04.11.2024, 11:38
"Ein Riesen-Spiel abgeliefert"
In einer vollbesetzten ESV-Sporthalle lieferten die Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg ein spannendes und hart umkämpftes Spiel gegen die Füchse Berlin. Trotz einer überzeugenden Leistung mussten sie sich am Ende knapp mit 25:26 (10:10) geschlagen geben.
Mit den verletzten Carolin Hübner und Theresa Lettl fehlten ESV-Trainer Bernhard Goldbach wichtige Spielerinnen. Berlin, das nach dem Sieg gegen Nürtingen am Mittwoch Bundesliga-Absteiger Solingen-Gräfrath mit 23 Treffern im ersten Durchgang demontiert hatte, tat sich gegen die aktive ESV-Deckung dennoch sehr schwer.
Kreisläuferin Angela Cappellaro erzielte die 0:1 Führung für die Gäste, bevor Valeria Martin zwei Minuten später per Strafwurf auf 1:3 erhöhte. Der ESV glich nach neun Minuten zum 4:4 aus. Auch nach Julie Lilholts Treffer zum 5:6 für die Füchse schenkten sich die beiden Mannschaften nichts. Sechs Minuten lang wurde auf beiden Seiten kein Tor erzielt, ehe die Bunkerladies wieder ausglichen. Die ein Tore Führung wechselte hin und her. Nach 30 Minuten wurden beim 10:10-Unentschieden die Seiten gewechselt.
Nach Wiederanpfiff wurde die Partie torreicher, aber nicht weniger umkämpft. Die Gastgeberinnen erwischten den besseren Start, doch trotz Unterzahl glichen die "Spreefüxxe" zum 12:12 aus. Die Führung wechselte hin und her, kein Team konnte sich weiter als auf ein Tor absetzen.
Immer wieder war es ESV-Rückraumshooterin Nicole Lederer, die das Heimteam in Führung brachte. Jetzt hagelte es einige Zeitstrafen auf beiden Seiten und so versuchte Füxxe-Trainerin Susann Müller mit ihrer Auszeit beim Stand von 16:15 Mitte der zweiten Hälfte wieder etwas Ruhe ins Spiel zu bringen. Die Berlinerinnen agierten im Angriff jetzt mit zwei Kreisläuferinnen und schaffte so mehr Räume, die vor allem Leoni Baßiner immer wieder nutzen konnte.
Es entwickelte sich ein echter Krimi im Bunker. Ein Doppelschlag von Lucy Gündel brachte die Gäste zehn Minuten vor Schluss mit 20:21 in Front. Kurz nach der Auszeit von ESV-Trainer Bernhard Goldbach glich seine Mannschaft erneut aus. Eine zwei Minuten Strafe acht Minuten vor dem Ende überstanden die Hauptstädterinnen gut und Linksaußen Alissa Werle traf zum 23:23.
Auch ein vergebener Strafwurf beim 24:24 in der 57. Minute konnte das Kämpferherz der Berlinerinnen nicht stoppen. Regensburg nahm beim 25:25 mit 51 Sekunden Restspielzeit das letzte Time Out. Doch der Angriff blieb erfolglos und Berlins beste Feldtorschützin Angela Cappellaro traf zum 26:25 für die Füchse.
"Unsere blutjunge Mannschaft hat dieses Kaliber an den Rand der Niederlage gebracht. Wir hatten mindestens einen Punkt verdient", war ESV-Trainer Bernhard Goldbach gleichzeitig stolz und enttäuscht. "Den letzten Berliner Angriff verteidigen wir nicht gut, aber da hätte das Spiel schon zu unseren Gunsten entschieden sein müssen", sagte Goldbach. "Die Mädels haben gegen ein absolutes Spitzenteam ein Riesen-Spiel abgeliefert und sind nicht dafür belohnt worden."
"Ich bin unheimlich stolz auf meine junge Mannschaft", sagte Coach Susann Müller nach dem Spiel. "Dass wir das Spiel nach dieser Woche hier gewinnen, ist extrem wichtig. Heute haben alle ihr Herz auf der Platte gelassen und der Sieg ist mehr als verdient. Das war kein einfaches Spiel, aber ein tolles Ergebnis."
Auch Angela Cappellaro sah das ähnlich. "Wir wussten, dass es gegen ein starkes Regensburger Team, vor einer lauten Kulisse, ein schweres Spiel wird," so die 29-jährige. "Wir haben das ganze Spiel über zusammengestanden und uns nicht beeindrucken lassen, das hat am Ende den Unterschied gemacht. Diese Woche mit vier Punkten zu beenden, gibt uns viel Energie für die kommenden Aufgaben."
ESV 1927 Regensburg: Arno, Baur; Neuer 4, Drachsler 1, F. Peter 2, Goldbach 3/3, Lederer 7, Mustafic 2, Kessler 1, Härtl, Fuhrmann, Birnkammer 2, S. Peter 2, Ewald, Mehlhaff, Seiler 1
Füchse Berlin: Krupa, Szott; Martin 3/3, Njinkeu 1, Fichtner, Fodjo, Gündel 4, Cappellaro 5, A. Höbbel, Lilholt 2, Schaube 3, Sewing, Werle 3, Baßiner 5/1, Stefes
PM Vereine, red