29.06.2023, 15:56
Neun Tore vom THW-Neuzugang zu wenig
Der erste Halbfinalist der U-21-Weltmeisterschaft steht fest: Serbien setzte sich vor 2083 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle mit 30:27 (17:12) gegen die Färöer Inseln durch.
Die Überraschungsmannschaft der bisherigen WM-Endrunde wachte erst nach 35 Minuten auf - und konnte deswegen den zwischenzeitlichen Acht-Tore-Rückstand nicht mehr aufholen. Beste Werfer für Sieger Serbien waren am frühen Donnerstagnachmittag Milos Kos und Bosko Stanisavljevic mit jeweils sieben Treffern; für die Färöer erzielte THW-Neuzugang Elias A Skipagotu neun Tore. Im Halbfinale am Samstag geht es für Serbien gegen Deutschland, das Dänemark am Abend in die Knie zwang.
Serbien war im ersten Viertelfinale des Tages von Beginn an hellwach und legte schnell vor (2:0, 3.). Das Team von den Färöer Inseln fand hingegen schwer in die Partie und in der Abwehr so gar keinen Zugriff. Beim 4:4 (9.) durch Skipagotu war der Spielstand das letzte Mal ausgeglichen, dann leitete der völlig unbedrängte Kos mit seinem vierten Treffer den Lauf der Serben ein, die sich schließlich auf 7:4 (11.) absetzen konnten.
Ein Schock war zwischenzeitlich die Verletzung von Nikola Zecevic. Der Rückraumspieler blieb nach einem Durchbruch mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen und musste von Betreuern sowie Mitspielern vom Feld getragen werden. Während Stanisavljevic auf 9:5 (14.) stellte, behandelte das Betreuerteam intensiv das linke Knie von Zecevic.
Dank der Paraden von Luka Krivokapic, bei Pick Szeged unter Vertrag, und mehrerer Pfostentreffer behaupteten die Serben ihren Vorsprung. Beim 17:12 wurden die Seiten gewechselt. Um das Spiel im zweiten Durchgang enger zu gestalten, mussten die Färinger zwingend ihre Wurfquote verbessern und die Abwehr stabilisieren.
Nach Wiederanpfiff baute Serbien seinen Vorsprung jedoch zunächst mühelos aus: Stanisavljevic stellte mit seinem bereits siebten Treffer auf 20:12 (35.), ehe sich der Underdog doch allmählich rankämpfte. Die Färöer ließen nicht mehr locker: Angetrieben von seinem inzwischen längt stehenden Fanblock bot der Außenseiter ein ganz anderes Bild als noch in den ersten 35 Minuten dieser Partie. Nach dem achten Treffer von Skipagotu, auf den sich die Kieler Fans wirklich freuen dürfen, ging es mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die letzten fünf Minuten, doch wieder hatte Kos unmittelbar die Antwort (27:24, 55.).
Letztlich blieb es aber bei diesem Drei-Tore-Vorsprung, das serbische Team feierte auf dem Feld ausgelassen den Halbfinaleinzug. Eine Medaille ist jetzt im Bereich des Möglichen. Schlägt Serbien Co-Gastgeber Deutschland, ist Edelmetall bereits sicher.
msc