11.01.2025, 17:50
Trefferquote über weite Strecken ausbaufähig
Deutschland siegt im letzten WM-Test gegen Brasilien
Erfolgreiche Generalprobe: Die deutsche Nationalmannschaft erkämpft sich im letzten Test vor der Handball-WM erneut einen Sieg gegen Brasilien. Die Abschlussquote war beim 28:26 (13:17) jedoch über weite Strecken ein Manko.
Bundestrainer Alfred Gislason setzte zwei Tage nach dem ersten Aufeinandertreffen mit Brasilien in der Generalprobe vor der Handball-WM wie angekündigt auf seine bewährte Stammformation aus Andreas Wolff, Lukas Mertens, Julian Köster, Juri Knorr, Renars Uscins, Lukas Zerbe und Johannes Golla.
In der Defensive übernahm im DHB-Team Christoph Steinert die Halbposition von Uscins. Mertens trug ebenso wie sein Mannschaftskollege Tim Zechel einen Trauerflor in Gedenken an die Opfer des Anschlags in Magdeburg.
Zwar brachte Köster die deutsche Auswahl mit dem ersten Tor der Partie in Front (1:0, 1.), doch Rangel Da Rosa verhinderte mit schönen Paraden gegen Uscins und Golla zunächst einen größeren Rückstand der Brasilianer.
Dass Golla kurz darauf beim 4:2 (5.) doch auf Plus Zwei stellen konnte, verdankte er einem Blackout von Marcos Antonio Silva. Der Linksaußen hatte den Querpass auf Mertens abgefangen, spielte den Ball jedoch dem zwei Meter von ihm entfernt stehenden Golla in die Hände. Über diesen Treffer musste selbst der erfahrene Kreisläufer grinsen.
Die Chancenverwertung blieb jedoch das Manko im deutschen Team: Zerbe scheiterte von der Siebenmeterlinie an Da Rosa (9.), kurz darauf wurde Uscins geblockt. Jean Pierre Dupoux traf per Gegenstoß zum 6:7 (13.) - aus deutscher Sicht, denn Brasilien hatte die Führung übernommen.
Abschlussquote bleibt ein Manko
Nach dem 6:8 (15.) nahm Gislason die Auszeit und brachte Marko Grgic, doch der Rückstand wuchs weiter an: Leandro Alves Monte da Silva stellte auf 8:11 (20.). In den folgenden Minute kämpfte sich Deutschland wieder heran - Steinert traf nach Pass von Wolff zum Anschluss (10:11, 21.) - und nun forderte Brasilien die Auszeit.
Gislason nutzte die Unterbrechung, um weiter zu wechseln: Der Isländer brachte in Justus Fischer und Lukas Stutzke einen neuen Mittelblock. Die gewünschte Stabilität stellte sich jedoch nicht ein. Die Abwehr arbeitete streckenweise zwar immer wieder gut, doch es fehlte die letzte Konsequenz. So erhöhe Dupoux wieder auf 10:13 (23.) und Marcos Antonio Silva legte den Treffer zum 13:17-Halbzeitstand aus deutscher Sicht nach.
Größtes Manko im ersten Abschnitt war die Offensive: Der übertragende TV-Sender ZDF vermeldete eine Angriffseffektivität von 48 Prozent. "Das ist unterirdisch", kommentierte Experte Sven-Sören Christophersen. Für Brasilien war es ohne Leistungsträger Hugo Bryan Monte, der sich im ersten Test verletzt hatte, unterdessen ein guter Zwischenstand.
Nach dem Wiederanpfiff kehrten Golla und Köster in den Mittelblock des DHB-Teams zurück; Rune Dahmke, Luca Witzke und Franz Semper komplettierten mit Torwart Wolff und Steinert auf Rechtsaußen die Aufstellung. Gerade Witzke fand sich gut ein und brachte das deutsche Team nach munteren Minuten wieder in Schlagdistanz 18:20 (37.).
Zum Sieg gefightet
Auch die Einwechslung von David Späth eine gute Viertelstunde vor Schluss zahlte sich aus; er nahm unter anderem Hackbarth einen Gegenstoß und einen Siebenmeter ab. Doch auch Da Rosa war weiterhin da. Nach einem Steal hatte Knorr die Chance zum Ausgleich, doch der Brasilianer wehrte mit seiner 14. Parade ab.
Deutschland ließ jedoch nicht locker und fightete - gerade in der Defensive. Nach einem Ballgewinn von Knorr glich Dahmke aus (23:23, 50.). Bei Brasilien nahm Mateus Martins den Platz von Da Rosa ein (52.) und kam mit einer Parade gegen Dahmke kurz darauf auch gut rein.
Dennoch war es nun eine offene Schlussphase - in der Deutschland die Nerven bewahren sollte: Knorr zog mit Tempo an und brachte Uscins zum Wurf, der zur ersten deutschen Führung nach der Halbzeit traf. Brasilien nahm die Auszeit, der folgende herausgespielte Wurf landete jedoch nur am Pfosten und Dahmke schnappte sich den Abpraller. Mit dem 28:26 machte Knorr, der mit fünf Treffern bester deutscher Werfer war, den Sieg perfekt.
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Deutschland - Brasilien 28:26 (13:17)
Deutschland: Späth, Wolff, Birlehm; Knorr 5, Witzke 4, Köster 3, Golla 3, Uscins 2, Mertens 2, Dahmke 2, Steinert 2, Grgic 2/1, Semper 1, Kastening 1, Zerbe 1, Stutzke 1, Lichtlein, Zechel, Fischer
Brasilien: da Rosa, Pinheiro da Silva; Dupoux 5/3, de Carvalho 5, G. Silva 4, Rodrigues 3, M. Silva 2, Langaro 2, Santos 1, L. da Silva 1, Barros 1, Oliveira 1, Filho 1, Santos, Hackbarth, Oliveira, Nacimento Martins
Zuschauer: 12.379 (Hamburg, ausverkauft)
Strafminuten: 2 / 6
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red