14.01.2023, 19:54
Handball-WM, 2. Spieltag
Olympiasieger Frankreich steht erwartungsgemäß in der Hauptrunde. Nach dem Auftaktsieg gegen Gastgeber Polen feierte das Team von Guillaume Gille am Samstag einen ungefährdeten 41:23 (24:14)-Erfolg gegen Saudi-Arabien.
Die Rollenverteilung zwischen dem amtierenden Olympiasieger Frankreich und dem Handball-Exoten Saudi-Arabien waren schon vor dem Anpfiff klar verteilt - und das Bild, das sich auf dem Feld bot, war entsprechend klar. Die "Equipe Tricolore" ging früh in Führung; Nedim Remili erzielte in der fünften Spielminute das 4:1.
Der Vorsprung hätte schon höher ausfallen können, doch so spielend leicht, wie Frankreich die Bälle eroberte, so spielend leichtfertig vergab das Team von Guillaume Gille die Chancen. Remili und Nicolas Tournat scheiterten innerhalb von nicht einmal zwei Minuten aus besten Wurfpositionen an Amro Mohammed; zudem landete ein Pass deutlich im Seitenaus.
An der Richtung, welche die Partie nahm, änderte das freilich nichts. Ludovic Fabregas netzte zum 7:3 (9.) ein, Valentin Porte ließ das 11:6 (14.) folgen. Kurz zuvor hatte Saudi-Arabien durch die Disqualifikation von Marhoon Almaa eine personelle Schwächung erlitten, der den einlaufenden Porte unglücklich im Kopfbereich erwischt hatte und dafür die direkte Rote Karte sah.
Angesichts des Vorsprungs wechselte Gille bereits früh durch und brachte nacheinander Yanis Lenne, Melvyn Richardson, Dylan Nahi und Thibaud Briet ins Spiel. Das hatte einen kleinen Bruch zufolge: Saudi-Arabien verkürzte mit drei Ballgewinnen auf 12:10 (17.).
Die körperlich und individuell qualitativ überlegenen Franzosen ließen sich davon jedoch nicht lange irritieren und spielten sich mit dem inzwischen ebenfalls eingewechselten Nikola Karabatic bis zur Pause ein Zehn-Tore-Polster heraus. Tournat traf kurz vor der Sirene zum 24:14. Kurios: Während Karabatic zeitweise auf Außen deckte, stellte Linksaußen Mathieu Grebille den Mittelblock.
Obwohl Saudi-Arabien nicht aufsteckte und immer wieder schöne Aktionen zeigen konnte, war die Entscheidung zu Beginn des zweiten Durchgangs gefallen. Gille nahm Vincent Gerard aus dem Tor und brachte Remi Desbonnet, auch im Feld verteilte er die Kraft und schonte viele seiner Stammspieler. Über 30:17 (43.) zog Frankreich auf 37:20 (55.) davon und siegte am Ende auch in der Höhe verdient mit 41:23.
Frankreich steht damit in der Hauptrunde - die Araber indes müssen nun auf einen Sieg Sloweniens gegen Polen hoffen, um am Montag in einem "Endspiel" gegen den Gastgeber zumindest theoretisch noch eine Chance auf das Weiterkommen zu haben.
Frankreich: Bolzinger, Desbonnet, Gerard - Y. Lenne 8, Mahé 6/3, Tournat 6, Fabregas 4, Briet 3, Prandi 3, Grebille 2, Porte 2, Remili 2, Richardson 2/1, N. Karabatic 1, Lagarde 1, Nahi 1
Saudi-Arabien: Al-Saffar, Mohammed - A. Al-Abbas 5/4, Ma. Al-Salem 5, M. Al-Abbas 4, Al-Abdulali 2, Al-Janabi 2, Al-Mohsin 2, Al-Hassan 1, Al-Muwallad 1, Al-Taweel 1, Al-Hammad, Al-Hulaili, Al-Maa, Al-Turaiki, Quraish Schiedsrichter: Bon-Ok Koo (Südkorea)/Seok Lee (Südkorea)
Zuschauer: 6200
Strafminuten: 2 / 8
Disqualifikation: - / Al-Maa (11.)