22.09.2024, 19:17
Erster Saisonsieg für Ostwestfalen
Die Eulen Ludwigshafen haben ihren großen Kampf gegen TuS N-Lübbecke 29:32 (13:16) verloren, obwohl sie sich nach Fünf-Tore-Rückständen herangekämpft hatten.
"Am Anfang haben wir zu viele freie Bälle liegen gelassen, 29 Tore sind dann aber in Ordnung. Wir hatten aber durch die Ausfälle in der Abwehr das Problem, dass wir zu viele individuelle Fehler gemacht haben", analysierte Eulen-Trainer Johannes Wohlrab nach der vermeidbaren Niederlage vor 1319 Zuschauern. "Ich muss meiner Mannschaft aber ein Kompliment machen, wie sie gefightet hat", lobte er und ist überzeugt auf diesem Fundament eine Mannschaft mit Zukunft aufbauen zu können.
"Sehr, sehr zufrieden" zeigte sich TuS-Trainer Michael Haaß mit dem ersten Sieg nach zwei Auftaktniederlagen. "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen was Emotion, Leidenschaft und Qualität angeht. Es war ein sehr guter Auftritt von uns", so der Weltmeister von 2007 in seiner Analyse nach Spielende.
Die Eulen mussten neben Kapitän Max Haider auch Finn Leun und Mihailo Ilic ersetzen. Beide hatten sich im Training verletzt. Gerade in der Deckung machte sich der Ausfall von Ilic und Leun am Samstagabend deutlich bemerkbar.
Gegen Lübbecke gab Nicolas Waldvogel sein vielversprechendes Debüt. Er nutzte seine Chancen (2 von 2), traf trocken zum 6:10 (20.) und spektakulär zum 25:27 (50.). Der junge Schweizer bewies viel Herz bei seiner Premiere, vor allem auch als er in der Abwehr spielte und Sadok Ben Romdhane, halbrechts gezwungenermaßen Alleinunterhalter, Möglichkeiten zum Durchatmen auf der Bank gab.
Es ließ sich gut an für mutige Eulen: 2:1 Mex Raguse (6.), 3:2 Eisel (7.). Freddy Stüber aber vergab die Chance zur Zwei-Tore-Führung und Jo Genz egalisierte. Mit einem 6:0-Lauf, gekrönt durch Genz‘ Kempa zum 3:7, setzte sich der Gast ab.
Lübbecke dominierte die Partie, führte nach 18 Minuten 9:4. Mats Grupe, der nur zwei Paraden hatte, wurde nach 18 Minuten durch Žiga Urbic ersetzt. Doch auch der Slowene blieb glücklos, die Abwehr bot zu viele Lücken. Zum Ende der ersten Halbzeit kämpfte man sich immerhin heran, schaffte mit einer eigenen Viererserie zum 12:13-Anschlusstreffer.
"Wir haben zu viele einfache, dumme Fehler gemacht", gestand Mauni Grupe am Ende der Partie auch mit Blick auf den 13:16-Pausenstand. Die Eulen stemmen sich mit Leidenschaft gegen die drohende Niederlage, zwischenzeitlich stellte Joh Wohlrab die Abwehr auf 3:3 um.
Žiga Urbic steigerte sich nach der Pause, hatte insgesamt neun Paraden. Die Eulen verloren das Torhüterduell 11:14 gegen Leon Grabenstein (11 Paraden), den in den letzten fünf Spielminuten Finn Zecher ablöste, der drei wichtige Bälle abwehrte.
Die Eulen blieben dran, konnten das Blatt ab er nicht wenden. Beim 29:31 hatte Marc-Robin Eisel die Chance auf den Anschlusstreffer und scheiterte an Finn Zecher. Im Gegenzug machte Alexander Schulze mit dem 29:32 alles klar. Über die Flügel machten die Gäste 13 Tore, die Eulen sechs.
"Wir haben verdient verloren, aber es war vermeidbar. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht. Jeder von uns hat zu viele leichter Fehler gemacht. Immer wenn wir auf Unentschieden kommen konnten, hatte jemand einen Aussetzer, deshalb haben wir den Knackpunkt nicht geschafft", erklärte Spielgestalter Marc-Robin Eisel, der sich selbstkritisch zeigte: "Ich habe es auch in der Kabine gesagt. Ich darf so einen Fehler nicht machen, dass ich im stehenden Angriff jemandem auf den Fuß spiele. Das darf mir als Mittelmann nicht passieren."
chs, eul