18.04.2024, 20:35
Göppingen überholt Wetzlar in der Tabelle
Frisch Auf Göppingen und die HSG Wetzlar gingen optimistisch ins Spiel, denn die Chance, die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abzuschließen, ist gegeben. Vor 4.200 Zuschauer dominierte dann Göppingen sein Heimspiel mit einer soliden Leistung. Grazioli (Knie) spielte erstmals in dieser Saison für die fehlerreichen Wetzlarer.
Die Hausherren freuten sich über eine gut gefüllte Arena und die von Beginn an gute Stimmung. Mit Heymanns 4:2 (6.) verschafften sich die Schwaben, nach zwei Sego-Paraden, auch erstmals einen Vorteil im Spiel, zumal Wetzlars Wagner früh erstmals hinausgestellt wurde. Heymann legte nach und war der Taktgeber in allen Teilen des Spiels. Beim 7:3 (8.) war die Göppinger Vorlage solide.
HSG-Trainer Carstens hatte bereits Zelenovic gegen dessen Heimverein eingewechselt, da die Angriffsreihe der Mittelhessen bisher kaum etwas zustande brachte. Nach neun Minuten brachte Rubin dann zwar erstmals seine Klasse ein, doch im Gegenzug spielte Göppingen geschwind Persson frei. Die Baur-Sieben schaltete schnell und traf gute Entscheidungen, ganz anders die HSG Wetzlar.
"Abschlüsse wie im Kindergarten", polterte Carstens nach dem 10:4 (12.). Auch danach ließ Wetzlar im Angriff Chancen liegen, packte aber in der Abwehr zu und zeigte somit ein deutlich besseres Gesicht. Die HSG-Auszeit unterbrach außerdem den Göppinger Lauf: Die Schwaben produzierten im Angriff nun einige Fehler - Malus holte beim 11:7 (17.) zumindest die Vier-Tore-Führung zurück.
Carsten wechselte auf der Suche nach weiteren Stellschrauben Kreisläufer Vranjes ein, dieser scheiterte aber ebenso am gegnerischen Schlussmann - Segos neunte Parade - wie zuvor Göppingens Kozina an Klimpke. Vranjes wurde überdies kurz darauf hinausgestellt und die Schwaben spielten abermals eine gute Überzahl, 15:9 - allerdings verletzte sich Heymann kurz darauf an der Schulter.
Baur wechselte Ellebæk für Heymann ein und buzzerte zur Auszeit. "Wir wollen ins Eins-gegen-eins", lautete die sicherlich bekannte Vorgabe. Persson, der aus allen Lagen feuerte und selten traf, bekam keine öffentliche Standpauke. Am Ende lag es auch an den zahlreichen schlechten Entscheidungen des Schweden, dass die HSG Wetzlar beim 16:13-Pausenstand wieder hoffen konnte.
Der stärkste Faktor zugunsten der Mittelhessen war bisher Klimpke, der sich mit zehn Paraden vor Göppingens Sego geschoben hatte. Bei den Schwaben war Heymann zurück und setzte Kozina zum 17:15 in Szene. Wetzlar hatte den ersten Anwurf genutzt, schrammte aber in diesem Moment am Ausgleich vorbei. Schiller erzielte das sehenswerte 18:15, Göppingen blieb in Überzahl am Drücker.
Und dann war sie wieder da: die Göppinger Sechs-Tore-Führung beim 21:15 (39.), bedingt durch Wetzlarer Fehler, wie Carstens in der Auszeit feststellte. Weiterhin spielte Göppingen cleverer, klarer, wenig verschnörkelt, wie Kapitän Kneule beim 24:17 (44.) - und hatte noch keine Zweiminuten-Strafe erhalten. Auf der Gegenseite warf sich Rubin ins Getümmel und schlug sich das rechte Knie auf.
Nach 60 Minuten nahm die HSG Wetzlar abgesehen von solchen Blessuren wenig aus dem Stauferland mit. Das Göppinger Publikum goutierte die Leistung der Hausherren schon lange vor dem Abpfiff mit rhythmischem Applaus. Baur wirkte in seiner zweiten Auszeit entspannt, denn das Gesamtpaket, Abwehr und Angriff, passte heute. Nach dem 31:23 (54.) kam Wetzlar über eine offensive Abwehr noch etwas heran.
Frisch Auf Göppingen: Buchele, Sego (13 Paraden); Heymann 8, Schiller 5/2, Flodman 4, Kneule 3, Kozina 3, Malus 3, Ellebaek 2, D. Schmidt 2, Persson 1, Sarac 1, Poteko, Lastro, Röller, Hermann
HSG Wetzlar: Klimpke (14 Paraden), Grazioli (1 Parade); Novak 11/7, Rubin 7, Becher 3/1, Fredriksen 1, O. Klimpke 1, Mellegard 1, E. Schmidt 1, Vranjes 1, Wagner 1, Pedersen, Meyer Ejlersen, Zelenovic, Fuchs
Schiedsrichter: Simon Reich (Fellbach)/Hans-Peter Brodbeck (Heppenheim)
Zuschauer: 4200
Siebenmeter: 2/2 ; 8/8
Strafminuten: 2 / 10
Disqualifikation: - / -
Felix Buß