04.03.2024, 17:22
Nach zwei Roten Karten
Der Krimi vor dem Krimi: Vor dem ARD-Tatort am Sonntagabend boten die Eulen Ludwigshafen einmal mehr ein Nervenspiel, am Ende stand ein 34:32 (21:14)-Krimi-Heimsieg gegen den TV Großwallstadt vor 1879 Zuschauern.
"In der ersten Halbzeit haben wir eine super Abwehr gespielt, wir waren in einem kleinen Rausch", befand Eulen-Coach Johannes Wohlrab. Er sah zunächst eine plantreue Sieben, die dem Gegner weitgehend die Würfe gab, die Mats Grupe zu parieren wusste, der dann gedankenschnell und präzise mit dafür sorgte, dass Tim Schaller seine Konter "in der ersten Welle super vollendet hat". Das Tempospiel, das Mex Raguse, "Sebi" Trost, die Außen Schaller und Alex Falk, perfekt pflegten, ging fast perfekt auf.
"Ich kann mit der zweiten Halbzeit nicht zufrieden sein", kritisierte Wohlrab den Auftritt nach der Pause - weit entfernt vom Format einer Spitzenmannschaft, weit entfernt davon, wohin er seine Mannschaft führen möchte. "Moral und Chemie aber stimmen", sagte Joh Wohlrab und lobte Julius Meyer-Siebert, "der die Verantwortung in der Crunch-Time übernommen hat".
In den ersten 30 Minuten lief es für die Eulen wie im Traum. Mats Grupe hatte acht Paraden, seine langen Bälle fanden immer wieder den wie entfesselt auftrumpfenden Linksaußen Schaller. Mex Raguse traf zunächst nach Belieben, harmonierte prächtig mit dem vor der Pause großartig auftrumpfenden Sebastian Trost, der seine ersten vier Würfe ins Netz pfefferte. Sieben Tore betrug die Führung der Eulen zur Pause.
Im Gegensatz zu den Ludwigshafenern haderte Povilas Babarskas, der den nach einer Hüft-OP in Reha befindlichen TVG-Cheftrainer Michael Roth vertrat, mit der ersten Halbzeit. "Leider haben wir die erste Halbzeit komplett verschlafen", bedauerte der zukünftige Co-Trainers des TVG.
"Wir haben es unnötig spannend gemacht", sagte Julius Meyer-Siebert nach dem Krimi. Er hatte 82 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene zum 33:32 getroffen. Frieder Bandlow quittierte eine Zeitstrafe, Ex-Eule Stefan Salger unterlief im Gegenzug ein technischer Fehler. Noch 40 Sekunden. Joh Wohlrab zog die dritte Auszeit. Noch 31 Sekunden. Dann schlug Jannek Klein zu - 34:32.
"Die zweite Halbzeit müssen wir auf jeden Fall analysieren, weil es ja nicht zum ersten Mal passiert ist", sagte Mex Raguse selbstkritisch mit Hinweis auf den Einbruch nach der Pause. "Wir haben uns sehr schwer mit der Umstellung der Abwehr von 5:1 auf eine kompakte 6:0 getan." Da kamen die fatalen Fehler, die technischen Fehler, die Paraden des nach der Pause sehr starken Torhüters Petros Boukovinas, der auf 13 abgewehrte Bälle kam. "So haben wir sie eingeladen. Das darf uns nicht passieren", betonte Raguse, der immer wieder hart genommen wurde.
Nach rüdem Foul an Raguse sah Florian Mohr in der 11. Minute Rot, Eulen-Kreisläufer Tom Bergner quittierte fünf Minuten vor Schluss Rot nach seiner dritten Zeitstrafe.
Ludwigshafen: Grupe, Urbic; Schaller 8/1, Raguse 7, Meyer-Siebert 4, Trost 4, Bergner 2, Schwarzer 2/1, Leun 2, Klein 2, Falk 1, Straub 1, Haider 1, Manfeldt-Hansen, Eisel
Großwallstadt: Boukovinas 1, Minerva; Stark 5, Röller 5, Bicer 4/2, Schalles 4, Bandlow 4, Eisenträger 2, Salger 2, Schauer 2, Klenk 1, Wullenweber 1, Kammlodt 1, Mohr, Strakeljahn
Zuschauer: 1879
Schiedsrichter: Jaros / Thrun
Siebenmeter: 2/3; 2/2
Strafminuten: 12 / 8
Disqualifikationen: Tom Bergner, Eulen Ludwigshafen, 55. Minute (3. Zeitstrafe) / Florian Mohr, TV Großwallstadt, 11. Minute
PM der Vereine