handball-world

    Europameisterschaft

    10.01.2024, 20:24

    Wolff macht Fußballstadion zur Festung

    Deutschland mit klarem Auftakterfolg über die Schweiz

    Deutschland feierte einen deutlichen Auftaktsieg bei der Heim-Europameisterschaft. Die Schweiz konnte das Spiel nur in den Anfangsminuten im Rahmen halten, ein starker Andreas Wolff zwischen den Pfosten (13 Paraden) wurde am Ende beim 27:14 (13:8) ein verdienter "Player of the match".

    Andy Schmid, Handball-EM, Deutschland - Schweiz
    Andy Schmid und die Schweiz verzweifelten in der Anfangsphase an Andreas Wolff. Sascha Klahn

    Aus Düsseldorf berichtet Christian Stein

    Die 53.586 Zuschauer in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena waren zum Auftakt der Handball-EM schnell auf Betriebstemperatur: Juri Knorr vorne und Andreas Wolff mit zwei Paraden hinten sorgten fgleich ür die ersten Höhepunkte der Partie.

    "Wir müssen die Anfangsviertelstunde irgendwie überstehen", hatte der Schweizer Nationaltrainer Michael Suter noch im Vorfeld gesagt. Und, sein Team schien sich in der Folge zu stabilisieren. Nikola Portner verhinderte einen Fehlstart, die Deckung kam ins Spiel.

    Statt eines furiosen Auftaktes der DHB-Auswahl wurde es in der Folge zunächst etwas zäh. Als Julian Köster seinen zweiten Treffer zum 4:2 (11.) setzte, hatte hinten Andreas Wolff schon fünf Paraden zu Buche stehen - und war der Rückhalt für die Führung. Dagegen fiel selbst Portner mit drei gehaltenen Bällen ab.

    Deutschland setzt sich ab

    Und Andreas Wolff blieb hinter der guten deutschen Deckung weiter ein Faktor: Als Timo Kastening mit dem 7:3 (15.) das erste Tor über außen erzielte, nahm Michael Suter die Auszeit nehmen. Doch die Schweizer sollten auch im weiteren Verlauf den Fuß nicht ins Match bekommen.

    Deutschland zog davon, erst Manuel Zehnder sollte nach seiner Einwechselung und in Überzahl mit dem 9:4 (20.) die Flaute beenden.  Deutschland zeigte sich aber wenig beeindruckt: Die Deckung stand, Wolff parierte und vorne übernahm vor allem Juri Knorr die Verantwortung - mit vier Toren bis zum 12:6 (26.).

    Alfred Gislason ließ seinen Stamm im ersten Spielabschnitt durchspielen, der Bundestrainer wollte keinen Leistungseinbruch wie in den Testspielen gegen Portugal riskieren. In der Schlussminute sollten dann doch der Gegenstoß von Lenny Rubin, der mit insgesamt drei Treffern noch bester Schweizer Torschütze in Durchgang eins war, zum 13:8 und ein verworfener Wurf von Lukas Mertens die Schweizer wieder etwas hoffen.

    "Oh wie ist das schön"

    Auch in Halbzeit zwei sollte Deutschlands Defensive stark stehen und so den Kontrahenten auf Abstand halten. Auch eine Zeitstrafe gegen Kapitän Johannes Golla steckte man gut weg, auch wenn eine höhere Führung wie nach Kohlbachers 15:9 (35.) durchaus möglich gewesen wäre.

    Alfred Gislason brachte nun auch immer wieder frische Kräfte, doch das DHB-Team ließ keinen Leistungsabfall erkennen. Die Adler wollten fliegen und sie flogen und bauten die Führung trotz personeller Wechsel aus. Ob mit Sebastian Heymann und Justus Fischer im Innenblock oder auch Renars Uscins auf rechtsaußen. Als Philipp Weber zum 20:10 (49.) einnetzte, musste Michael Suter seine letzte Auszeit nehmen.

    Nach seiner dreizehnten Parade und einem dreizehnminütigen Shoot-Out durfte Andreas Wolff beim 22:10 (50.) seinen Kasten für David Späth räumen. "Oh wie ist das schön" schallte es durch das Stadion und erstmals kam ein wenig Fußball-Atmosphäre auf. Und auch wenn die Schweiz beim beim 23:11 (54.) ihre siebzehnminütige Flaute beendete, tat dies der Stimmung keinen Abbruch mehr.

    Mit einem klaren 27:14-Sieg schnappte sich Deutschland zum Auftakt der Handball-EM sogar die Spitze in Tabelle der Gruppe A, die nun nach dem Weltrekordtag in Düsseldorf in Berlin fortgesetzt wird. Auf das DHB-Team warten erst Nordmazedonien und dann Olympiasieger Frankreich - die beiden Gruppenbesten ziehen in die Hauptrunde ein und nehmen das gegeneinander erzielte Ergebnis mit. 

    Deutschland - Schweiz 27:14 (13:8)

    Deutschland: Wolff (14 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Späth (1 Parade) - Knorr 6/2, Fischer 3, Köster 3, Heymann 2, Weber 2, Häfner 2, Mertens 2, Kastening 2, Kohlbacher 2, Golla 1, Dahmke 1, Hanne 1, Steinert, Uscins

    Schweiz: Portner (11 Paraden), Grazioli - Rubin 4, Schmid 2, Zehnder 2, Raemy 2, Ben Romdhane 2, Tynowski 1, Gerbl 1, Kusio, Laube, Lier, Maros, Meister, Willecke, M. Zehnder, S. Zehnder

    Zuschauer: 53.586 (Düsseldorf, ausverkauft)
    Schiedsrichter: Hansen / Madsen (DEN)
    Strafminuten: 4 / 6

    chs