Olympiaturnier Frauen

Für Dänemark war die Vorrunde des Handball-Turniers der Frauen bei Olympia eigentlich nach Plan gelaufen, nach Siegen gegen Slowenien und Schweden wurde mit dem 28:27 gegen Deutschland am vierten Spieltag vorzeitig das Ticket für das Viertelfinale gebucht. Eine Niederlage gab es lediglich gegen Medaillenfavorit Norwegen, doch aufgrund des deutlichen 18:27 stand der dritte Platz bereits vor dem Anwurf fest - auch beim vierten Sieg im fünften Spiel.

Schuld ist ein Dreiervergleich mit den bereits bei 8:2 Punkten stehenden Teams aus Norwegen und Schweden. Ein Dreiervergleich würde auch Korea zum Verhängnis werden, trotz des Auftakterfolgs gegen die DHB-Frauen. Der Vorteil wurde durch die Niederlage gegen Slowenien wieder aus der Hand gegeben und Deutschland sicherte sich mit einem Kantersieg gegen Slowenien den ersten Platz in einem solchen Dreiervergleich. Abwenden konnte Korea diesen - nach den Niederlagen von Slowenien und Deutschland im Laufe des Tages - nur mit mindestens einem Punkt gegen Dänemark.

Im letzten Spiel der Vorrunde sah es aber von der ersten Minute an nicht nach Bonuspunkten für eines der Teams aus der unteren Hälfte der zweigeteilten Gruppe A aus: Dänemark wollte sich nichts vorwerfen lassen, erzielte nach nervösen ersten Minuten das erste Tor durch Anne Mette Hansen, die auch für das 2:1 sorgte. Ein Doppelschlag brachte Korea die Führung - aber nur kurz. Denn im dänischen Tor zeigte einmal mehr Sandra Toft ihre Klasse - 9 der ersten 13 Würfe sollte sie abwehren und zum Ende des ersten Abschnitts bei 56 Prozent abgewehrter Bälle stehen.

Dank der starken Torhüterin und der guten Deckungsarbeit setzte Dänemark zu einer Dreier-Serie an und machte aus dem 2:3 in 5:3. In der Offensive agierte der Favorit nicht fehlerfrei, traf aber teils sehenswert: Das 7:4 und 8:5 landeten im Winkel, Mette Tranborg per Schlagwurf und Anne Mette Hansen aus dem Sprung. Nach einem abgefangenen Pass erhöhte Sarah Aaberg Iversen dann mit einem Heber vom Kreis auf 9:5. Korea griff zur Auszeit, scheiterte aber auch im nächsten Angriff an Toft. Auf der Gegenseite verlor Anne Mette Hansen den Ball beim Durchbruch, schlug ihn aber zum 10:5 ins Tor.

Dänemark verwaltet die Führung

Korea ließ sich allerdings nicht entmutigen, nach der Auszeit stabilisierte sich der Asienvertreter und konnte auch dank einer Überzahl wieder einen Treffer erzielen. Kurz darauf bot sich sogar die Chance auf drei Tore zu verkürzen, doch Dänemark fing den Gegenstoßpass ab. Auch wenn den Europäerinnen die letzte Konsequenz in der Offensive fehlte, in der Deckung arbeitete der Favorit, als ob es für ihn noch um etwas ginge. Zur Halbzeit stand aus Sicht der zufriedenen deutschen Fans ein 12:8 für Dänemark auf der Anzeigetafel.

Korea schien im fünften Spiel einer kräftezehrenden Vorrunde für eine Überraschung gegen den Favoriten die nötige Frische zu fehlen, doch der Außenseiter mühte sich nach Kräften. Per Siebenmeter verkürzte Bitna Woo den Abstand auf drei Tore - aber Dänemark antwortete trotz einer Zeitstrafe mit einem Dreierserie zum 15:9. Korea wirkte angeschlagen, vergab nach der Überzahl auch noch einen Siebenmeter. Ein Gegenstoß weckte dann wieder die Hoffnung, zudem versuchten es die Asiatinnen nun mit einer offensiven Deckung.

Dänemark hatte Lösungen parat: Sowohl in der Offensive gegen die für europäische Verhältnisse ungewohnt weit herausgerückte Deckung, wie auch in der Defensive gegen die siebte Feldspielerin der Koreanerinnen. Nach dem 17:10 von Kristina Jörgensen griff Koreas schwedischer Coach Henrik Signell die Auszeit. Die Defensive zog sich wieder zurück, die siebte Feldspielerin blieb. Dänemark behielt das Heft davon ungestört in der Hand, zog beim 22:12 erstmals auf zehn Tore davon und siegte am Ende mit 28:20. Freude darüber auch bei den DHB-Frauen, die dank der dänischen Schützenhilfe im Viertelfinale stehen.

Statistik folgt ...

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