12.01.2025, 18:30
Überraschendes Remis in der Champions League
Die HB Ludwigsburg führte lange deutlich in Dänemark, muss am Ende aber sogar noch um das 30:30 (12:20)-Remis bangen. Dennoch ist der Punkt überraschend und hält die Chancen auf den Einzug des deutschen Handball-Meisters in die Playoffs der Champions League aufrecht.
Die HB Ludwigsburg legte trotz den weiterhin fehlenden Valentina Klemencic, Julia Niewiadomska, Karolina Kudlacz-Gloc und Kaba Gassama einen Start nach Maß beim Jahresauftakt der Handball Champions League der Frauen in Esbjerg hin. Nach vier Minuten stellte With bereits auf 4:1 für die HBL. Team Esbjerg tat sich direkt zu Beginn mit vielen Ballverlusten und Fehlwürfen schwer ins Spiel zu finden - glich in Überzahl dann aber zum 5:5 aus.
Ein Weckruf für die Ludwigsburgerinnen, die ab hier ihre wohl beste Halbzeit der bisherigen Saison zeigten. Das Team von Trainer Jakob Vestergaard verteidigte extrem aggressiv und diszipliniert. Mareike Thomaier traf nach gut zwanzig Minuten zur erstmaligen Fünf-Tore Führung (14:9).
Nur sechs Minuten später stand die deutsche Nationalspielerin schon wieder im Fokus, als sie in Überzahl ins verwaiste Tor der Gastgeberinnen zum 18:9 und der damit höchsten HBL-Führung im Spiel traf (27.). Zum Ende der ersten Halbzeit ließ der Deutsche Meister nicht mehr viel zu und hielt den deutlichen Vorsprung. So ging es mit einer Acht-Tore-Führung in die Pause (20:12).
Zum Start in die zweite Halbzeit wurde das Leben der Ludwigsburgerinnen durch die frühen zwei Zeitstrafen gegen Leuchter und Thomaier schwer gemacht, während Team Esbjerg wie verwandelt aus der Kabine kam. Vor allem die Torhüterin der Däninnen, Anna Kristensen, zeigte eine Parade nach der anderen und so dauerte es fast sechs Minuten bis Leuchter das erste HBL-Tor in der zweiten Hälfte erzielte (21:17).
Das Heimteam kämpfte sich für Stück für Stück heran. Die Ludwigsburgerinnen blieben jedoch konzentriert, schafften es sich in den richtigen Momenten aus dem dänischen Dauerdruck zu befreien und konnten ihre Führung so bis in die Schlussphase halten. Erst drei Minuten vor Schluss traf Esbjergs Topspielerin Henny Reistad zum 28:28-Ausgleich. Zur Schlussphase war also alles offen.
Kurz darauf zog die in der zweiten Hälfte überragende Jenny Carlson ein Foul welches folgerichtig mit einem Siebenmeter und zwei Minuten gegen Esbjergs Rikke Iversen geahndet wurde. Döll blieb an der Linie souverän und brachte die HBL wieder in Führung (29:28). In der letzten Minute ging es hin und her. Thomaier sorgte per Siebenmeter für eine erneute Führung (30:29), ehe Esbjerg durch Sarah Dekker erneut ausglich.
Die letzte Chance gehörte sogar der HBL. Die Ludwigsburgerinnen spielten den letzten Angriff aus und nahmen mit der Schlusssirene einen schweren Distanzwurf, der jedoch vereitelt wurde. Am Ende stand mit dem 30:30-Unentschieden ein verdienter Punktgewinn. Damit bleibt das Team um HBL-Kapitänin Xenia Smits auf dem sechsten Platz der Gruppe B, der für eine Playoff-Qualifikation reichen würde. Der Vorsprung auf die Verfolger beträgt jetzt bereits vier Punkte.
Esbjerg verteidigt in der Gruppe unterdessen die Spitze. Nach 14 Spieltagen qualifizieren sich die jeweils ersten sechs Teams der zwei Achtergruppen für die K.o.-Phase. Die ersten beiden Mannschaften überspringen die sogenannte Play-off-Runde, die mit einem Achtelfinale vergleichbar ist, und ziehen direkt ins Viertelfinale ein.
"Wir sind sehr, sehr zufrieden mit dem Punktgewinn", erklärte HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard. "In der ersten Halbzeit haben wir überragend gespielt. Zum Start in die zweite Halbzeit hatten wir durch die zwei Zeitstrafen etwas Probleme. Aber ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann Esbjerg zuletzt Zuhause einen Punkt verloren hat. Das war ganz, ganz stark von uns."
Torschützinnen HB Ludwigsburg:
Thomaier 5/1, Döll 4/1, Leuchter 4, With 4, Smits 4, Faluvégi 4, Carlson 3, Nestaker 1, Bundsen 1
mehr zur Champions League Frauen auf handball-world
» Ergebnisse Handball Champions League Frauen
» Tabelle Handball Champions League Frauen
» Schlagzeilen Handball Champions League Frauen
DPA, SID