Bundesliga

Der TVB Stuttgart setzte mit einer lauffreudigen Abwehr in der erstmals seit langem ausverkauften Göppinger EWS-Arena in den ersten Momenten des Derbys die Akzente. Beim zweiten Konter des TVB rutschte Fernandez in vollem Lauf ohne Bedrängnis aus, der Spanier kam aber offenbar mit dem Schrecken davon. Da auch die Göppinger Deckung solide arbeitete, verlief die Partie zunächst torarm.

Die Stuttgarter kamen nach zwei Zeitstrafen aus dem Rhythmus, da nach Adam Lönn auch Rückkehrer Manuel Späth in seinem 498. Bundesligaspiel hinausgestellt wurde. Die Schiedsrichter legten die Progression kleinlich aus. Sechs Minuten dauerte die Stuttgarter Torflaute. David Schmidt und Josip Sarac sorgten indes für den Göppinger Führungswechsel - doch der TVB setzte bissig nach.

Vujovic mit Saison-Bestleistung

Frisch Auf Göppingen und dem TVB Stuttgart gelang im weiteren Verlauf vermehrt Zählbares, etwa durch die beiden schwedischen Halblinken Persson und Lönn zum 6:6 (14.). Die Gäste wiesen dabei erneut die besseren Offensiv-Werte auf, Max Häfner lenkte das Spiel gut und die Führung wechselte wieder. Im Gegensatz zu Bart Ravensbergen parierte Miljan Vujovic weiterhin stark.

Bei Frisch Auf Göppingen konnten Tim Kneule und Jungstar Sebastian Heymann bisher kaum Akzente setzen, insgesamt meinte man der Baur-Sieben nach Infekten eine gewisse Müdigkeit anzumerken. Der slowenische Spielmacher Jaka Malus, der zur Geburt seines Kindes abgereist ist, wurde sichtlich vermisst - doch Schmidts 10:11, nachdem Kai Häfner auf 8:11 gestellt hatte, zeigte ihre Zähigkeit.

Sego kommt und dreht auf

Mit der Einwechslung von Marin Sego zwischen die Pfosten hatte Markus Baur am Ende der ersten Halbzeit einen Impuls gesetzt. Seine Paraden ermöglichten den Grün-Weißen einen 3:0-Lauf. Dann war Sarac beim Freiwurf im Pech und traf nur den Pfosten. Die Göppinger ärgerten sich auch über die Freiwurf-Entscheidung der Schiedsrichter, denn der Ball wäre sonst regulär im Tor gewesen.

Mit 11:12 ging es in die zweite Halbzeit. Es blieb ein zähes Ringen um den Derbysieg, mit einem beachtlichen Einsatz beider Teams. Schmidt ließ den Funken mit dem 14:14-Ausgleich (35.) wieder vom Spielfeld aufs Publikum überschlagen. Der reinrotierte 19-Jährige Elias Newel sorgte für die Göppinger 15:14-Führung. Göppingen hatte jetzt mehr Ideen gegen die agile TVB-Abwehr.

Spannung bis zum Schluss

Wie schon im ersten Spielabschnitt standen die Torhüter, Sego (45% Fangquote) und Vujovic (41%), im Vordergrund. Beide Angriffsreihen ließen dabei, trotz gutem Spieltempo, Timing und freien Würfen, einiges liegen. Das Derby war eine ziemlich zerfahrene und körperlich intensive Sache. Frisch Auf Göppingen schien wegen nur zwei technischer Fehler die besseren Siegesaussichten zu haben.

Stuttgart konnte nach einer Auszeit und dem 20:18 (49.) das Timing im Angriff verbessern, etwa beim 22:21 (53.) von Maric. Lönn ließ die Führung beim 23:24 (58.) abermals wechseln, musste aber die letzten 37 Sekunden wegen einer Zeitstrafe zusehen. Drei Sekunden vor Schluss gelang dem vom Schweden gefoulten Schmidt der 25:25-Ausgleich. Forstbauers Wurf von der Mittellinie ging fehl.

Für Frisch Auf Göppingen ist es der erste Punktverlust in eigener Halle seit dem Spiel gegen den THW Kiel Ende Oktober. Der TVB Stuttgart erringt den ersten Auswärtspunkt seit der Partie bei der HSG Wetzlar, die ebenfalls am 29. Oktober stattfand.

Frisch Auf Göppingen - TVB Stuttgart 25:25 (11:12)

Frisch Auf Göppingen: Ravensbergen (3 Paraden), Sego (10 Paraden); D. Schmidt 7, Persson 4, Sarac 4, Schiller 4/4, Kozina 3, Heymann 2, Newel 1, Kneule, Flodman, Poteko, Ellebaek, Lastro, Röller, Hermann

TVB Stuttgart: Miljan Vujovic (16 Paraden), Heinevetter (0 Paraden); Lönn 7, K. Häfner 4, Maric 4, Serrano Villalobos 3, Zieker 3, Forstbauer 2, M. Häfner 2, Fernandez, Hanusz, Späth, Röthlisberger, Widmaier, Pfattheicher

Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah (Gummersbach)/Ramesh Thiyagarajah (Gummersbach)
Zuschauer: 5600
Strafminuten: 4 / 8
Disqualifikation: - / -

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