24.03.2024, 18:18
Erlangen verpasst Befreiungsschlag
Vor Anwurf waren beide Mannschaften gleichauf und nachdem sich Frisch Auf Göppingen in Durchgang eins noch schwer tat, sollte man mit der Einwechselung von Torwart Julian Buchele das Spiel letztlich an sich reißen und mit 32:29 (16:16) gewinnen.
An alter Wirkungsstätte wurde Erlangens Coach Hartmut Mayerhoffer freundlich empfangen. Seine Mannen stellten eine gewohnt körperbetonte Deckung, in der Nikolai Link nach nicht einmal drei Minuten schon nach einem Zweikampf mit Josip Sarac die erste Zeitstrafe kassierte. Die Überzahl nutzten die Hausherren, erst durch Flodman und dann durch Kresimir Kozina mit dem Wurf ins leere Tor zum 3:2 (5.).
Es waren die leichten Fehler im Angriff, die Göppingen eiskalt bestrafte wie mit Flodmans Konter zum 7:5 (10.). Erlangen aber wiederum kämpfte sich zurück, hinten lief nun Klemen Ferlin zur Höchstform auf und zudem bestrafte man die erste Zeitstrafe von Erik Persson. Die Franken griffen hinten beherzt zu, das Göppinger Publikum und auch Coach Markus Baur hätten dort gerne den einen oder anderen zusätzlichen Freiwurf und auch gerne Zeitstrafen häufiger gesehen.
Der Weltmeister von 2007 musste nach einem 0:4-Lauf zum 8:10 (17.) in einer Auszeit nachjustieren. Mit einer breiteren Spielanlage wollten die Hausherren das Blatt wenden. Aber während der eingewechselte Jaka Malus nur den Pfosten traf, konnte Nikolai Link auf minus drei erhöhen. Nun rückte Julian Buchele für den glücklosen Marin Sego zwischen die Pfosten und vorne beendete Josip Sarac die Torflaute.
Frisch Auf hatte sich gefangen, sehenswert auch das Tor zum 11:13 - Flodman und Sarac ehrten mit ihrer Kombination den 70. Geburtstag dieser Spielzugidee von Göppingen-Legende Bernhard Kempa. Auch wenn Buchele den einen oder anderen Impuls mit seinen Paraden setzen konnte, kam Göppingen nur schwer in Fahrt. Die letzten 90 Sekunden spielten den Hausherren aber in die Karten. Erst hatte Sebastian Heymann etwas Fortune beim 15:16, dann traf Erlangens Kreisläufer Stefan Bauer nur den Pfosten und vier Sekunden vor dem Ende sollte dann David Schmidt zum 16:16 egalisieren.
Erlangen verpatzte den Start in Durchgang zwei, Flodman stahl zweimal erfolgreich und Hartmut Mayerhoffer musste beim 19:16 (33.) schon früh die Notbremse ziehen und das Angriffsspiel nachjustieren. Aber Göppingens Abwehr schaffte nun die richtige Balance, um einerseits den Kreis zu kontrollieren und gleichzeitig Erlangens Rückraum zu schlechten Würfen zu zwingen. Davon profitierte auch Julian Buchele.
Vorne fanden die Hausherren die Lücken in Erlangens Deckung und als Jaka Malus zum 24:20 (43.) netzte, musste Mayerhoffer seine letzte Auszeit nehmen und "mehr Körperlichkeit" von seiner Deckung einfordern. Aber Göppingen ließ sich nicht aus der Bahn werfen, Konzina konterte nach einer Buchele-Parade zum 26:21 und Bertram Obling kehrte ins HCE-Gehäuse zurück.
Kurzzeitig konnten die Gäste noch einmal Hoffnung schöpfen, als man zum 27:24 verkürzte, doch ein Steal von Heymann und eine Parade von Buchele gegen Antonio Metzner beruhigten dann beim 30:24 (55.) die Nerven. Es war die Vorentscheidung, zumal Erlangen offensiv vor allem Josip Sarac und Erik Persson nicht effektiv stoppen konnte.
Mit einer offensiven Abwehr versuchte Erlangen in einer Überzahl noch einmal alles, um den Rückstand zu reduzieren, aber als Buchele dann rund achtzig Sekunden vor dem Ende mit seiner achten Parade zur Stelle war, war die Partie entschieden und im Gegenzug machte Franko Lastro mit dem 32:28 den Sack zu.
Frisch Auf Göppingen: Sego (1 Parade), Buchele (8 Paraden); Schiller 6/3, Flodman 4, Heymann 4, Sarac 4, Persson 4, Schmidt 4, Kneule 2, Kozina 2, Lastro 1, Malus 1, Poteko, Ellebaek, Röller, Hermann
HC Erlangen: Ferlin (4 Paraden), Obling (2 Paraden); Heiny 4, Steiner 4/4, Olsson 4 Seitz 3, Jeppsson 3, Bauer 3, Bissel 2, Gömmel 2, Zechel 2, Svensson 1, Link 1, Bialowas, Metzner, Buck
Schiedsrichter: Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (Berlin)
Zuschauer: 5.100
Siebenmeter: 3/3 ; 4/4
Strafminuten: 8/10
Christian Stein