11.02.2024, 14:18
Gastgeber drehen Krimi
Vor 1.072 Zuschauern in der Halle Nord in Buxtehude liefen die Gastgeberinnen einem 1:5-Rückstand hinterher, übernahmen im zweiten Abschnitt die Führung. Nach dem 23:21 gab es drei Oldenburger Tore in Serie - doch Isabelle Dölle und Maj Nielsen drehten das Blatt dann zum 25:24. Buxtehude steht nun mit 14:16 Punkten auf Platz 8, Oldenburg mit 15:15 zwei Plätze davor.
Der Buxtehuder SV fand in den ersten Minuten nicht in die Begegnung, der VfL Oldenburg setzte sich schnell ab. Nach nur 4:18 Minuten griff BSV-Coach Dirk Leun zu seiner ersten grünen Karte greifen. Da lag sein Team bereits mit 1:4 hinten.
Das größte Manko zu Beginn: Der BSV ließ mal wieder beste Chancen liegen, Gäste-Torhüterin Madita Kohorst machte dem BSV wie schon im Hinspiel das Leben schwer und so gab es auch noch das 1:5.
Buxtehude kämpfte sich in der Folge ins Spiel und konnte langsam auch auf der Anzeigetafel verkürzen - nach einem sehenswerten Kempa-Treffer von Magda Kasparkova war der zwischenzeitliche Vier-Tore-Abstand beim 9:11 halbiert.
Doch Oldenburg antwortete umgehend mit einer Dreier-Serie. Erinnerungen an das Hinspiel kamen hoch, als Buxtehude in Oldenburg mit 20:33 unter die Räder kam. Doch bis zur Pause kam der BSV wieder auf 11:14 heran.
"Wir haben es die komplette erste Hälfte richtig gut gemacht", sagte Oldenburgs Trainer Niels Bötel. "In der Pause waren wir uns einig, dass wir das Spiel drehen können", verriet unterdessen BSV-Trainer Dirk Leun nach dem Spiel. Und tatsächlich sollte die zweite Halbzeit dem BSV gehören.
Auf Rechtsaußen kam Lotta Heider für Maj Nielsen und machte gleich mal drei Tore innerhalb von 10 Minuten. Zwölf Minuten nach Wiederabpfiff erzielte Linksaußen Cara Reiche den Ausgleich zum 18:18. In dieser Phase spielte der BSV seine Angriffe sehr geduldig aus, Sinah Hagen steuerte klug das Spiel und erzielte selbst drei Treffer.
Kreisläuferin Maxi Mühlner sorgte für die erste Führung, die Charlie Kähr auf 20:18 erhöhte. Jetzt tobte die Halle, die Gastgeberinnen schienen das Spiel gedreht zu haben. Doch das Derby entwickelte sich zu einem Krimi. Oldenburg glich aus zum 21:21, Buxtehude legte beim 23:21 wieder zwei Treffer, der VfL glich wieder aus und ging durch Merle Carstensen sieben Minuten vor Schluss sogar in Führung.
Doch auf das 23:24 antworteten für den Buxtehuder SV Isabelle Dölle und Maj Nielsen, deren Siebenmeter zum 25:24 bereits drei Minuten vor der Sirene den Endstand markieren sollte. Oldenburg kämpfte zwar verbissen um den erneuten Ausgleich, aber BSV-Kapitänin Marie Andresen wehrte jetzt alles ab, was auf ihr Tor kam - auch einen letzten direkten Freiwurf von Toni Reinemann, die mit 7/3 Toren beste Werferin der Partie war.
"Wir haben Marie Andresen im Buxtehuder Tor in der zweiten Halbzeit warm geworfen, auch als wir frei zum Wurf gekommen sind", ärgerte sich Niels Bötel nach der Niederlage. Der VfL-Coach befand: "In der Abwehr haben wir es engagiert und gut gemacht." Doch in der Endphase reichte es nicht: "Wir sind dort dann nicht so abgezockt gewesen, wie wir es in dieser Saison schon gezeigt haben", resümierte Bötel: "Letztlich fehlen uns nur Kleinigkeiten. Aber die machen in solch engen Spielen und insbesondere in Derbys eben den Unterschied aus."
"Der BSV kann doch noch Derby", freute sich BSV-Manager Peter Prior nach drei Niederlagen in den letzten Duellen mit Oldenburg. Trainer Dirk Leun sah die verbesserte Abwehrleistung seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit als Schlüssel zum Sieg und war stolz, dass man den VfL in 30 Minuten bei 10 Toren halten konnte.
Der BSV bleibt in der Tabelle auf Platz 8 mit nunmehr 14:16 Punkten - punktgleich mit Metzingen und nur noch einen Punkt hinter dem VfL auf Platz 6. Am kommenden Samstag tritt der BSV bei der HSG Bad Wildungen an, das nächste Heimspiel ist am 24. Februar gegen die HSG Blomberg-Lippe. Für Oldenburg geht es bereits am Mittwoch gegen den Tabellenzweiten aus Bensheim/Auerbach.
Buxtehuder SV: Kuske, Andresen; Dölle (4), Kähr (4), Heider (3), Reiche (3), Hagen (3), Nielsen (3/2), Mühlner (2) von Prittwitz (2), Kasparkova (1), Hartstock, Elen Rakstad, Kroepel
VfL Oldenburg: Kohorst, Fasold; Borutta (2), Teiken, Reinemann (7/3), Martens (1), Steffen, Carstensen (3), Feiniler (3), Pfundstein (1), Röpcke, Knippert (1), Korsten (5), Golla (1), Ronge
PM Vereine, red