10.02.2024, 15:39
Überraschendes Endergebnis:
Die Abwehrschwächen zu reduzieren, die Torhüterleistungen zu steigern - Kernpunkte der Wintervorbereitung der Ludwigshafer Eulen. Davon war am Freitagabend nichts zu sehen, die Ludwigshafener verloren beim Zweitliga-Schlusslicht EHV Aue 33:37 (15:16).
Es begann schlecht für die Eulen: Nach elf Minuten führte Aue 7:3, nach 17 Minuten 12:7. Aue nutzte seine Chancen besser. Marko Vignjevic traf allein dreimal ins leere Tor, die Eulen wirkten in der Anfangsphase im Angriff behäbig, unentschlossen. Nach der 12:7-Führung des EHV kamen die Eulen besser ins Spiel. Sekunden vor der Pause sah Torben Lange nach Foul an Jannek Klein Rot, Aue führte knapp: 16:15. "Wir sind nur schwer ins Spiel gekommen", stellte Alexander Falk fest.
Nach dem Seitenwechsel schienen die Eulen das Spiel drehen zu können. Die Stimmung in der Halle - lange fast tot. Erst in der Schlussphase erwachte der Anhang der Sachsen. Die Eulen kamen durch Kian Schwarzer zum Ausgleich, mit einem Tempogegenstoß sorgte Max Haider für die erste Führung der Gäste: 17:16 (32. Minute). Die auszubauen versäumten die Eulen. Es ging lange hin und her. 13 Minuten vor dem Ende brachte Kasper Manfeldt Hansen die Eulen in Führung (26:25), der gut spielende junge Däne sorgte beim 28:27 elf Minuten vor dem Ende für die letzte Führung der Eulen.
Nach Mex Raguses 30:30 in der 51. Minute war alles möglich, doch er schien von der Last der Verantwortung bisweilen erdrückt zu werden. Žiga Urbic, nach 45 Minuten für Mats Grupe zurückgekommen, hatte in der 55. Minute seine erste Parade, was seine Kollegen aber nicht verzinsen konnten. Falk scheiterte im Gegenzug an Sveinbjörn Pétursson, der in der Schlussphase zum entscheidenden Faktor wurde, beim Stand von 34:31 einen Siebenmeter des vorher dreimal vom Strich erfolgreichen Tim Schaller meisterte.
Überrascht wurden die Eulen durch Shini Izumoto, der fünf Tore warf. Er machte (fast) immer was er wollte. Zwei Minuten vor Schluss und nach der dritten Auszeit - die Eulen lagen nach Kleins Anschlusstor 32:34 zurück - setzte Joh Wohlrab auf den siebten Feldspieler und offene Manndeckung. Aue durchkreuzte das Spiel, die Fans waren in der Schlussphase erwacht und plötzlich "on fire" und feierten einen 37:33-Sieg mit ihrem Steiger-Lied. "Wir hatten uns viel für die zweite Halbzeit vorgenommen, haben es aber nicht umgesetzt, obwohl wir genug gute Chancen herausspielen und 33 Tore machen. Aber 37 dürfen wir auf keinen Fall bekommen", gestand Rechtsaußen Falk nach der Auswärtsschlappe.
"Wenn du beim Tabellenletzten mit vier Toren verlierst, dann kannst du nichts Positives aus dem Spiel mitnehmen", sagte Eulen-Rechtsaußen Alexander Falk nach der deprimierenden Niederlage am 20. Zweitliga-Spieltag.
Eulen-Coach Joh Wohlrab wirkte am Ende konsterniert. "Wir müssen uns wirklich alle hinterfragen. Wir sind jetzt in der Pflicht, und zwar alle, eine Reaktion in unserem Heimspiel gegen Lübbecke zu zeigen. Das ist absolut unsere Pflicht. Dem Druck müssen wir uns auch zu 100 Prozent stellen", sagte der Trainer.
Aue: Bochmann, Petursson; Vignjevic 9, Pereira 5/2, Blecha 5, Izumoto 5, Mubenzem 5, Lopp 4, Sajenev 3, Hopfmann 1, Peter, Jerebie, Lange, Levak, Paraschiv, Gansau
Ludwigshafen: Grupe, Urbic; Raguse 5, Falk 4, Schwarzer 4, Meyer-Siebert 4, Schaller 3/3, Manfeldt-Hansen 3, Klein 3, Haider 2, Eisel 2, Trost 2, Bergner 1, Straub, Leun
Schiedsrichter: Hofmann / Horath
Zuschauer: 1360
Siebenmeter: 2/2; 3/5
Strafminuten: 10/10
Disqualifikationen: Torben Lange, EHV Aue, 30. Minute
ank, PM des Vereins