17.12.2023, 14:29
Niederlage gegen Niederlande bringt Platz 6
Deutschlands Handballerinnen haben vor der anstehenden Olympiaqualifikation einige Hausaufgaben mitbekommen. Die DHB-Frauen gerieten nach einer desolaten ersten Halbzeit im Platzierungsspiel gegen die Niederlande mit 7:16 ins Hintertreffen und unterlagen am Ende 26:30. Hinzu kam noch die Verletzung von Rückraumspielerin Viola Leuchter.
Das Spiel um Platz 5 starteten die Niederländerinnen mit einem kleinen Kader, lediglich vierzehn Spielerinnen konnte Per Johansson aufbieten, weil neben Estavana Polman auch Lois Abbingh, Zoë Sprengers, Lois Vliet und Nikita van der Vliet fehlten. Dafür gab Catharina Molenaar aus Kopenhagen ihr Turnierdebüt. Deutschland setzte auf seine selbe Formation aus den vergangenen Partien ins Spiel, verzichtete erneut auf Toni-Luisa Reinemann.
Beide Teams hatten etwas Mühe in die Partie zu finden, mit einem Konter von Angela Malestein gelang Oranje nach drei Minuten der erste Treffer. Deutschland hingegen fand keinen Zugang, vor allem die Kapitäninnen Emily Bölk und Alina Grijseels konnten in den ersten sieben Minuten kaum Akzente setzen, die Flügelzange mit Antje Döll und Amelie Berger ließ hingegen gute Chancen aus. So schraubten die Niederländerinnen das Ergebnis in die Höhe ohne zu glänzen - nach achteinhalb Minuten nahm Markus Gaugisch beim 0:3 seine Auszeit.
Unter anderem mit Xenia Smits und Annika Lott im Angriff sollte nun die Wende herbeigeführt werden. Doch die Deckung der Niederländerinnen rührte fleißig Beton an, schaffe es sowohl die Anspiele auf Julia Behnke zu blocken wie auch den Rückraum früh anzunehmen. Ein Siebenmetertreffer von Grijseels zum 1:5 (13.) sollte diesmal den Bann brechen, nachdem zuvor Lott den Ball zu Behnke gebracht und die Metzingerin dann auch noch eine Zeitstrafe gegen Kelly Dulfer herausgeholt hatte.
Deutschland hatte seine Möglichkeiten zu verkürzen, scheiterte aber immer wieder auch an einer guten Yara ten Holte zwischen den niederländischen Pfosten. Zu allem Überfluss zog sich Viola Leuchter beim Stand von 3:7 (17.) eine Knieverletzung zu. Die Leverkusenerin war nach ihrem Wurf noch durch eine Berührung von Yvette Broch aus der Balance gebracht worden, einen Freiwurf oder eine Bestrafung gab es aber für die Aktion nach dem Wurf nicht mehr.
Johanna Stockschläder konnte zwar mit dem 4:8 (19.) die Torflaute auf den Außenpositionen beenden, doch Deutschland tat sich weiterhin schwer.
Auch der Wechsel im Tor zündete zunächst noch nicht, Markus Gaugisch nahm beim 4:11 (22.) seine nächste Auszeit und ordnete nun eine offensive 4:2-Abwehrformation an und setzte offensiv auf die Variante mit zwei Kreisläuferinnen. Doch Deutschland fand weiterhin kaum in die Partie, am Ende weckte der 7:16-Pausenstand die Erinnerungen an das Match gegen Schweden.
Yara ten Holte machte nach Wiederanpfiff da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte und schraubte mit Parade Nummer elf und zwölf ihre Fangquote auf über 60 %. Auch im deutschen Team konnte Sarah Wachter zumindest mal den ersten Ball der Niederländerinnen parieren. Als Angela Malestein allerdings zum 9:20 (38.) einnetzte, drohte ein Debakel. Wenig später nahm Markus Gaugisch beim 11:21 (41.) schon seine finale Auszeit.
Immerhin gab es auch einige Lichtblicke in der Folgezeit, auch wenn die Partie schon verloren war. Alina Grijseels konnte beim 12:22 ihr erstes Feldtor erzielen, Sarah Wachter schraubte an ihrer Fangquote und nahm nun auch mehrere hundertprozentige Würfe weg.
Erfolgreich war auch das Spiel mit der siebten Feldspielerin und als Jenny Behrend zum 17:24 (46.) konterte, musste auch Oranje eine auszeit nehmen. Die Niederländerinnen fanden wieder in die Spur, hielten Deutschland souverän auf Abstand. Mit ihrem zweiten Tor zum 25:30 warf sich Emily Bölk in die Top30-Torschützinnen der deutschen Nationalmannschaft. Am Ende stand ein 26:30 zu Buche, das freundlicher wirkte, als es der Spielverlauf zwischenzeitlich befürchten lassen hatte.
Deutschland - Niederlande 26:30 (7:16)
Deutschland:
Filter, Wachter
Berger, Grijseels 6/5, Schmelzer, Antl 1, Thomaier 1, X. Smits, Bölk 2, Weigel, Lott, Döll 7, Behrend 4, Leuchter, Behnke 3, Stockschläder 2
Niederlande:
Duijndam, Lieder, Ten Holte 1
van der Heijden 3, Nüsser 5, van Wetering 5, Broch 2, Haggerty 2, Molenaar 1, Dulfer, I. Smits 1, Malestein 7/3, Vollebregt 1, Housheer 2
Schiedsrichter: Alexei Covalciuc / Igor Covalciuc
Strafminuten: 10/8
Siebenmeter: 5/5 ; 3/5
Zuschauer: 2.594
Christian Stein