13.10.2024, 16:30
Löwen scheitern an eigenen Fehlern
Die Füchse Berlin erobern im Topspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen die Tabellenführung: Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzten sich die Hausherren ab Mitte der ersten Hälfte mit einer starken Mannschaftsleistung allmählich ab. In Abschnitt zwei zeigten sich die Mannheimer chancenlos und die Füchse jubeln über einen deutlichen 34:27 (18:13)-Heimsieg.
Während die Füchse noch am Donnerstag in der Champions League gegen Plock gefordert waren, fuhren die Löwen etwas ausgeruhter nach Berlin. Die Mannheimer waren zuletzt am Montag in der Bundesliga im Einsatz. Sebastian Hinze nahm im Vergleich zum Wochenbeginn in der Startaufstellung zwei Änderungen vor: Mikael Appelgren, der in der Schlussphase gegen Hamburg zum Matchwinner avancierte, stand für David Späth zwischen den Pfosten.
David Gustavsson rückte für den verletzt fehlenden Juri Knorr in die Startaufstellung. Der Spielmacher hat sich gegen den HSV die Daumenkuppe gebrochen und fehlt für mindestens zwei Wochen.
Die ersten Aktionen gehörten den Linkshändern: Mathias Gidsel eröffnete die Partie, Ivan Martinovic setzte die schnelle Antwort. Nach einer Parade von Appelgren brachte Martinovic die Löwen von der Siebenmeterlinie erstmals in Führung. Doch die Füchse drehten den Spielstand mit einem Doppelschlag (3:2, 5.).
Ivan Martinovic sorgte erneut von der Linie mit seinem dritten Treffer für den Ausgleich, bevor die Füchse wieder vorlegen konnten: Erst traf Lasse Andersson, dann provozierte die Füchse-Abwehr einen Ballverlust, ehe Jannik Kohlbacher nach einem Halstreffer gegen Gidsel eine Zeitstrafe kassierte. Tim Freihöfer, der seinen Vertrag gemeinsam mit Matthes Langhoff vor der Partie langfristig verlängert hatte, sorgte mit dem verwandelten Siebenmeter für die erste Zwei-Tore-Führung des Spiels (5:3, 9.).
Bis zur 13. Minute erhöhten die Hausherren auf plus Drei (8:5). Nachdem Appelgren in den Anfangsminuten nur einen Ball zu fassen bekam, rückte bei den Löwen rückte nun David Späth zwischen die Pfosten und konnte sich auch umgehend mit einer Parade auszeichnen. Daraufhin setzte Jannik Kohlbacher den Anschlusstreffer zum 9:8 (15.).
Nach einem Fehlwurf von Nils Lichtlein hatten die Löwen sogar die Chance zum Ausgleich, doch Matthes Langhoff klaute den Ball und leitete einen erneuten Berliner Lauf ein: Max Darj und Andersson erhöhten auf 11:8. Auch nach einer Auszeit von Sebastian Hinze konnten die Mannheimer ihre Ballverluste nicht einstellen, sodass sich die Füchse weiter auf 14:8 absetzen konnten.
So buzzerte Hinze nach einem 0:5-Lauf seiner Mannschaft schon in der 22. Minute zur zweiten Auszeit. Sebastian Heymann war es dann, der die achtminütige Torflaute der Löwen beenden konnte. Doch die Füchse ließen sich von der nun offensiveren Abwehr der Gäste nicht verunsichern - im Gegenteil: Nach einer Auszeit von Jaron Siewert erhöhten die Berliner auf 16:10 (27.) und gingen mit einer komfortablen 18:13-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel unterliefen auch den Füchsen vermehrt technische Fehler, doch die Löwen scheiterten mehrfach an Dejan Milosavljev, sodass sich am Abstand zunächst nichts änderte (20:15, 35.).
Nach einem Treffer von Gustav Davidsson, einer Parade von David Späth und einem Ballverlust der Berliner hatten die Löwen gleich mehrfach die Chance, den Rückstand zu verkürzen, doch Sebastian Heymann scheiterte gleich zwei Mal frei vor dem Tor an Milosavljev.
Nach einer Auszeit von Jaron Siewert erhöhten die Hausherren per Doppelschlag erneut auf plus Sechs (22:16, 37.). Milosavljev wurde nun immer mehr zum Faktor und nahm Martinovic unter anderem einen Siebenmeter weg. So stellten die Füchse auf 25:17 (43.)
Als Tim Freihöfer zur ersten Neun-Tore-Führung der Berliner traf, griff Sebastian Hinze zu seiner letzten Auszeit (28:19, 46.) und Mikael Appelgren kehrte nun zwischen die Pfosten zurück. Mit 10% Paradenquote waren die Torhüter der Löwen bisher noch nicht zu einem Faktor geworden. Doch Appelgren konnte direkt mit einer Parade gegen Wiede glänzen.
Nach einem weiteren Ballverlust der Mannheimer konnte Mathias Gidsel im Gegenstoß dann allerdings doch den Zehn-Tore-Vorsprung besiegeln (29:19, 48.). Während sich Gäste jedes Tor hart erarbeiten müssen, folgte von den Füchsen umgehend die schnelle Antwort (31:21, 49.).
Für die letzten zehn Minuten rückte Lasse Ludwig ins Berliner Tor und konnte sich ebenfalls direkt mit einer Parade auszeichnen. Die Berliner Leistung riss auch nach einigen Personalwechseln nicht ab und Max Beneke schraubte die Führung mit seinem vierten Treffer im vierten Versuch auf zwölf Treffer zum 33:21 hoch.
Mit einem 5:0-Lauf leisteten die Löwen in den letzten sechs Minuten noch ein wenig Ergebniskorrektur. Eine deutliche Niederlage konnten die Mannheimer jedoch nicht mehr verhindern. Die Berliner jubeln über einen 34:27-Topspielsieg und sichern sich damit die vorzeitige Tabellenführung.
Füchse Berlin: Milosavljev (12 Paraden), Ludwig (3 P.) - Andersson (10), Gidsel (10), Beneke (4), Lichtlein (3), Darj (2), Freihöfer (2/1 ), West av Teigum (2), Wiede (1), Tollbring, Langhoff, Herburger, Reichmann, Marsenic
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (4 Paraden), Späth (2 P.) - Kohlbacher (5), Martinovic (5/2), Davidsson (3), Groetzki (3), Heymann (3), Moré (3), Andersen (2), Schefvert (2), Nothdurft (1), Jacobsen, Oskarsson
Schiedsrichter: Tönnies / Schulze
Strafminuten: 2 / 2
Siebenmeter: 1/1 ; 2/3
Zuschauer: 8745
Merle Klingenberg