesamt das Momentum beim Hauptstadtklub.
Die Intensität war nicht zu vergleichen mit den Partien des gestrigen Tages, auch wenn sich die Füchse teilweise auch mit etwas ungestümen Verhalten zwei unnötige Zeitstrafen gegen Max Darj und Mijailo Marsenic einfingen. Nach dem Absetzen zum 5:2 schafften es die Füchse, ihre Führung zu stabilisieren.
Bei Flensburg kam Lasse Möller besser als gestern in die Partie, bei Berlin war es Dejan Milosavljev, welcher sich deutlich steigerte. Dennoch war die SG nun im Spiel und hatte mit Kevin Möller einen starken Rückhalt, der auch den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 7:6 und ein erneutes Absetzen der Berliner beim 10:8 (18.) verhinderte.
Flensburg rannte weiter dem Rückstand hinterher, Nicolej Krickau musste beim 14:11 (23.) noch einmal nachjustieren. Dennoch ließ sich Berlin die Kontrolle nicht entreißen. Die Deckung arbeitete gut und ließ viel weniger Würfe zu. Stattdessen erzwang man die Fehler der Flensburger Offensive, löste sich auf fünf Tore (18:13) und nahm am Ende ein 19:15 in die Pause.
Die Füchse waren mit lediglich einem technischen Fehler durch die erste Halbzeit gekommen, das gelang im zweiten Spielabschnitt nicht. Flensburg nutzte diese Fehler aus, hatte weiterhin mit Kevin Möller ein kleines Plus zwischen den Pfosten und Jaron Siewert musste beim 22:20 (39.) seine Auszeit nehmen.
Berlin hatte den Rhythmus verloren, Flensburg konnte nach einer weiteren Möllerparade den Anschluss herstellen, ließ sich auch von einer Zeitstrafe gegen Mads Mensah nicht schocken und Johan Hansen gelang der 24:24-Ausgleich (45.).
Jaron Siewert schickte unter anderem Paul Drux und Fabian Wiede auf das Parkett, die mit ihrer Erfahrung wieder die Nerven beruhigen sollten. Letzterer verletzte sich aber bei seinem Konter zur erneuten Führung wieder und musste in der Folgezeit am Fuß behandelt werden. Auch Mijailo Marsenic zog sich bei einer Abwehraktion eine Blessur zu und musste aufgrund der Behandlung die folgenden Minuten von der Bank verfolgen.
Dejan Milosavljev konnte zweimal den Rückstand für seine Mannschaft verhindern, doch auch auf der Gegenseite vereitelte Kevin Möller eine erneute Berliner Führung. So waren es Mads Mensah und Emil Jakobsen, die mit ihren Treffern zum 26:28 (52.) erstmals die SG in die Vorlage warfen und Berlin zur Auszeit zwangen.
Jaron Siewert versuchte die Angriffsflaute unter anderem mit dem siebten Feldspieler zu lösen, Mathias Gidsel beendete die rund siebenminütige Torflaute. Richtig in Schwung kamen die Berliner aber nicht mehr. Stattdessen wurden sie ausgekontert, Johannes Golla sorgte mit dem 27:30 drei Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung.
Füchse Berlin: Milosavljev (10 Paraden), Kireev; Andersson 7, Gidsel 5, Darj 4, West av Teigum 3, Lichtlein 2, Lindberg 2/2, Marsenic 2, Wiede 2, Tollbring 1, Freihöfer, Langhoff, Kopljar, Jacobs, Drux
SG Flensburg-Handewitt: Møller (16/1 Paraden), Buric; Pytlick 7, Golla 6, E. M. Jakobsen 6/3, J. Hansen 3, Einarsson 2, Larsen 2, L. K. Möller 2, Zivkovic 2, Jörgensen 1, Czertowicz, Gottfridsson, Horgen, Pedersen, Blagotinsek
Zuschauer: 19750 (Lanxess Arena, Köln)
Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff
Strafminuten: 6 / 4
chs