16.10.2024, 08:31
Defensive Schwächen, kaum Durchschlagskraft im Angriff
Der Bergische HC hat in der Saison 2024/25 die erste Niederlage kassiert. Gegen die Eulen Ludwigshafen verlor der aktuelle Spitzenreiter der zweiten Handball-Bundesliga deutlich mit 23:32 (17:12).
Der Abend in Ludwigshafen verlief aus Sicht des Bergischen HC bitter. Das lag vor allem daran, dass die Gäste kaum Mittel gegen der Abwehr fand, um die Eulen zu stoppen. Schon in der ersten Halbzeit war die Angriffseffektivität der Gastgeber enorm hoch, so dass der BHC kaum ins Tempospiel kam.
Im gebundenen Angriff allerdings hatten die Löwen viel größere Schwierigkeiten, regelmäßig zum Torerfolg zu kommen, als der Gegner, so dass sich ein Vier-Tore-Rückstand abzeichnete. Dabei blieb es mit einer Ausnahme (10:12) bis zur Pause. Die Ludwigshafener stellten im letzten Angriff des Durchgangs sogar noch auf fünf Tore Vorsprung (17:12).
Und in der zweiten Halbzeit schien die Vorentscheidung früh gefallen zu sein. Die Eulen erhöhten durch drei Treffer in Serie auf 20:12. Nun folgte allerdings die beste BHC-Phase. Mit der Umstellung von einer 6:0- zu einer 5:1- Abwehrvariante hatten die Hausherren Probleme. Durch Noah Beyer, Gerdas Babarskas, Aron Seesing, nochmals Beyer, Johannes Wasielewksi und wieder Babarskas schafften die Löwen einen 6:1-Lauf, der sie auf 18:21 heranbrachte.
Zwei Mal vergab die Mannschaft in der Folge eine Gelegenheit, um auf zwei Treffer heranzukommen. Eine dramatische Schlussphase schien eine Viertelstunde vor Schluss wieder möglich zu sein. Der BHC musste allerdings zurück in die 6:0-Verteidigung, weil die Eulen es mit dem siebten Feldspieler versuchten. Diese taktische Entscheidung funktionierte. Der BHC hatte wieder Probleme in der Abwehr, Pech beim einen oder anderen Abpraller und schien in der Endphase auch nicht mehr die Kraft zu haben, das Spiel noch einmal umdrehen zu können. Am Ende verliert der BHC deutlich mit 32:23.
Markus Pütz suchte nach dem Spiel nach einer Erklärung für die Niederlage. "Man merkt einfach, dass es das fünfte Spiel in zweieinhalb Wochen für uns war. Die Akkus sind leer", so Pütz. "Wir kommen sehr schlecht rein, lassen die Rückraumschützen zu nah an uns ran. Ich glaube, es ist in Summe trotzdem ein bisschen zu hoch. Wir gehen schon enttäuscht nach Hause und sagen, dass es eine verdiente Niederlage war."
Eulen-Trainer Johannes Wohlrab hingegen war sichtlich begeistert nach dem überraschend deutlichem Sieg seiner Mannschaft: "Wir haben absolut verdient gewonnen. Wir hatten eine fantastische Abwehr über 60 Minuten gespielt, wir hätten sogar noch höher weggehen können teilweise. Wir haben an unserem Plan festgehalten und ein überragendes Spiel auf die Platte gelegt. Aus meiner Sicht haben die Jungs auch in der Höhe absolut verdient gewonnen."
Eulen Ludwigshafen: Grupe, Urbic - Raguse (8), Schaller (6/1), Leun (4), Stüber (3), Schwarz (2), Eisel (2), Haider (2), Trost (2), Straub (1), Falk (1), Magnus Grupe (1), Waldvogel, Ilic, Romdhane
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich - Beyer (3/3), Gießelmann, Babarskas (3), Granlund, Servos, Morante Maldonado (1), Gislason (1), Seesing (4), Thiele, M’Bengue (1), Scholtes (2), Wasielewkski (4), Fraatz (4)
Schiedsrichter: Lier / Lier
Siebenmeter: 1/2 - 3/5
Strafminunten: 8 - 6
lmk