29.10.2024, 20:20
Belkaied brilliert
Zum Auftakt der Rückserie in den EHF European League hat sich der VfL Gummersbach eine enge Partie mit Fenix Toulouse geliefert. Am Ende hatten die Franzosen das Happy End für sich.
Anders als noch im Hinspiel, welches der VfL Gummersbach am vergangenen Dienstag mit 33:26 für sich entscheiden konnte, kam Kentin Mahé mustergültig in die Partie gegen Fenix Toulouse. Der Kreativkopf der Oberberger riss die Anfangsphase des Spiels in seinem Heimatland an sich und legte mit einem Doppelschlag den Grundstein zur 4:2-Führung (5.).
Dennoch hatten die Gummersbacher auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Milos Vujovic musste nach einem vermeintlichen Stürmerfoul früh verletzt von der Platte, zudem verursachte der VfL immer wieder Siebenmeter. So blieb Fenix stets in Schlagdistanz, Nemanja Ilic verpasste im Gegenstoß aber den Ausgleich, Mahé bestrafte das mit dem 5:3 (9.).
Miro Schluroff stellte kurz darauf die Weichen Richtung vierter European-League-Sieg in Serie (8:5, 14.), der starke Ilic brachte seine Mannschaft aber immer wieder in Reichweite. Nach seinem fünften Tor zum 9:8 ließ er im Eins-gegen-Eins mit Dominik Kuzmanovic aber erneut die Chance auf den Ausgleich liegen.
Dennoch legten die Hausherren das 9:9 durch Uros Kujadinovic kurz darauf nach (21.). Stärkster Akteur dieser Phase war Toulouse-Keeper Yassine Belkaied, der sich nach seiner Einwechslung mit einer ganzen Serie an starken Paraden angemeldet hatte - so blieb es eng, beim Stand von 13:12 für Gummersbach buzzerte Gudjon Valur Sigurdsson zur Auszeit (27.).
Das erneute Plus-Zwei blieb dennoch aus. Beide Teams wechselten sich nun mit Fehlern ab, ausschlaggebender Faktor blieb Belkaied. Der Tunesier parierte erneut, im Gegenstoß legte Toulouse das 13:13 nach. Dennoch führte der VfL zur Pause mit 15:14: weil Dominik Kuzmanovic mit der Sirene einen freien Wurf nach einem Abpraller vereitelte.
Der Start in den zweiten Durchgang glich einer kalten Dusche für den VfL Gummersbach. Fenix Toulouse legte einen 3:0-Lauf auf die Platte und riss die Partie mit dem Seitenwechsel an sich. Die Handballer von der Garonne wirkten nun griffiger und zeigten sich im Positionsangriff findig - zudem blieb Belkaied ein Faktor.
Folglich sah sich Gudjon Valur Sigurdsson beim Stand von 17:20 zu seiner zweiten Auszeit gezwungen (39.). Und die wirkte: Mit viel Zug und einer Parade vom eingewechselten Bertram Obling rollte der Tempoexpress der Gummersbacher los und ließ sich auch durch ein Fenix-Timeout nicht stoppen. Beim 22:21 durch Tilen Kodrin legten plötzlich wieder die Gäste vor (42.)
Dieses Hoch hielt aber nicht lange. Toulouse steigerte sich wieder und hatte nun auch die Halle im Rücken. So brachte Erwin Feuchtmann die Hausherren mit einem Doppelschlag mit drei Treffern in Vorlage (26:23, 51.). Kurz darauf bestätigte Nemanja Ilic diesen Vorsprung nach einer Belkaied-Parade (27:24, 53.).
Die Crunchtime bahnte sich an: und Gummersbach hatte den besseren Auftakt. Hinten brachte der ins Tor zurückgekehrte Dominik Kuzmanovic Stabilität, vorne stellte Kentin Mahé beim 27:26 den Anschluss wieder her. Fünfeinhalb Minuten waren nun noch zu gehen.
Diese verbrachten die Oberberger zunächst in Unterzahl - direkt zweimal kassierten die Gäste unnötige Zeitstrafen. Yassine Belkaied bestrafte das mit einem Strahl ins empty goal: 28:26 (57.). Und auch der nächste Abschluss der Gummersbacher landete in den Fängen des Tunesiers, es folgte das 29:26. Sigurdsson nahm die letzte Auszeit.
Die Uhr tickte nun gnadenlos gegen den VfL. Zweieinhalb Minuten vor Spielende hatte Lukas Blohme aber den ersten Schritt Richtung Aufholjagd getan, eine Umdrehung später zwang Mahé den Ball wuchtig in den Knick (29:28). Fenix konterte das aber mit dem 30:28, der VfL schaltete schnell und zog Siebenmeter und Zeitstrafe.
Diesen verwandelte Milos Vujovic, der VfL wechselte in eine offene Deckung - aber Niko Mindegia Elizaga mogelte sich durch die Abwehr und besorgte die Entscheidung, das Schlusswort von Kentin Mahé zum 31:30 kam zu spät. Damit hat Toulouse mit Gummersbach gleichziehen können.
Fenix Toulouse: Lettens (2 Paraden), Belakied (15/1 Paraden) 1; Ilic 6/5, Jarry 5, Kojadinovic 5, Feuchtmann 4, Giraudeau 3, Mindegia Elizaga 2, Mitrovic 2, Käll 2, Kempf 1, Nyembo, Doniecki, Robert, Gilbert, Diallo
VfL Gummersbach: Kuzmanovic (9 Paraden), Obling (2 Paraden); Schluroff 7, Mahé 6, Kodrin 5, Blohme 3, Tskhovrebadze 3, Häseler 2, Horzen 2, Vujovic 1/1, Vidarsson 1, Pregler, Protsiuk, Zeman
Zuschauer: 3274 (Palais des Sports Andre Brouat, Toulouse)
Schiedsrichter: Marko Sekulic / Vladimir Jovandic (SRB)
Strafminuten: 6 / 8
mao