06.03.2025, 20:03
Aufholjagd in Durchgang zwei
Deutschland verkaufte sich gegen Frankreich teuer. Nach einem Acht-Tore-Rückstand zur Pause kämpfte sich das DHB-Team dank einer Leistungssteigerung und den Paraden von Nicole Roth wieder heran und gestaltete die Schlussphase offen.
Bundestrainer Markus Gaugisch begann im ersten Testspiel gegen Frankreich mit Torhüterin Marie Weiss, der neuen Kapitänin Antje Döll, Xenia Smits, Mareike Thomaier, Viola Leuchter, Jenny Behrend und Lisa Antl. Für die Defensive kam Debütantin Aimée von Pereira in den Mittelblock. Nach einem Abtasten in den ersten Minuten brachte Lena Grandveau die Französinnen in Front (0:1, 4.), doch Deutschland konterte: Das 2:1 (5.) durch Behrend war die erste Führung.
Bis zum 3:3 (9.) konnte das deutsche Team das Spiel auf Augenhöhe gestalten, doch Frankreich nutzte eine Zeitstrafe gegen Döll, um sich erstmals leicht abzusetzen. Nach dem 8:4 (14.) per Gegenstoß für den Olympia-Silbermedaillengewinner zog Gaugisch die Auszeit. Trotz des Rückstandes hatte Weiss indes die ersten schönen Paraden für sich verbuchen können.
Der Bundestrainer wechselte in den folgenden Minuten sukzessive durch: Nina Engel kam im rechten Rückraum und trug sich mit dem Treffer zum 5:8 (15.) direkt in die Torschützenliste ein. Außerdem kamen Marie Steffen an den Kreis und Alina Grijseels in den Rückraum. Bei Frankreich wurde unter anderem Meline Nocandy neu eingewechselt.
Das 11:6 (17.) war der erste Fünf-Tore-Vorsprung für Frankreich und ging auf das Konto von Debütantin Nina Dury. Die Differenz blieb auch in den folgenden Minuten bestehen: Döll scheiterte von der Siebenmeterlinie an Hatadou Sako, im direkten Gegenzug verwandelte Alicia Toublanc ihren Strafwurf zum 13:7 (21.).
Trotz des Rückstands war es aus deutscher Sicht kein schlechter Auftritt: Vorne gelangen immer wieder schöne Aktionen und hinten fügte sich von Pereira im Mittelblock gut ein. Es fehle jedoch bisweilen gerade offensiv die letzte Konsequenz, teilweise gelang es nicht, zwingende Chancen zu kreieren. So wuchs die Differenz, es ging mit 10:18 in die Kabine.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit war Frankreich noch in doppelter Überzahl und brachte Suzanne Wajoka auf Linksaußen zum Wurf, doch die eingewechselte Nicole Roth wehrte den Ball ab. Die Einwechslung der Torhüterin sollte sich auszahlen für Gaugisch: Sie vernagelte zusammen mit der stabilisierten Defensive das Tor und kassierte nur fünf (!) Gegentreffer in 20 Minuten.
Der neue französische Nationaltrainer Sèbastien Gardillou reagierte mit seiner zweiten Auszeit in diesem Durchgang, doch seine Mannschaft hatte durch mehrere Wechsel den Spielfluss verloren - ebenso wie Deutschland probierten die Gäste viel aus. Nach einem weiteren Ballgewinn hatte Deutschland beim Stand von 22:24 (51.) sogar die Chance zum Anschluss, doch erst misslang ein Pass von Grijseels, dann scheiterte Antl.
So legte Frankreich das 25:22 (55.) nach - Orlane Kanor setzte sich bei gehobenem Arm mit einer schönen Täuschung durch. Als Gaugisch drei Minuten vor dem Ende die Auszeit nahm, betrug der Rückstand weiterhin drei Treffer. Grijseels übernahm Verantwortung und verkürzte auf 24:26 (58.). Frankreich blieb jedoch cool und sicherte sich durch das 28:25 von Laura Flippes endgültig den Sieg.
Deutschland: Weiss (4 Paraden), Roth (2 Paraden); Grijseels 7/3, Engel 3, Antl 3, Thomaier 1, Smits 2, Steffen 1, Tröster, Kühne 2, Maidhof, Döll, Behrend 3, Hauf 1, von Pereira, Hurst, Bleckmann, Leuchter 2
Frankreich: Glauser, Andre (4 Paraden), Sako (7/1 Paraden); Nocandy 3, Toublanc 5/3, Mairot 2, Borg, Chambertin, Dury 1, Sajka 1/1, Pintat, Flippes 3, Kanor 2, Ondono 6, Granier, Grandveau 2, Errard 2, Wajoka 1
Zuschauer: 2.500 (SWT Arena, Trier, GER)
Schiedsrichter: Cournil / Lamour (FRA)
Strafminuten: 8 / 10
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