01.08.2024, 20:20
Chance zum Punktgewinn nicht genutzt
Deutschland hat die Überraschung verpasst und musste sich Dänemark mit 27:28 (12:15) geschlagen geben. In einer wechselhaften Partie beider Mannschaften konnte Favorit Dänemark erst in letzter Sekunde über den Sieg jubeln, wenige Sekunden vor dem Ende verhinderte Torhüterin Sandra Toft den möglichen Ausgleich.
Für das Spiel gegen Dänemark nahm Markus Gaugisch drei Änderungen in der Startaufstellung vor: Am Kreis begann Lisa Antl statt Julia Behnke, auf der Mitte bekam Annika Lott den Vorzug vor Alina Grijseels und im linken Rückraum spielte Xenia Smits, während Kapitänin Emily Bölk nur in der Defensive für Linkshänderin Julia Maidhof kam. Keine Veränderung gab es im Tor (Katharina Filter) und auf den Außenbahnen (Antje Döll und Jenny Behrend).
Lott erzielte den ersten Treffer der Partie, doch Dänemark konterte mit zwei Toren. Nach einem wunderschönen Anspiel erhöhte Rikke Iversen auf 3:1 (5.). Auch Deutschland versuchte es über den Kreis, doch Antl scheiterte an der gut aufgelegten Althea Reinhardt. Antl machte ihren Fehlwurf mit einem Ballgewinn in der Defensive wieder wett und schickte Bölk, die den Anschluss herstellte. Kurz darauf war der Ausgleich perfekt (4:4, 7.).
Obwohl der Torwartvorteil in dieser Partie auf Seiten der Dänen lag, hielt Deutschland das Spiel offen - und ging sogar in Führung. Erst traf Döll zum 6:5 (9.), dann legte Smits in Überzahl das 7:6 (12.) ins aufgrund einer Zeitstrafe gegen Anne Mette Hansen verwaiste Tor nach. Auch Filter konnte sich nun auszeichnen und Smits ließ das 9:7 (18.) folgen.
Es sollte jedoch der Höhepunkt sein, denn mit einem 4:0-Lauf eroberte Dänemark in den folgenden Minuten die Führung (9:11, 23.). Als Markus Gaugisch die Auszeit nahm, war die Differenz auf 11:15 (27.) angewachsen. Das Sieben-gegen-Sechs von Dänemarks Trainer Jesper Jensen hatte gegriffen, zudem tat sich Deutschland in dieser Phase im Abschluss schwer.
Personell hatte der Bundestrainer bereits zuvor rotiert. Im Tor stand nun Sarah Wachter; vorne agierten Bölk und Grijseels mit Maidhof im Rückraum und Behnke am Kreis. Nach der Auszeit versuchte es auch Gaugisch mit dem zusätzlichen Feldspieler, doch da beide eng standen, machte sich die DHB-Auswahl selbst das Zentrum dicht statt Lücken zu reißen. So ging es mit einem 12:15 aus deutscher Sicht in die Pause.
Die deutsche Auswahl kam gut aus der Pause und kämpfte sich Tor um Tor heran. Ein Faktor war die zurückgekehrte Filter, die den Däninnen mehrere gute Chancen abnahm. Zudem verzichtete Jensen auf die zusätzliche Feldspielerin, die im ersten Durchgang ein Problem dargestellt hatte. So kam Deutschland über das 16:17 (38.) durch Maidhof zum Ausgleich: Behrend netzte zum 18:18 (41.) ein.
Eine Zeitstrafe gegen Line Haugsted bedeutete die Überzahl für Deutschland, doch das Team von Gaugisch konnte das nicht nutzen. Dann kam es bitter: Bölk, Behrend und Maidhof sahen nacheinander jeweils eine Zeitstrafe, sodass Deutschland eine längere Zeit mit einer Spielerin weniger auf dem Feld stand. Filter konnte zwar einen Siebenmeter abwehren, aber trotzdem ging Dänemark wieder in Führung. Kristina Jörgensen traf zum 24:21 (49.).
Zehn Minuten vor dem Ende Gaugisch nahm die Auszeit, doch zunächst stellte Dänemark auf fünf Tore (26:21, 52.). Deutschland kämpfte jedoch - und belohnte sich endlich mit zwei Toren nach unbedrängten Würfen aus dem Rückraum durch Maidhof und Bölk. Filter war in dieser Phase ein sicherer Rückhalt. Es bestand nach einem Ballgewinn die Chance zum Anschluss, doch Behrend lief auf die Abwehrspielerin auf. Stürmerfoul.
Dänemark nahm das Geschenk an und erhöhte auf 27:24 (56.). Gaugisch öffnete nun die Deckung mit Smits auf der Spitze und 40 Sekunden vor dem Ende gelang der Anschluss zum 28:27. Der 6:2-Lauf des deutschen Teams sorgte für eine echte Crunch-Time in der Schlussminute. Dänemark zog seine letzte Auszeit, als noch 31 Sekunden auf der Uhr waren. Behnke gelang ein schöner Steal, doch Sandra Toft parierte gegen die freie Behrend. Die letzten Sekunden verstrichen und Dänemark jubelte über einen hauchdünnen Sieg.
Deutschland: Filter (10/1 Paraden), Wachter; Behrend 6, Maidhof 5/3, Smits 4, Döll 4, Bölk 3, Lott 2, Behnke 2, Antl 1, Grijseels, Schmelzer, Leuchter, Stockschläder
Dänemark: Toft (3 Paraden), Reinhardt (8 Paraden); Höjlund 7, Friis 5, R. Iversen 5, Jörgensen 4, Östergaard 4, S. Iversen 1, Elver 1, Hansen 1, Heindahl, Haugsted, Tranborg, Burgaard
Schiedsrichter: Biro / Kiss (HUN)
Strafminuten: 6/8
Siebenmeter: 3/3 ; 0/1
jun