23.11.2024, 22:05
David Späth als sicherer Rückhalt
Die Rhein-Neckar Löwen bleiben im Südderby souverän und können gegen Frisch Auf Göppingen den siebten Saisonsieg feiern. Das 36:30 (20:16) haben die Kurpfälzer besonders zwei Spielern zu verdanken: Ivan Martinovic erzielte fast die Hälfte aller Löwentreffer und David Späth erwies sich erneut als sicherer Rückhalt.
In einer ausverkauften EWS-Arena hoffte Frisch Auf Göppingen auf den dritten Sieg in der Handball-Bundesliga. Am elften Spieltag standen die Schwaben gegen die Rhein-Neckar-Löwen jedoch vor einer schweren Aufgabe. Die Kurpfälzer sind gut in die Saison gestartet und hatten sich zuletzt auch von einer zwischenzeitlichen Schwächephase erholt.
Sebastian Hinze setzte auf der Spielmacherposition dabei zunächst auf Gustav Davidsson. Juri Knorr, der vergangene Woche nach einem Daumenbruch aufs Handballfeld zurückkehrte, nahm vorerst auf der Bank Platz. Frisch Auf startete mit einer offensiven Abwehr, um den wurfstarken Halbspielern der Löwen entgegen zu wirken. Dennoch konnte Ivan Martinovic den ersten Treffer der Partie setzen.
Hinten startete David Späth in seinem 100. Bundesligaspiel mit der ersten Parade, doch seine Mitspieler konnten den Ball nicht rechtzeitig vor dem Aus retten, sodass Franko Lastro doch noch zum 1:1 traf. Auch auf den Treffer von Jannik Kohlbacher fand Oskar Sunnefeldt eine schnelle Antwort. Nach dem 3:2 von Patrick Groetzki kassierte Sunnefeldt jedoch eine Zeitstrafe, sodass Sebastian Heymann an alter Wirkungsstätte nach einem Ballgewinn ins verwaiste Göppinger Tor traf.
Auch in der Folge leistete sich Frisch Auf mehrere Fehler, sodass Martinovic und Groetzki auf 6:2 erhöhten (7.). Doch gänzlich abschütteln ließen sich die Hausherren nicht, Ymir Örn Gislason und Erik Persson verkürzten auf 4:6. Diesen Abstand konnten die Göppinger in den Folgeminuten halten (6:8, 11.).
Erst nach einer Zeitstrafe gegen Gislason drehten die Löwen langsam auf und erhöhten in Überzahl auf 11:7. Nach dem 12:9 durch Schiller setzten die Löwen einen weiteren 3:0-Lauf zur ersten Sechs-Tore-Führung. Erst in der 22. Minute konnte Schiller die fünfminütige Torflaute seiner Mannschaft mit seinem Treffer zum 15:10 beenden.
Doch die Gastgeber blieben in Schlagdistanz und konnten nach einem Doppelschlag des treffsicheren Schiller auf drei Treffer verkürzen (14:17, 28.). Bis zur Pause erhöhten die Löwen dann erneut auf 16:20. Im Angriff leistete sich Frisch Auf in den ersten 30 Minuten zu viele leichte Fehler. Der Löwenangriff stand gut, doch ein teils zu langsamer Rückzug lud den Gegner zu schnellen Gegentoren ein, sodass die Führung nicht höher ausfiel.
Nach dem Seitenwechsel bauten die Löwen die Führung dank zahlreicher Paraden des gut aufgelegten David Späth nach und nach aus (17:22, 36.). Bis zur 40. Minute konnte Frisch Auf beim 20:24 noch halbwegs mithalten, dann setzten die Gäste allerdings einen 6:0-Lauf, den auch Ben Matschke mit seiner zweiten Auszeit nicht beenden konnte.
Als Marcel Schiller auch noch einen Siebenmeter an die Latte setzte, erhöhte Sebastian Heymann auf 20:30. Erst in der 47. Minute gelang Rutger ten Velde der erste Göppinger Treffer nach sieben Minuten. Besonders gegen Ivan Martinovic fand Frisch Auf keine Lösung: Der Rückraum-Rechte verwandelte in der ersten Dreiviertelstunde 13 seiner 14 Würfe.
In den verbleibenden zehn Minuten konnte Göppingen den Rückstand im einstelligen Bereich halten. Mit mehreren Doppelschlägen verkürzten die Hausherren auf sieben Treffer. Doch die Löwen spielten die Führung souverän herunter und zauberten zwischendurch auch mal: Das 35:27 verwandelte Ivan Martinovic sehenswert per Kempa-Trick. In den Schlussminuten war auch David Späth nach wie vor immer wieder zur Stelle. 15 Paraden konnte der 22-Jährige vorweisen, Frisch Auf parierte in 60 Minuten dagegen lediglich zwei Bälle. Rutger Ten Velde setzte dem Spiel mit seinem Treffer zum 30:36 vom Strich den Deckel drauf.
Frisch Auf Göppingen: Buchele (2 Paraden), Ivanisevic; Neudeck, ten Velde 5/3, Klöve, Flodman, Hallbäck 4, Persson 4, Schiller 7/2, Jurmala, Sunnefeldt 4, Lastro 2, Gilsason 4, Newel.
Rhein-Neckar Löwen: Späth (13 Paraden, 1 Tor), Appelgren; Martinovic 15, Nothdurft 1, Plucnar, Knorr 3, Oskarsson, Heymann 4, More, Davidsson 2, Groetzki 4, Forsell, Lindenchrone 2, Kohlbacher 4
Schiedsrichter: Steven Heine / Sascha Standke
Strafminuten: 10 / 4
Zuschauer: 5.600 (EWS-Arena, Göppingen)
Merle Klingenberg