vor 1 Tag
Auch zweiter Test geht verloren
Nach dem verlorenen ersten Handball-Test gegen die Frauen aus Frankreich in Trier agierte Deutschland in Besancon auf Augenhöhe - musste sich am Ende aber mit 29:30 knapp geschlagen geben.
Nach einem 10:18 im ersten Abschnitt hatte sich Deutschland im Handball-Test in Trier gegen die Frauen aus Frankreich gesteigert, verpasste aber die Wende und unterlag am Ende mit 25:28. Den Rückenwind durch die Leistungssteigerung nach der Pause nahmen die DHB-Frauen aber mit ins Rückspiel.
» Spielbericht 1. Test: Deutschland - Frankreich 25:28
Xenia Smits erzielte den ersten Treffer der Partie und Deutschland legte in der Folge, trotz eines ersten von Alina Grijseels vergebenen Siebenmeters, weiter vor. Die Siebenmeter übernahm Aimee von Pereira - die bei einigen Versuchen gegen Laura Glauser das Glück auf ihrer Seite hatte.
In der Deckung fand Deutschland gut in die Zweikämpfe, zudem zeigte Nicole Roth erneut eine starke Leistung. Nach zehn Minuten konnte die neue Kapitänin Antje Döll beim 7:5 so sogar auf zwei Tore erhöhen - bevor nach dem Anschlusstreffer und einem Ballverlust ein Gegenstoß der Französinnen zum 7:7 Erinnerungen an die erste Halbzeit des ersten Duells weckte.
Doch Deutschland fand im Angriff weiter Lösungen, agierte breiter in der Offensive und hielt die Zahl der vermeidbaren Fehler im Rahmen. Nach dem 10:8 von Nina Engel und einer Parade von Nicole Roth vergab Deutschland dann aber die Chance auf die Drei-Tore-Führung.
Die frühe dritte Zeitstrafe gegen Aimee von Pereira - ausgesprochen von Suresh Thiyagarajah und seinem französischen Partner Titouan Picard - war ein Rückschlag für die deutsche Auswahl, doch dank der Deckung und der Paraden von Nicole Roth sowie der nun von Alina Grijseels verwandelten Siebenmeter legten die DHB-Frauen weiter vor und nahmen ein 14:13 mit in die Kabinen.
Frankreich hatte über den vermeintlichen Ausgleich bereits kurz vor der Pause gejubelt, doch der Ball war erst kurz nach der Sirene über der Linie. Das 14:14 folgte aber direkt nach Wiederbeginn und mit dem 16:15 von Lucie Granier übernahmen die Gastgeberinnen dann auch die Führung.
Nach einem von Marie Weiss parierten Siebenmeter hätte Deutschland wieder vorlegen können, doch die Möglichkeit blieb ungenutzt. Stattdessen zog Frankreich nun das Tempo an, stand stabil in der Deckung und ließ im Angriff immer wieder die individuelle Klasse aufblitzen.
Beim 23:20 für Frankreich griff Bundestrainer Markus Gaugisch eine Viertelstunde vor dem Ende bereits zu seiner dritten und letzten Auszeit. Doch das sich ebenfalls im Umbruch befindliche und ohne drei Weltmeisterinnen angetretene Frankreich zog auf 25:21 davon, - und schien das Heft in der Hand zu haben.
Deutschland verpasste durch einen vergebenen Siebenmeter zunächst die Chance wieder auf zwei Tore zu verkürzen, doch Frankreichs Angriffe gingen nun mehrfach ins Leere. Alexia Hauf öffnete vier Minuten vor dem Ende die Tür mit dem Anschlusstreffer, doch der mögliche Ausgleich wurde vergeben.
Frankreich spielte in der Folge seine Erfahrung aus, erhöhte durch einen Siebenmeter auf 29:27 und beantwortete den Anschlusstreffer von Antje Döll in Überzahl mit einem Heber von Lucie Granier. Alina Grijseels brachte die DHB-Frauen noch einmal heran, doch die letzte Minute lief bereits.
Nach einer Auszeit verschaffte Marie Weiss mit einer Glanztat Deutschland die Chance zum Ausgleich - doch ein letzter Versuch verfehlte das Tor: Frankreich gewann den zweiten Vergleich mit 30:29.
"Natürlich möchte man gewinnen, wir sind mit diesem Spiel aber nicht unzufrieden. Es war ein guter Step nach vorne", sagte Kapitänin Antje Döll bei DF1. "Es gibt noch etwas zu tun, aber das war echt in Ordnung heute." Spielmacherin Alina Grijseels war am Samstagabend mit zehn Toren die beste Schützin der DHB-Frauen.
Die Partien bildeten den Auftakt in das Jahr der Weltmeisterschaft, die Deutschland vom 26. November bis 14. Dezember gemeinsam mit den Niederlanden austrägt. Am 9. und 12. April ist erst in Hamburg, dann in Aabenraa, Vize-Europameister Dänemark der DHB-Gegner. Im September folgen weitere Duelle mit Co-Gastgeber Niederlande.
Frankreich: Glauser (6/2 Paraden), Andre (3 Paraden), Sako; Granier (6), Ondono (5), Wajoka (4), Mairot (3/2), Sajka (3/1), Dury (2), Kanor (2), Grandveau (2), Nocandy (1), Flippes (1), Errard (1), Toublanc, Borg, Chambertin, Pintat
Deutschland: Roth (10 Paraden), Weiss (3 Paraden); Grijseels (10/5), Engel (6), Doll (4/2), von Pereira (3/3), Smits (2), Hauf (2), Thomaier (1), Kühne (1), Antl, Steffen, Tröster, Behrend, Hurst, Bleckmann, Leuchter
Zuschauer: 1500 (Besancon, FRA - ausverkauft)
Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah (GER) / Titouan Picard (FRA)
Strafminuten: 4 / 10
Disqualifikation: von Pereira (GER, 20. Minute, 3. Zeitstrafe)
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