15.01.2025, 23:21
BVB bekommt Reichert nicht in den Griff
Mit ihrer besten Saisonleistung düpieren die Thüringer Bundesliga-Handballerinnen den bisherigen Tabellenführer. Vor allem Liga-Toptorjägerin Reichert ist nicht zu stoppen.
Die Handballerinnen des Thüringer HC eilen in der Bundesliga weiter von Sieg zu Sieg. Am Mittwochabend gewann das Team von Trainer Herbert Müller im Spitzenspiel beim bisherigen Tabellenführer Borussia Dortmund nach einer glänzenden Leistung unerwartet deutlich mit 33:23 (16:12).
Beste Werferin des THC, der nach dem siebten Sieg in Folge als Tabellendritter nun 20:4 Punkte aufweist, war erneut Johanna Reichert. Die Liga-Toptorjägerin erzielte 14 Treffer.
Drei Tage nach dem spektakulären 43:35-Heimsieg in der European League gegen Larvik HK begannen die Thüringerinnen in Dortmund selbstbewusst und kreierten mit schneller Ballbewegung immer wieder Lücken in der BVB-Defensive. Doch auch die Gastgeberinnen fanden im Angriff schnell in ihren Rhythmus, sodass sich ein hochklassiges Duell auf Augenhöhe entwickelte.
"Wir haben uns heute unter Wert geschlagen. Das ist schade, denn die Mannschaft kann mehr. Von Anfang an haben wir schlechte Pässe gespielt und schlechte Entscheidungen getroffen. Mal hatten wir zwei oder drei gute Aktionen, dann lief es wieder gar nicht. Das war einfach zu wenig heute", ärgerte sich Dortmunds Coach Henk Groener.
"Wir sind super happy", erklärte Kathrin Pichlmeier, die mit drei Rückraumkrachern zum 3:3 für einen guten Start der Gäste sorgte, nach der Partie. "Wir kamen in der zweiten Halbzeit super gut raus. Wir hatten die entscheidenden Momente auf unserer Seite, haben eine super Abwehr gestellt und haben vorne unterschiedliche Lösungen gefunden und waren immer gefährlich."
Dortmund konnte in der zunächst torarmen Partie bis zum 11:11 (21.) mithalten, musste dann aber abreißen lassen, weil man vor allem Johanna Reichert nie kontrollieren konnte. Hinten nahm Dinah Eckerle noch einen Siebenmeter von Carmen Campos mit, so dass beim 12:16 die Seiten gewechselt wurden.
Dortmund schien noch einmal ein Zeichen zu setzen, doch der THC antwortete schnell für klare Verhältnisse, vom 18:20 ging es Mitte der zweiten Halbzeit zum 19:28 (50.), die Entscheidung.
"Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Es war viel zu wenig. So dürfen wir nicht auftreten. Das anstrengende Valcea-Spiel darf keine Ausrede sein. Ich kann nicht erklären, was los war", so das Fazit von BVB-Rückraumspielerin Lena Degenhardt.
Borussia Dortmund: Wachter, Muth, Campos 4, Kusian, Antl 3, Degenhardt 1, van Maurik 2, Langer 2, D. Lassource 3/1, Sasaki, Husebö, Olsson 2, Vollebregt 3, Egeling 1, Bleckmann 2
Thüringer HC: Lövgren Hallberg, Eckerle 1, Nooitmeer 2, Hendrikse 4, Holm, Pichlmeier 3, Niederwieser, Petersen, Aizawa 2, Gullberg, A. Szabo 2, Kündig, Reichert 14/4, Hanfland 3, Kuczora 2
Zuschauer: 412
Schiedsrichter: vom Dorff / vom Dorff
Siebenmeter: 1/2 M 4/4
Strafminuten: 4/6
chs, DPA