17.11.2024, 18:09
Klimpke überragend
Der HC Erlangen hat in der Bundesliga den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. Zeitweise blieben die Franken 13 Minuten ohne Tor, hatten am Ende aber dennoch die Chance auf den Turnaround. Die Hypothek war aber zu groß.
Ohne Christoph Steinert ging der HC Erlangen ins Kellerduell mit der HSG Wetzlar. Tabellarisch empfing der 16. (2:16 Punkte) den 15. (4:14 Punkte) der Bundesliga, beide Teams mussten also dringend punkten. Den besseren Start erwischten dabei die Mittelhessen, bei denen Stefan Cavor ins Aufgebot zurückgekehrt war (2:0, 3.).
Das erste Tor der Erlanger besorgte Antonio Metzner, kurz darauf stellte Marek Nissen auf 2:2 (5.). Auch in der Folge blieb die Partie umkämpft und ausgeglichen, beim Stand von 5:5 handelten sich die Gastgeber aufgrund einer Rangelei direkt zwei Zeitstrafen ein (10.). Die doppelte Überzahl konnte die HSG aber nicht nutzen.
Stattdessen erarbeiteten sich die Franken nach dem vierten Tor des bockstarken Antonio Metzner mehrfach die Chance auf die Führung, aber der eingewechselte Till Klimpke wurde sofort zum Faktor. So legten die Wetzlarer zunächst weiter vor, leisteten sich aber auf haarsträubende Schnitzer wie bei Lukas Bechers Fehlwurf im Drei-gegen-Eins auf das leere Tor.
Kurz darauf zog Martin Schwalb seine erste Auszeit und konnte in der Folge über einen Doppelschlag zur 11:9-Führung jubeln (24.). Wetzlar war in dieser Phase fast sieben Minuten ohne Tor, arbeitete sich bis zum 12:12-Pausenstand aber besonders dank Klimpke zurück ins Spiel. Die Chance auf das 13. Tor vergaben die Gäste aber mit ihrer letzten Aktion.
Wetzlar kam mit einer Parade von Klimpke und einem Treffer von Cavor gut aus der Pause. Und dieser Trend setzte sich fort: Die Nummer elf der HSG vernagelte das eigene Tor mit 64 % gehaltenen Bällen und kompensierte so, dass Wetzlar offensiv bis zum 15:12 auch nicht gerade überzeugte. Dann versuchte Martin Schwalb, mit seiner zweiten Auszeit gegenzusteuern (35.).
In der Folge brach Christopher Bissel den Bann nach halbzeitübergreifend 13 torlosen Minuten (15:13, 38.). Wetzlar ließ sich davon aber nicht beeindrucken und konterte die zahllosen Fehlwürfe der Franken, die immer verzweifeltere Notwürfe nahmen, bis zum 18:13 (42.). Erlangen brauchte nun bereits ein Handballwunder, in den letzten 17 Minuten gelang den Franken nur ein Tor.
Das zweite Tor nach dem Seitenwechsel besorgte dann Stephan Seitz, im nächsten Versuch zielte Hampus Olsson von Außen aber meterweit am Tor vorbei. Wetzlar, das nach dem 20:14 von Dominik Mappes zwar auch nur bei sieben Toren in Durchgang zwei stand, setzte sich immer weiter ab - ohne selbst zu überzeugen. Schwalb zog eine Viertelstunde vor Spielende die letzte Auszeit.
Das wirkte. Plötzlich kamen die Hausherren ins Rollen und erzielten in zwei Angriffen so viele Tore wie in der gesamten Halbzeit davor. Defensiv sorgte zudem Khalifa Ghedbane für einige wichtige Paraden. Frank Carstens reagierte auf den Treffer zum 20:16 mit seiner zweiten Auszeit (48.).
Doch die Wetzlarer verzweifelten im Poisitionsangriff weiter, gewannen auch nicht an Durchschlagskraft. Marek Nissen verkürzte kurz darauf auf drei Treffer - Till Klimpke hatte die Bindung zum Spiel kurzzeitig komplett verloren. Das Spiel wurde nun zur Abnutzungsschlacht, jedes Tor bedeutete für die Gäste die willkommene Entlastung. In der Deckung fehlte der Zugriff nämlich inzwischen komplett.
So gelang es den Hausherren auch, die Partie beim 22:20 komplett zu öffnen. Das wirkte aber als eine Art Wachmacher für Wetzlar: Domen Novak und der wieder erwachte Till Klimpke setzten wichtige Impulse und legten den Grundstein dafür, dass die HSG wieder auf 25:20 davonzog (57.). Damit war die Partie entschieden, der Endstand lautete 25:22.
HC Erlangen: Ferlin (5 Paraden), Ghedbane (4 Paraden); Nissen 7, Metzner 5, Wagner 4, Seitz 3, Bissel 2, Gömmel 1/1, Överjordet, Scheererm Büdel, Bezjak, Svensson, Link, Olsson, Bauer
HSG Wetzlar: Suljakovic, T. Klimpke (16 Paraden); Mappes 6, Novak 6/1, Cavor 4, Becher 2, Zelenovic 2, Meyer 1, Vranjes 1, Schoch 1, Müller 1, Löwen 1, O. Klimpke, Hoepfner, Weimer, Zacharias
Schiedsrichter: Standke / Heine
Strafminuten: 12 / 4
mao