30.10.2024, 21:49
Meister verliert Spitzenspiel in Dortmund
Nach über drei Jahren ist die noch als SG BBM Bietigheim gestartete Serie des nun als HB Ludwigsburg firmierenden Meisters der Handball Bundesliga Frauen gerissen: Der seit Jahren dominierende Klub unterlag heute im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund, das auch die Tabellenführung übernahm.
Die Vorbereitung auf das Spitzenspiel verlief für die HB Ludwigsburg alles andere als nach Plan: Neben den Langzeitausfällen Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause) auch auf Kaba Gassama (Schulterverletzung) und Mareike Thomaier, die genau wie Viola Leuchter angeschlagen von den Länderspielen zurückgekehrt war, verzichten. Bei Leuchter reichte es immerhin zu Teileinsätzen.
Außerdem fehlte bei den Gästen HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard aus privaten Gründen und wurde von seinem Assistenten Frederick Griesbach vertreten. Wenige Tage nach den Länderspielen erwartete Ludwigsburg in Dortmund dann nicht nur ein Spitzenspiel sondern auch eine Kulisse von 1.021 Zuschauern, die ein schnelles 2:0 der Gastgeberinnen feierten.
Jenny Behrend erzielte dann zwar den ersten Treffer für Ludwigsburg, doch Dortmund zog nach dem 4:3 auch dank der Paraden von Sarah Wachter davon. Beim 7:4 waren es drei und beim 9:5 dann sogar vier Treffer. Nach einer Auszeit sorgte eine Dreier-Serie dann aber für den Anschlusstreffer. Die Deckung der Gäste stand nun besser, acht Minuten blieben die BVB-Frauen ohne einen Treffer gegen die nun auch glänzend auftrumpfende Johanna Bundsen im HBL-Tor.
Doch Ludwigsburg ließ die Chance auf den Ausgleich ungenutzt, stattdessen stabilisierte sich Dortmund und zog seinerseits mit einer Dreier-Serie auf 14:10 davon. Mit diesem Abstand schien es beim Stand von 16:12 auch in die Kabinen zu gehen, doch nach Ablauf der Uhr setzte Xenia Smits mit einem direkt verwandelten Freiwurf noch ein Ausrufezeichen.
Der überraschende Treffer zum Ende des ersten Abschnitts verschaffte Ludwigsburg aber nicht den erhofften Rückenwind, Dortmund setzte sich mit einem Doppelschlag schnell auf 18:13 ab und lag beim 20:14 dann sogar erstmals mit sechs Toren in Front. Eine Überraschung zeichnete sich ab.
Doch Ludwigsburg reagierte und kämpfte sich ins Spiel zurück. Ihren Anteil daran hatte auch Nicole Roth, die nach ihrer Eiwnechslung gleich mehrere Minuten ohne Gegentreffer blieb. Ihre Mitspielerinnen nutzten derweil eine Überzahl gnadenlos aus und nach dem 22:15 geriet Dortmund mehr und mehr ins Wanken - auch eine Auszeit von Henk Groener brachte keine Stabilität.
Mit einer Siebener-Serie hatte Ludwigsburg aus dem 22:15 ein 22:24 gemacht, die Gäste schienen das Kommando übernommen zu haben. Doch Dortmund fand zurück ins Spiel, nutzte sich einschleichende Fehler im Spiel von Ludwigsburg und die Paraden der eingewechselten Tess Lieder, die die Gäste in dieser Phase verzweifeln ließ. Der Meister blieb neun Minuten ohne Treffer und spätestens mit dem 30:25 von Dana Bleckmann waren die Weichen zum 33:28-Erfolg gestellt.
Nach 89 Spielen ohne Niederlage riss damit die Serie von Bietigheim-Nachfolger Ludwigsburg, es war die erste Niederlage seit dem 31. März 2021 - damals ebenfalls in Dortmund. HBL-Co-Trainer Frederick Griesbach erklärte: "Wir haben uns gute Chancen erspielt, aber zu viele Bälle verworfen. Gerade in der Phase, als wir mit zwei Toren vorne waren, unterliefen uns zu viele Fehler in Folge. Die brechen uns hintenraus das Genick, nachdem wir uns die Führung erarbeitet haben. Die Niederlage ist sehr ärgerlich und nervt uns."
Borussia Dortmund: Sarah Wachter, Tess Lieder; Carmen Campos Costa 5/1, Maraike Kusian 5, Lisa Antl 4, Lena Sophia Degenhardt 1, Alieke van Maurik, Alicia Langer 1, Déborah Lassource 4, Haruno Sasaki 1, Guro Berland Husebø 1, Kelly Vollebregt 3, Lara Egeling, Frida Heimann, Dana Bleckmann 8
HB Ludwigsburg: Johanna Bundsen, Nicole Roth; Antje Döll 7/5, Viola Leuchter 4, Valentina Klemencic, Anne With Johansen 1, Sofia Hvenfelt 5, Xenia Smits 2, Jenny Behrend 5, Guro Nestaker 1, Jenny Carlson 1, Dorottya Faluvégi 1, Veronika Malá 1
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