27.10.2024, 17:17
Dänemark-Debakel für DHB-Frauen
Eine viel zu hohe Fehlerquote und eine schwache Wurfeffizienz - Deutschlands Handballerinnen zeigten gegen Dänemark zum Abschluss der Golden League wieder ihre Schattenseite und bekamen beim 19:34 (6:17) klar die Grenzen aufgezeigt. Dabei offenbarten vor allem die erfahrenen Kräfte deutliche Schwächen.
Eine knappe Zwei-Tore-Niederlage gegen Norwegen, ein Vier-Tore-Sieg gegen die Niederlande. Zum Abschluss der Golden League ging es nun gegen Dänemark, das gegen beide Gegner zuvor mit vier bzw. fünf Toren verloren hatte.
Die Torhüterinnen Katharina Filter und Anna Kristensen sollten die ersten Minuten dominieren, Dänemark sollte trotz einer frühen Zeitstrafe für Stine Eiberg Jörgensen durch Helena Elver die ersten Treffer setzen, die Rückraumspielerin hatte schon drei Tore erzielt, ehe Antje Döll von Linksaußen mit dem 1:4 (6.) auch die DHB-Frauen auf die Anzeigetafel brachte.
Wenig später musste aber Bundestrainer Markus Gaugisch die Notbremse ziehen, nachdem Elma Halilcevic mit dem 1:6 (7.) schon den zweiten Kontertreffer gesetzt hatte. Zu fehlerhaft war der Auftritt der DHB-Frauen, die auf die angeschlagenen Viola Leuchter und Mareike Thomaier verzichteten, sowohl vorne wie auch hinten. Gaugisch setzte dabei weitestgehend auf etablierte Kräfte, nur am Kreis durfte sich einmal mehr Jolina Huhnstock präsentierten und konnte auch zum 3:7 (10.) netzen.
Dänemark, das vor allem am Kreis und im Innenblock nur mit einer Notbesetzung agierte und auch auf Torhüterin Sandra Toft verzichtete, hatte über Elver und Anne Mette Hansen die Kontrolle auf dem Parkett. Deutschlands Spiel war zu durchschaubar, auch nicht flüssig. Mit der Einwechselung von Alina Grijseels für Xenia Smits beim 4:8 (13.) erhoffte man sich mehr Struktur im Spiel, doch auch in der Folgezeit blieb vieles Stückwerk.
Auch Nina Engel und Julia Behnke rückten ins Team, das durch einen Siebenmeter von Grijseels erst beim 5:12 (25.) eine vierzehnminütige Torflaute beenden sollte. Dänemark hatte dabei unter anderem mit zwei verworfenen Siebenmetern noch verpasst das Ergebnis noch weiter auszubauen. Noch in Durchgang eins wurde der Rückstand zweistellig, am Ende wurden beim 6:17 die Seiten gewechselt.
In Durchgang zwei knöpfte das deutsche Team nahtlos an die ersten 30 Minuten an, nachdem man schon zur Pause zehn technische Fehler zu Buche stehen hatte, sollte auch noch Grijseels einen Siebenmeter gegen Anna Kristensen liegen lassen. Jenny Behrend beim 7:20 (33.) brach diesmal den Bann, aber auch diesmal sollte man nur phasenweise Schritt halten.
In die Nähe einer Aufholjagd kamen die DHB-Frauen nicht. Die nächste Schwächephase nutzte das Team von Jesper Jensen, um, dann wieder wegzuziehen. Markus Gaugisch nahm nach einem weiteren 0:4-Lauf beim 13:30 (48.) und angesichts einer Wurfeffizienz von 40 % seine Auszeit. "Geht richtig in die Tiefe, wir brauchen die Power in die Tiefe", so der Bundestrainer, der die Deckung variabel auch mal in die 5:1-Formation umstellen wollte.
Seine letzte Auszeit nutzte Gaugisch beim 16:33 (55.) auch, um noch einmal ein paar Spielzüge durchzugehen. Vor allem Annika Lott übernahm nun in den Schlussminuten die Verantwortung mit ihren kraftvollen Durchbrüchen. Auch Marie Steffen sollte ihre Qualitäten noch einmal zeigen dürfen. Dass auch Julia Maidhof einen Siebenmeter an die Latte und einen weiteren per Aufsetzer über das Tor setzte, passte allerdings ins Bild an diesem gebrauchten Nachmittag, am Ende stand ein verdientes 19:34 zu Buche.
Deutschland: Filter, Wachter; Lott 5, Behrend 5, Huhnstock 3, Maidhof 2, Grijseels 2/2, Bölk 1, Döll 1, Berger, Engel, Smits, Steffen, Kühne, Hauf, Behnke
Dänemark: Reinhardt, Kristensen; K. Jörgensen 8/1, Halilcevic 6, Kindberg 5, Elver 5, Möller 5/1, Aagot, S. Eiberg Jörgensen 1, Hansen 1, Kamp, S. Iversen, Östergaard, Höjlund, Friis, Simonsen
chs