07.04.2024, 19:30
Israel erneut chancenlos
Sechs Spiele, sechs Siege und das sogar mit einem Rekordergebnis - Deutschlands Handballnationalmannschaft der Frauen hat die Qualifikation zur Handball-EM souverän geschafft. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch kam am Sonntag in Heidelberg gegen Israel zu einem mühelosen 46:9 (23:4) und damit zum sechsten Sieg im sechsten Spiel.
Beste deutsche Werferin beim Rekordsieg vor 1121 Zuschauern war Rückraumspielerin Xenia Smits mit sieben Toren. Der bisher höchste Länderspielerfolg war das 45:12 gegen Paraguay bei der WM 2007.
Bundestrainer Markus Gaugisch schonte neben Alina Grijseels auch Routinier Antje Döll und Katharina Filter. Damit hatte der Bundestrainer die insgesamt drei Duelle genutzt, um auf zwei Positionen unterschiedliche Gespanne zu testen.
Das DHB-Team hatte keine Mühe dem Spiel den Stempel aufzudrücken, Mareike Thomaier zog im Angriffsspiel die Fäden, Israel sollte beim 1:1 von Shira Gerbi letztmalig den Ausgleich schaffen. Danach zog Deutschland mit schnellen Kontertreffern von Meret Ossenkopp und Johanna Stockschläder sowie einem variablem Spiel im Positionsangriff deutlich davon, führte beim 14:4 (18.) erstmals zweistellig.
Gaugisch hatte zu diesem Zeitpunkt schon die ersten personellen Wechsel vollzogen, gab unter anderem Toni Reinemann und Lisa Antl ihre Spielminuten. Israel agierte unter anderem mit zwei Linkshänderinnen im Rückraum, hatte aber insgesamt ein zu langsames Passtempo, um die deutsche Deckung effektiv in Bewegung zu bringen.
Die Notwürfe waren leichte Beute für Dinah Eckerle, die zur Pause zwar nur sechs Paraden zu Buche stehen hatte - das aber bei gerade einmal zehn Würfen. Deutlich mehr Bälle hatte die deutsche Deckung erobert, die Zahl der technischen Fehler war schon in Durchgang eins zweistellig. Beim 23:4 wurden die Seiten gewechselt.
Nach dem Seitenwechsel sollten auch alle weiteren Spielerinnen ihre Einsatzminuten bekommen, auch Emily Bölk und Xenia Smits sollten ein wenig "anschwitzen" dürfen. Sarah Wachter musste erst beim 29:5 (36.) das erste Mal hinter sich greifen.
Markus Gaugisch wollte die Duelle auch zum Einspielen für die Olympiaqualifikation nutzen und versuchte unter anderem das Spiel mit der siebten Feldspielerin. Große Fragen gab es keine, am spannendsten waren noch: ""er wirft das 40. Tor?" und "Kann man den Außenseiter einstellig halten?".
An der weißen Weste in der Qualifikationsgruppe hatte es zu keiner Zeit Zweifel gegeben. Es waren auch die 26 technischen Fehler Israels, die beim 40:6 von Meike Schmelzer (52.) das deutliche Ergebnis erklärten. Den Endstand konnte Julia Maidhof mit dem 46:9 per Siebenmeter herstellen.
Die DHB-Auswahl, die schon vorher als Gruppensieger feststand, beendet die Qualifikation für die EM-Endrunde vom 28. November bis 15. Dezember in Ungarn, Österreich und der Schweiz mit 12:0 Punkten und fährt nun mit viel Rückenwind nach Neu-Ulm. Dort geht es ab Donnerstag in einem Vierer-Turnier mit Slowenien (Sport 1/Dyn), Montenegro und Paraguay (beide ARD und Dyn) um das Ticket für die Sommerspiele in Paris. Es wäre die erste Olympia-Teilnahme für die DHB-Frauen seit 2008 in Peking.
Deutschland: Eckerle (6 Paraden), Wachter (5 Paraden); X. Smits 7, Ossenkopp 5, Maidhof 5/3, Schmelzer 4, Behrend 4, Stockschläder 4, Antl 4, Thomaier 3, Zschocke 3, Bölk 2, Behnke 2, Weigel 1, Reinemann 1, Hauf 1
Israel: Ben Zikri(2 Paraden), Nisemzon; Gerbi 3, Shaul 2, Teplitsky 1, Ulzari 1, Izak 1, Lezinska 1, Gavza, Tal, Shoham, Akler, Barel, Malakan, Dagan, Ashuri
Schiedsrichter: Sabien Weber / Denis Weinquin (LUX)
Zuschauer: 1121
Siebenmeter: 2/2 ; 0/0
Strafminuten: 2/2
Christian Stein