16.04.2024, 14:04
Kurpfaöz Bären müssen weiter zittern
Der ESV 1927 Regensburg kann das Thema Klassenerhalt faktisch abhaken, denn beim 36:32 (20:17) über die Kurpfalz Bären hat man praktisch die Big Points gesetzt. Die Badenerinnen verbleiben auf dem Relegationsrang, liefern sich aktuell vor allem mit den Waiblingen Tigers einen Zweikampf. Von hinten muss man aber vor allem vor der SG 09 Kirchhof noch absichern.
"Es ist wirklich schade, dass wir hier 2 Punkte abgegeben haben, denn mit 32 geworfenen Toren kann man durchaus ein Spiel gewinnen, aber 36 zu kriegen, damit werden wir in der Liga kein Spiel mehr gewinnen. Leider haben wir keinen Zugriff gefunden und haben in der Regel reagiert, auf das, was der Gegner gemacht hat, anstatt selbst zu agieren", so Bären-Trainerin Franziska Steil nach der Partie.
Regensburg-Coach Bernhard Goldbach war zur Improvisation gezwungen. Mit Halblinks Nicole Lederer und Torhüterin Stephanie Lukau (jeweils Ellenbogenverletzung) standen neben den Langzeitausfällen zwei weitere Leistungsträgerinnen nicht zur Verfügung. Dazu hatte sich die Trainingswoche aufgrund von Erkrankungen und Prävention sehr herausfordernd gestaltet.
Der ESV fand von Beginn an gute Lösungen gegen die aggressive, offensive Bären-Deckung: Theresa Lettl, eine von ganz vielen formstarken ESV-Akteurinnen an diesem Nachmittag, besorgte nach gut drei Minuten die 3:1-Führung.
Aber die Gäste zeigten sich von der Anfangsoffensive nicht geschockt und hatten in Linkshänderin Svenja Mann die überragende Spielerin in ihren Reihen: Regensburg fand vor allem im ersten Durchgang kein Mittel gegen die Gewaltwürfe der Linkshänderin, die Platz zwei der Torschützenliste belegt und diese Position mit 14/5 Treffern beeindruckend festigte.
Da das Heimteam mit mehreren schön herausgespielten Möglichkeiten an der glänzenden Keeperin Johanna Wiethoff scheiterte und Ketsch jede sich bietende Möglichkeit nutzte, führten nach etwas mehr als 16 Minuten auf einmal die Gäste beim 9:11.
Goldbach griff zur Auszeit und stellte sein Team neu ein. Mit Carina Vetter hatte er auch noch ein Ass im Ärmel: Die Linksaußen netzte nach ihrer Einwechslung im Spielverlauf nicht nur alle fünf Wurfversuche, sondern stellte auch Svenja Mann vor eine Aufgabe. Regensburg holte sich direkt die Führung, löste sich dann ab dem 15:15 zur 20:17-Halbzeitführung.
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie spannend. Ketsch kam in der 41. Minute noch einmal bedrohlich auf 25:24 heran, doch der ESV fand die passende Antwort. Durch konsequente Abschlüsse, besonders die Flügel Vetter und Lettl wurden gut eingebunden, setzten sich die Bunkerladies wieder ab und siegten mit 36:32.
"Die Mädels haben sehr viel Energie und Spielfreude auf die Platte gebracht. Die Umstände waren nicht einfach, dennoch haben sie den Matchplan zu 90 Prozent umgesetzt. Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft", erklärte Bernhard Goldbach. Auch der Sportliche Leiter Robert Torunsky war überglücklich über den abgefallenen Druck: „Das war angesichts unseres Restprogramms ein Schlüsselspiel für uns. Der Sieg bedeutet, dass wir den Direktabstieg bereits sechs Spieltage vor dem Ende vermieden haben."
ESV 1927 Regensburg: Arno, Poschenrieder; F. Peter 8/4, Lettl 5, Vetter 5, Mustafic 4, Hübner 4, Kessler 3, Fuchs 3, Drachsler 2, Fuhrmann 1, Kadenbach 1, Schiegerl, Härtl, Brennauer
Kurpfalz Bären: Longo, Wiethoff, Rüttinger; Mann 14/5, Engelhardt 5, Bianco 3, Stitzel 3, Hinzmann 2, Torras Parera 2, Hufschmidt 2, Scheffler 1, Goudarzi, Geigle, Schranz
Schiedsrichter: Thomas Hörath / Timo Hofmann (Zirndorf / Bamberg)
Zuschauer: 321
Siebenmeter: 4/4 ; 5/5
Strafminuten: 16/8
chs, Vereine