29.05.2024, 20:45
Stuttgart verpasst Erfolg
Im Duell zwischen dem HC Erlangen und dem TVB Stuttgart ging es lange hin und her. Die Gastgeber verspielten teils klare Führungen und ließen die Schwaben immer wieder in die Partie zurückkommen. Am Ende können die Bayern aber dennoch jubeln.
Es war von Beginn an ein intensives Spiel zwischen beiden Mannschaften. Antonio Metzner eröffnete bereits nach 40 Sekunden den Torreigen vor ausverkauftem Haus. Doch die Gäste zeigten sich von der Kulisse unbeeindruckt. Egon Hanusz erzielte nach rund fünf Spielminuten die 3:2-Führung für die Stuttgarter. Jorge Villalobos hatte nach einem Ballgewinn gar die Chance auf 4:2 zu erhöhen, doch Betram Obling war zur Stelle. Durch Tore von Tim Zechel und Simon Jeppsson war Erlanger wieder in Front, ehe Christoph Steinert in der 11. Minute per Strafwurf auf 6:4 stellte.
Der Nationalspieler hatte wenig später sogar die Chance, die Führung noch weiter auszubauen, aber im 7-Meter-Duell mit dem eingewechselten Silvio Heinevetter warf er klar übers Tor. Doch die Stuttgarter agierten weiter vorne zu kopflos und spielte sich kaum mal eine gute Chance heraus. Daher nahm Michael Schweikardt in der 15. Minute die Auszeit, schließlich war sein Team bereits sechs Minuten ohne Tor. Zwar scheiterte der erste Angriffsversuch noch, doch dann erlöste Hanusz sein Team nach einem technischen Fehler der Erlanger. In Überzahl glich Patrick Zieker per Konter zum 6:6 (17.) aus.
Jeppsson beendete dann auch die Durststrecke seines Teams. Sein Treffer wie auch die Paraden von Obling sorgten für einen kleinen Lauf der Bayern, Christopher Bissel stellte auf 10:7 (21.). Sicherheit brachte diese Führung den Hausherren aber nicht. Nach einer Siebenmeter-Parade von Heinevetter, der Nico Büdel den Schneid abkaufte, netzte Kai Häfner sechs Minuten vor der Pause zum 10:11. Die Auszeit von HCE-Trainer Johannes Sellin folgte prompt. Zwar kassierten die Gastgeber zunächst den Ausgleich von Marino Maric, doch Stefan Bauer und Bissel brachten ihr Team wieder in Front. Maric konnte zwar nochmal verkürzen, doch Erlangen ging mit einer knappen 13:12-Führung in die Pause.
Auch nach Wiederanpfiff versuchte Erlangen die gefühlte Überlegenheit zu ihrem Vorteil auszunutzen. Die Offensive kam mit viel Schwung aus der Kabine und Bissel stellte mit seinem vierten Treffer des Tages auf 17:14 (37.). Stuttgart fiel im gebundenen Spiel zu wenig ein, sodass Obling im HCE-Gehäuse zumeist leichtes Spiel hatte. So brauchte es ein Dusseltor von Maric, um beim 16:17 wieder dran zu sein.
Es blieb weiter knapp, auch weil sich beide Seiten immer wieder über die Entscheidungen der Schiedsrichter aufregten und so etwas den Fokus verloren. Daniel Fernandez verwandelte trotz lautstarker Proteste der Erlanger einen Strafwurf zum 18:18 (42.), der Krimi ging also weiter. Kurze Zeit später rief Sellin seine Mannschaft dann zusammen, um die eigene Offensive einzustellen. Zwar traf Nico Büdel in der 43. Minute zur Führung, doch wenig später musste Nikolai Link mit einer Zeitstrafe vom Feld. Das hielt den HCE-Routinier jedoch nicht davon ab, die Führung in Unterzahl zu erhöhen.
In der weiterhin hitzig geführten Partie häuften sich nun zusehends die Fehler. Sascha Pfattheicher hatte in der 48. Minute die Chance zum 20:20-Ausgleich, doch nach dem abgefangenen Pass auf Lutz Heiny wurde sein Tempogegenstoß wegen Führen des Balles zurückgepfiffen. Wenig später nahm Schweikardt seine zweite Auszeit der Partie und versuchte seine Jungs wieder etwas zu beruhigen. Die Worte zeigten ihre Wirkung, denn Hanusz und Maric stellten den 21:21-Ausgleich her.
Gömmel läutete mit seinem Führungstreffer die letzten acht Minuten der Partie ein. Pünktlich zur Schlussphase wurde nun Heinevetter immer mehr zum Faktor, nachdem er zuvor kaum in Erscheinung getreten war. Doch Gömmel ließ mit einem Kontertor in der 55. Minute die Arena Nürnberger Versicherung erbeben. Sascha Pfattheicher konnte nochmal verkürzen, doch Steinert stellte von der Siebenmeterlinie den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Als Fernandez drei Minuten vor Schluss nur die Latte traf, wirkte die Partie entschieden. Heiny machte dann mit seinem Tor zum 25:22 (58.) endgültig den Deckel drauf. Patrick Zieker unterlief nach der letzten TVB-Auszeit zu allem Überfluss noch ein Fangfehler. Pfattheicher traf nach einem Ballgewinn nochmal, doch Stephan Seitz sorgte für den Schlusspunkt.
HC Erlangen: Obling (12 Paraden), Ferlin (2 Paraden); Heiny 1, Seitz 1, Bialowas, Büdel 2, Bissel 4, Metzner 2, Svensson, Link, Jeppsson 3, Steinert 3/3, Olsson, Gömmel 3, Zechel 5, Bauer 2
TVB Stuttgart: Heinevetter (7 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Vujovic (1 Parade); Villalobos, Fernandez 4/3, Hanusz 4, Lönn 1, Ivankovic, Röthlisberger, Nicolaus, Forstbauer, Zieker 1, Pfattheicher 4, Maric 5, K. Häfner 3, Slaninka
Zuschauer: 7.777
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen
Strafminuten: 10/8
Sebastian Mühlenhof