vor 1 Tag
Trotz zahlreicher technischer Fehler
Im abschließenden Hauptrundenspiel blieb Deutschland gegen Tunesien ohne Probleme. Auch wenn sich besonders in der ersten Hälfte zahlreiche technische Fehler ins deutsche Angriffsspiel schlichen, konnte das DHB-Team einen souveränen 31:19 (18:8)-Sieg einfahren und sich dabei besonders bei Marko Grgic und David Späth bedanken.
Wie zuvor angekündigt, wechselte Alfred Gislason in der Startaufstellung fleißig durch und ließ einige Stammspieler auf der Bank. Der Bundestrainer setzte zunächst auf Lukas Mertens, Marko Grgic, Luca Witzke, Nils Lichtlein, Lukas Zerbe und David Späth. In der Abwehr rotierten Marian Michalczik und Christoph Steinert ins Aufgebot.
Vor dem vermeintlich bedeutungslosen letzten Hauptrundenspiel - das Viertelfinale war bereits sicher - musste Deutschland einige Personalsorgen verkraften: Juri Knorr, Rune Dahmke und Lukas Stutzke fehlten erkrankt, Franz Semper musste verletzt die Heimreise antreten. So waren nur 14 der 16 möglichen Kaderplätze besetzt.
Davon zeigte sich das DHB-Team allerdings unbeeindruckt und legte einen Auftakt nach Maß hin: Hinten unterstützte David Späth eine kompakt stehende Abwehr, vorne zeigte sich Deutschland in Torlaune und stellte schon nach fünf Minuten auf 6:2. Auch Marian Michalczik konnte sich bei seinem WM-Debüt früh in die Torschützenliste eintragen.
Auch wenn sich in den Folgeminuten immer mehr Fehler ins deutsche Angriffsspiel schlichen, konnte Tunesien nicht verkürzen: Immer wieder war Späth zur Stelle und Marko Grgic erhöhte per Doppelschlag auf plus Sieben (11:4, 15.). Als Tunesiens Coach Mohamed Ali Sghir zu seiner ersten Auszeit buzzerte, hatte ein zufriedener Alfred Gislason nichts anzumerken.
In der 19. Minute sorgte Grgic mit seinem fünften Treffer im fünften Versuch für die erste Zehn-Tore-Führung (14:4). Späth kam unterdessen nach 22 Minuten auf eine Paradenquote von 71% und ließ 14 Minuten lang keinen Gegentreffer zu. So hatte Deutschland einen 7:0-Lauf hingelegt, ehe Achraf Margheli zum 15:5 traf. Dennoch nahm Gislason ein Timeout und kritisierte die neun technischen Fehler seiner Mannschaft.
Diese konnten die Deutschen allerdings auch in den verbleibenden sechs Minuten nicht abstellen. Zur Halbzeit stand trotzdem eine souveräne 18:8-Führung auf der Anzeigetafel. Der Treffer zum erneuten Zehn-Tore-Vorsprung konnte allerdings erst im Videobeweis bestätigt werden.
Nach dem Seitenwechsel sorgte eine Personalwahl für einen besonderen Hingucker: Linkshänder Lukas Zerbe spielte auf Linksaußen, um auch Lukas Mertens, der ohne den erkrankten Dahmke den Alleinunterhalter machte, ein paar Pausen zu geben und konnte sich in der 39. Minute auf ungewohntem Terrain in die Torschützenliste eintragen, ehe Justus Fischer zum 22:10 erhöhte.
Marko Grgic legte mit seinem zehnten Treffer zum 26:12 die erste 14-Tore-Führung nach. Als Tunesien beim Stand von 28:13 in der 50. Minute bei der zweiten Auszeit etwas lauter wurde, hielt sich Alfred Gislason kurz: "Alles gut", so die Message des Bundestrainers. Schlussendlich konnte das DHB-Team über einen souveränen 31:19-Sieg einfahren und reist nun mit viel Selbstbewusstsein nach Oslo. Dort trifft Deutschland im Viertelfinale entweder auf Portugal oder Brasilien.
Deutschland: Späth (21 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Wolff; Lichtlein 2, Golla, Witzke 3, Zerbe 6/4, Köster, Michalczik 2, Uscins, Mertens, Stutzke, Steinert, Fischer, 5 Grgic 11, Kastening 2/1
Tunesien: Ben Tekaya (9 Paraden), Belkaied (1 Parade); Ben Ghali 1, Hosni, Maaref 1, Rmiki, Bacha 1, Jallouz 1, Frad 3, Ben Salem 1, Zariat 4/1, Toumi 2/1, Ben Abdallah 2, Margheli 3, Jbeli
Schiedsrichter: Julian Lopez Grillo (ARG) / Sebastian Lenci (ARG)
Strafminuten: 2 / 6
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Merle Klingenberg