28.07.2024, 22:51
Chloe Valentini trifft zehnmal - Hatadou Sako wird gefeiert
Frankreich feiert seine zweite Handball-Party in Paris und bleibt beim 32:28 (17:14) ungeschlagen. Die Niederlande bieten Paroli, doch können den Titelverteidiger nicht zum Stolpern bringen.
Unter den Augen von Michael Guigou und Thierry Omeyer ging die französische Auswahl durch Chloe Valentin schnell in Front (1:0, 2.). Es sollte jedoch nur der erste Treffer der Linksaußen gewesen sein, am Ende sollten zehn Tore bei zwölf Versuchen für sie zu Buche stehen. Die Niederländerinnen konterten den Treffer jedoch umgehend durch Fahnenträgerin Lois Abbingh.
Frankreich gegen Niederlande war das erklärte Topspiel der Gruppe B und diesem Anspruch wurde das Match gerecht. Die beiden Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe. Frankreich setzte sich zwar zunächst ab (4:1, 5.), doch mit einem 4:0-Lauf eroberten Oranje die Führung (4:5, 9.). Es deutet sich ein spannendes Match an.
Nachdem Sarah Boukitt ungewöhnlicherweise für ein Foul in der Offensive die Zeitstrafe gesehen hatte, brach Dione Housheer durch die sich sich bietende Lücke und brachte ihr Team mit zwei Toren in Front (5:7, 15.). Beide Mannschaften packten kompromisslos zu; steckten jedoch auch selbst ein. Meline Nocandy musste nach einem Zusammenstoß auf der Bank behandelt werden.
Der Titelverteidiger hatte sich bis dato ein, zwei ungewöhnliche Stockfehler in seinem Spiel geleistet. Als das Team um Kapitänin Estelle Nze Minko diese minimierte, holten sie sich die Führung zurück. Aus einem 7:9 (17.) machten sie mit einem 3:0-Lauf innerhalb weniger Minuten ein 10:9 (21.). Passend zur Freude sagte der Hallensprecher die erste Schwimm-Goldmedaille Frankreichs durch.
Mochte sich auch im Spielfluss so mancher Fehler eingeschlichen haben - vor dem Tor waren die Französsinnen eiskalt. 81 Prozent betrug die Trefferquote im ersten Durchgang, während die Niederlande nur auf 54 Prozent kamen. Die eingangs erwähnte Valentini stellte mit einem Doppelpack auf 16:13 (29.). Dies sollte auch die Differenz zur Halbzeit sein.
Die letzte Aktion im ersten Durchgang gehörte jedoch den Niederländerinnen - und war wunderschön. Nachdem die Laufwege im aufgebaute Angriff nicht gepasst hatten, war lediglich noch ein Freiwurf herausgesprungen. Abbingh fauchte zunächst ihre Mitpielerinnen wegen des missglückten Ablaufs an, schnappte sich dann den Ball und hämmerte ihn über den Block zum 17:14 ins Netz.
Im zweiten Durchgang behauptete Frankreich seinen knappen Vorsprung, konnten die Niederländerinnen aber andererseits nicht abschütteln. Oranja blieb - wie beim 20:18 (37.) durch Angela Malestein - stets in Schlagdistanz. Das Ergebnis hätte vielleicht noch enger sein können, doch Frankreich fand wiederholt Wege zum Tor - wenn kein Durchkommen war, gab im Zweifelsfall die individuelle Klasse von Nze Minko und Co. den Ausschlag. Der Kapitänin gelang ein sehenswerter Treffer mit einem Unterarmwurf.
Neben der individuellen Qualität im Angriff konnte sich Frankreihc zudem auf Torhüterin Hatadou Sako verlassen. Sie war wie bereits im ersten Spiel für Laura Glauser gekommen und parierte sie einen Ball, verwandelte sich die Halle in ein Tollhaus. Nach einer Siebenmeterparade flippten die französischen Fans völlig aus (44.).
Die Niederlande lagen zu diesem Zeitpunkt weiterhin mit zwei bis vier Toren hinten, doch die Vorentscheidung blieb weiterhin aus. Nach einer Zeitstrafe gegen Nze Minko verkürzte Malestein wieder auf 27:25 (52.) und dann hatte Oranje nach einem missglückten Kreisanspiel sogar die Chance zum Anschluss. Das leere Tor übersahen die Werferinnen jedoch zunächst und der lange Ball an der Kreis war zu scharf. Stattdessen erhöhte Nze Minko nach ihrer Rückkehr mit einem Doppelpack auf 30:26 (55.).
Das 31:17 (58.) war schließlich der zehnte Treffer von Valentini. Der niederländische Coach versuchte es mit dem zusätzlichen Feldspieler und tatsächlich war der erste 7:6-Angriff ein Erfolg, doch es kam zu spät. Am Ende feierte Frankreich einen verdienten 32:28-Erfolg und bleibt ungeschlagen.
jun