vor 1 Tag
VfL nur Dritter
Die SG Flensburg-Handewitt hat ein enges Spiel gegen den VfL Gummersbach gezogen und sich damit den Gruppensieg in der Hauptrunde der European League gesichert. Nun kommt es zum nächsten deutsch-deutschen Duell.
Vor dem deutschen Duell um den Gruppensieg in der vierten Hauptrundengruppe der EHF European League stand Mathematikunterricht auf dem Stundenplan. Die Platzierungen der Plätze eins bis drei waren nämlich noch nicht sicher: Flensburg reichte eine Niederlage mit zwei Toren noch zum Gruppensieg, Gummersbach nur ein Sieg von mindestens drei Toren, wenn Fenix Toulouse parallel ebenfalls gewinnen sollte.
Fünf Tore Unterschied und mehr als 36 eigene Treffer hingegen würden reichen, wenn Fenix parallel nicht gegen Tatabanya gewinnen sollte, sechs Treffer Differenz sogar unabhängig von diesem Ergebnis. Fenix selbst hatte keine Chance mehr auf den Gruppensieg, den machten die deutschen Vertreter unter sich aus.
Das Torewerfen eröffnete dabei Julian Köster mit einem Pfund unter die Latte, danach entwickelte sich ein munteres Auf und Ab ohne nennenswerte Deckungs- oder Torwarterfolge. Über mehrere Gummersbacher Führungen stellte Johan Hansen beim 10:9 erstmals auf Plus-Eins für die Hausherren (14.), danach aber avancierte der eingewechselte Bertram Obling zum Faktor im Gummersbacher Tor.
So riss Kentin Mahé die Partie beim 12:14 erstmals mit zwei Toren Unterschied auf Gäste-Seite, Flensburg stemmte sich aber gegen das oberbergische Tempo und steckte auch eine Zeitstrafe für Jim Gottfridsson wegen Meckerns weg. So netzte Lasse Möller auch dank einiger Paraden von seinem Namensvetter Kevin beim 15:14 wieder zur heimischen Führung. Zur Pause hatte der VfL mit dem 16:16 aber wieder auf Anfang gestellt.
Flensburg kam besser aus der Kabine und agierte griffiger. Beim 21:19 waren es erstmals zwei Treffer Vorsprung für die Fördestädter, Gudjon Valur Sigurdsson buzzerte zur Auszeit (40.). Der VfL brauchte in diesem Moment mindestens fünf Treffer zum Weiterkommen.
Und tatsächlich wirkten die Worte des Isländers. Der Flensburger Offensivdrang versiegte und die Oberberger drehten die Partie beim 22:21 durch Kentin Mahé (42.). Im folgenden Angriff brauchte es dann einen Abpraller vom Rücken Bertram Oblings, um die Torflaute der Hausherren zu brechen. Gummersbach ließ sich von diesem Slapsticktor aber nicht aus dem Tritt bringen, führte beim 25:23 wieder mit zwei Treffern (45.).
Die Gastgeber konterten in doppelter Überzahl mit dem Ausgleich, derweil bahnte sich auch im Parallelspiel ein offenes Ergebnis an. Für Gummersbach war im Angesicht des gewonnen direkten Vergleichs gegen Toulouse auch ein Sieg mit nur einem Tor wichtig, um den zweiten Platz zu sichern. Diesen forcierte Miro Schluroff mit einer absoluten Unterarmrakete zum 27:26 (50.).
Kurz darauf zog Ales Pajovic die Auszeit. Beim 30:29 riss Aksel Horgen daraufhin den Vorteil zurück auf Heimseite. Da Toulouse parallel deutlich führte, tickte die Uhr nun umso erbarmungsloser gegen Gummersbach, Sigurdsson drückte auf den Buzzer (55.).
In der Folgezeit verstrickten sich beide Seiten in einer Fehlerstafette, von der sich Flensburg mit einem Tor durch Lukas Jörgensen beim 31:29 (58.) als einziges erholte. Mit dem 32:30-Sieg überspringen die Fördestädter als Gruppensieger also die Play-Offs, der VfL hingegen trifft als Dritter auf Melsungen.
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SG Flensburg-Handewitt: K. Möller (11 Paraden), Buric; Jakobsen 8/1, Jörgensen 6, L. Möller 5, Mensah 4, Horgen 4, Golla 2, Kirkelökke 2, Hansen 1, Czertowicz, Gottfridsson, Pedersen, Knutzen, Kopljar, Blagotinsek
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (1 Parade), Obling (11 Paraden); Schluroff 10, Köster 5, Mahé 4, Pregler 3, Vidarsson 3, Häseler 2, Vujovic 1, Blohme 1, Horzen 1, Kodrin, Tskhovrebadze, Zeman
Zuschauer: 4935 (GP Joule Arena, Flensburg)
Schiedsrichter: Aleksandar Jovic / Nedim Arnautovic (BIH)
Strafminuten: 6 / 10
mao