23.04.2024, 22:20
Entscheidung im Viertelfinale der European League vertagt
Beim 27:22 schienen die Füchse Berlin auf dem Weg zu einem beruhigendem Polster für das Rückspiel des Viertelfinals in der European League Handball in Nantes. Doch dann drehten die Gäste das Spiel, bevor Tim Freihöfer mit dem Treffer zum 33:33 ein Remis rettete.
Die Füchse Berlin gingen keineswegs als klarer Favorit in das Duell mit HBC Nantes: Während der Handball Bundesligist den Umweg über die Play-offs gehen musste, holte sich Nantes als Gruppensieger das direkte Ticket ins Viertelfinale - und ließ auf dem Weg dahin mit den Rhein-Neckar Löwen und der TSV Hannover-Burgdorf gleich zwei deutsche Vertreter hinter sich.
Und während die Füchse das Pokalfinale gegen Magdeburg vor kurzem verloren, schaltete Nantes am Wochenende im Endspiel in Frankreich den Favoriten Paris Saint-Germain aus. Die Füchse sind zwar Titelverteidiger, doch 2022 schieden die Berliner im Achtelfinale gegen Nantes aus.
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Entsprechend vorgewarnt waren Jaron Siewert und sein Team, in der heimischen Max-Schmeling-Halle wollten sie vorlegen - dabei mussten die Gastgeber allerdings auf den verletzten Nils Lichtlein verzichten, der im Topspiel gegen Kiel am Sonntag vom Parkett gehumpelt war. Auch Nantes ging allerdings mit einigen personellen Sorgen in das Hinspiel.
Der Gast aus Frankreich legte aber dennoch zunächst vor. Routinier Jorge Maqueda erzielte das erste Tore des Abends und die Ausgleichstreffer von Mathias Gidsel und Fabian Wiede wurden jeweils umgehend beantwortet. Und auch über eine erste Unterzahl hinaus konnte Nantes die Führung zunächst behaupten.
Ein Doppelschlag durch Lasse Andersson und Tim Freihöfer brachte den Füchsen Berlin beim 7:6 dann aber die erste Führung. Nach dem 8:7 von Mijajlo Marsenic und einer Parade von Dejan Milosavljev bot sich den Gastgebern die Chance auf die Zwei-Tore-Führung, Mathias Gidsel wartete im folgenden Angriff jedoch vergeblich auf einen Pfiff. Den bretonischen Gegenangriff unterband dann aber Mijajlo Marsenic mit einem Steal und lief im Gegenstoß am gerade wieder aufgestandenen Welthandballer vorbei zum 9:7.
Es folgte eine mehrminütige Phase mit Ballverlusten und Fehlwürfen auf beiden Seiten, doch die Füchse Berlin schienen das Heft in die Hand zu bekommen: Wiede erhielt Szenenapplaus für einen starken Rückzug, Dejan Milosavljev war mehrfach zur Stelle und nach einer Dreier-Serie stand ein 12:8 auf der Anzeigetafel - ein Siebenmeter von Hans Lindberg, ein Gegenstoß von Tim Freihöfer in das in Unterzahl verwaiste Tor der Gäste sowie ein Treffer von Hakun West av Teigum hatten für den ersten Vier-Tore-Abstand gesorgt.
Es folgte allerdings eine Strafzeit gegen die Füchse und so kam Nantes wieder etwas heran. Mit zwei Glanztaten konnte Dejan Milosavljev den Anschluss noch verhindern, stattdessen erhöhte Mathias Gidsel auf 15:12. Doch Nantes war nach einem Doppelschlag dann doch wieder auf Tuchfühlung, auch weil der eingewechselte Ignacio Biosca Garcia erste Paraden verbuchte. Das letzte Wort im ersten Abschnitt hatten aber die Füchse Berlin, Paul Drux sorgte für den 17:15-Pausenstand.
Nach Wiederbeginn schien es für die Füchse Berlin zunächst nach Plan zu verlaufen, Hakun West av Teigum und Lasse Andersson hatten mit einem Doppelschlag auf 19:15 erhöht. Doch die nächsten Angriffe der Gastgeber gingen ins Leere und die slowakischen Unparteiischen Andrej Budzak und Michal Zahradnik sorgten für Unruhe in der Halle, als sie Mathias Gidsel, der nach einer Berührung auf dem Rücken landete, mit einer Nachahmung eine schauspielerische Einlage unterstellten.
Theo Avelange Demouge hatten die Verwirrung um diese Aktion zum Anschlusstreffer genutzt, doch Lasse Andersson setzte mit einer Einzelaktion ein Ausrufezeichen auf das Dejan Milosavljev und Tim Freihöfer weitere folgen ließen - die Halle hatte Betriebstemperatur und die Füchse Berlin führten beim 21:18 wieder mit drei Toren. Nantes hielt dagegen, ein Doppelschlag des zurückkehrten Mathias Gidsel brachte die Berliner dann beim 24:20 aber wieder mit vier Treffern in Vorlage.
Berlin legte nach, nach dem 26:21 - das Junioren-Weltmeister Tim Freihöfer nach dem Einlaufen artistisch erzielte - nahm Nantes die Auszeit. Und diese sollte sich auszahlen, den nächsten Treffer der Gäste konnte Mathias Gidsel zwar noch beantworten, eine Parade von Dejan Milosavljev blieb aber ungenutzt. Statt der möglichen Sechs-Tore-Führung schrumpfte der Vorsprung, beim 28:27 war Nantes zehn Minuten vor dem Ende wieder auf ein Tor heran und nun mussten die Füchse ihrerseits mit einer Auszeit nachjustieren.
Mathias Gidsel sorgte mit dem 30:28 und dem 31:29 für wichtige Treffer, doch Nantes hielt dagegen. Ein Reflex von Dejan Milosavljev verhinderte zunächst noch den Ausgleich, auf der Gegenseite scheiterte Hans Lindberg aber mit einem Siebenmeter und ein Doppelschlag von Aymeric Minne ließ die Führung wieder zu den Gästen wechseln. Julien Bos erhöhte auf zwei Tore, doch Fabian Wiede antwortete - auch auf den nächsten Bos-Treffer. Nach einer weiteren Parade von Milosavljev konnte Tim Freihöfer im letzten Angriff so zumindest noch zum 33:33 ausgleichen.
Füchse Berlin: Milosavljev (16 Paraden), Kireev; Gidsel 9, Andersson 7, Freihöfer 5, Marsenic 4, Wiede 2, Lindberg 2/2, Av Teigum 2, Drux 2, Darj, Tollbring, Langhoff, Sauter, Kopljar, Jacobs
HBC Nantes: Pesic (2 Paraden), Biosca (12/1 Paraden); Minne 10, Maqueda Peno 7, Avelange Demouge 4, Bos 4, Rivera Folch 3, Toto 3, Cavalcanti 1, Monar 1, Briet, Bonnefonf, De La Breteche, Höghielm, Odriozola Yeregui, Favril
Zuschauer: 7179 (Max Schmeling-Halle, Berlin)
Schiedsrichter: Andrej Budzak / Michal Zahradnik (SVK)
Strafminuten: 4 / 8
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