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    Freundschaftsspiele

    vor 15 Stunden

    Birlehm glänzt, Brasilianer verletzt

    Deutschland distanziert Brasilien nach Startschwierigkeiten

    Klarer Sieg mit Anlaufschwierigkeiten in der Vorbereitung auf die Handball-WM: Gegen Brasilien lag Deutschland in der ersten Halbzeit weitestgehend in Rückstand. Eine Verletzung bei der Selecao zwanzig Minuten vor dem Ende war dann mitentscheidend für das 32:25 (13:13).

    Marko Grgic - Deutschland Handball gegen Brasilien
    Marko Grgic kam früh in die Partie. Sascha Klahn

    Handball-Bundestrainer Alfred Gislason musste vor dem WM-Test von Deutschland gegen Brasilien keinen Spieler streichen, alle 19 Spieler liefen zum ersten Testspiel in die Flensburger GP Joule Arena ein.

    Der frisch gewordene Vater Andreas Wolff nahm zunächst Platz auf der Bank ein - und sollte auch im weitern Verlauf der Partie nicht eingewechselt werden. David Späth begann zwischen den Pfosten. Nach vier temporeichen Minuten und der ersten Führung durch Julian Köster kam ein erster Bruch ins deutsche Angriffsspiel.

    Nach dem 3:4 von Gustavo Rodrigues (9.) kamen früh die ersten Wechsel beim DHB-Team - Marko Grgic und Lukas Stutzke ersetzten den noch von seiner Erkältung geschwächten Julian Köster, der zuvor schon sichtlich pumpte.

    Frühe Auszeit von Gislason

    Richtiger Spielfluss kam aber auch in der Folge zunächst nicht auf, erst eine Auszeit von Alfred Gislason beim 3:6 (13.) sowie die Einwechselungen von Renars Uscins und Justus Fischer, so dass nun drei Recken in der Deckung harmonieren konnten, sollten das Spiel beleben.

    Der Bundestrainer wechselte in den nächsten Minuten weiter durch, schickte wenig später auch Juri Knorr auf die Platte. Beim 6:7 mussten die Südamerikaner aufgrund zunehmender Offensiv-Probleme gegen die nun aggressivere deutsche Abwehr buzzern.

    Es entwickelte sich ein Schlagabtausch mit offenem Visier, wobei das DHB-Team vom Recken-Block profitierte aus dem beispielsweise Justus Fischer dann zum 8:8-Ausgleich konterte. Die Chance auf die Führung ließ das deutsche Team aber in der Folgezeit liegen, mit einem 13:13 wurden die Seiten gewechselt.

    Klare Worte von Dahmke

    "Wir sind gut zurückgekommen. Die ersten 10 Minuten waren überhaupt nicht gut. Da waren wir viel zu bewegungsfaul.  Da hat sich nur der mit Ball bewegt, dann kommen noch ein paar Fahrkarten dazu. Hinten raus haben wir das besser gemacht, aber wir müssen in der Effizienz noch zulegen", fand Linksaußen Rune Dahmke deutliche Worte im ZDF.

    Sowohl Deutschland wie auch Brasilien war die Vorbereitungsphase auf die Handball-WM anzumerken, beiden fehlte auch nach dem Seitenwechsel noch der Spielfluss. Aktionen wie der No-Look-Pass von Renars Uscins auf Johannes Golla zum 15:14 (36.) waren die Ausnahme.

    Alfred Gislason verteilte weiterhin die Spielanteile in seinem Kader: Auf den Außenpositionen rückten Timo Kastening und Lukas Mertens in die Mannschaft, für die Deckung kam dann Christoph Steinert.

    Schrecksekunde für Brasilien

    Deutschland behauptete den Vorsprung, den sich der Gastgeber in Flensburg direkt nach Wiederbeginn geholt hatte - konnte sich aber nur mühsam lösen. Nach einer gelungenen Abwehraktion erzielte Johannes Golla auf Zuspiel von Julian Köster zum 18:16 die erste Zwei-Tore-Führung.

    Schrecksekunde dann wenig später bei der Selecao, denn beim Stand von 19:17 knickte mit Hugo Bryan Monte ein Leistungsträger mit dem rechten Fuß weg und musste gestützt von drei Mitspielern (Thiagus Petrus, Gustavo Rodrigues und Rudolph Hackbarth) vom Parkett getragen werden.

    Nachdem Julian Köster auf drei Tore erhöht hatte, nahm Marcos Oliveira eine Auszeit, um seine Mannschaft wieder ins Spiel zu bringen. Doch dies gelang nicht. Alfred Gislason schickte unterdessen Joel Birlehm auf das Parkett und ließ auch Nils Lichtlein als zweiten Linkshänder im Rückraum mit Uscins und Knorr agieren.

    Birlehm mit starken Paraden

    Deutschland gewann mit dieser Formation nun die Kontrolle: Die Deckung um dem Innenblock Golla und Stutzke erkämpfte sich Bälle, einen davon konnte Lukas Mertens zum 24:19 (47.) verwandeln. Die ersten Birlehm-Parade nutzten Knorr und Mertens kurz darauf zum 27:20 (50.).

    Brasilien konnte auch mit wechselnden Aufstellungen den Ausfall von Monte nur bedingt kompensieren, zumal bei gelungenen Aktionen dann auch immer wieder Birlehm beste Werbung in eigener Sache - in Form zahlreicher Paraden - betrieb.

    Andreas Wolff konnte derweil die Minuten auf der Bank gemeinsam mit David Späth genießen, während kurz vor Lichtleins 30:23 (56.) dann auch Tim Zechel seine Einsatzminuten erhielt. Der Widerstand der Selecao war gebrochen, Deutschland hatte nun leichtes Spiel und siegte am Ende klar mit 32:25.

    Deutschland - Brasilien 32:25 (13:13)

    Deutschland: Späth, Wolff, Birlehm; Lichtlein 1, Golla 3, Witzke, Knorr 2, Zerbe 4/2, Köster 3, Uscins 4, Semper, Dahmke, Mertens 4, Stutzke 1, Steinert, Fischer 3, Grgic 4, Kastening 3, Zechel

    Brasilien: Luan da Rosa, Martins; Matos, Dupoux 4/2, M.A. da Silva 2, Hackbarth 1, Petrus, Alves, Langaro 3, Monte 1, D.A. da Silva 1, Freitas, Filho Marques, Angelo Lima 3, Rodrigues 5, Pinheiro, Oliveira 2, Borges 3

    Zuschauer: 5.569 (GP Joule Arena, Flensburg)
    Schiedsrichter: Ante Mikelic / Petar Paradina (CRO)

    chs