03.11.2024, 11:39
Meister nach Niederlage wieder in Erfolgsspur
Drei Tage nach der 28:33-Niederlage, der ersten in der Liga seit März 2021, bei Borussia Dortmund hat HB Ludwigsburg mit dem 41:34 (20:17) beim Buxtehuder SV eine neue Serie gestartet.
Im Vergleich zur Niederlage in Dortmund hatte sich bei der HB Ludwigsburg mit der Rückkehr von Mareike Thomaier die Personalsituation im Rückraum etwas entspannt. Den besseren Start erwischte aber der Buxtehuder SC, der durch Maj Rika Nielsen den ersten Treffer erzielte und auch den ersten Ausgleich der Gäste beantwortete. Diese übernahm zwar kurzzeitig die Führung, doch nach einem Doppelschlag von Levke Kretschmann legte Isabelle Dölle dann das 5:3 nach.
Ludwigsburg schien nach dem Ende der dreijährigen Siegesserie in der Handball Bundesliga Frauen verwundbar, doch nach dem 4:6 übernahm der Meister dann mit einer Dreier-Serie wieder die Führung - und sollte diese in der Folge nicht mehr aus der Hand geben. Dabei fand Ludwigsburg im Angriff unterschiedliche Lösungen: Mal wurde Sofia Hvenfelt am Kreis freigespielt, dann traf Jenny Behrend im Tempogegenstoß oder Viola Leuchter wurfgewaltig aus dem Rückraum.
HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard begann, wie angekündigt, bereits frühzeitig zu wechseln, um die Belastung gleichmäßig zu verteilen. Doch die Buxtehuderinnen ließen sich zunächst nicht abschütteln, weil sie immer wieder Lücken in der HBL-Abwehr fanden und Maj Nielsen regelmäßig variantenreich vom Siebenmeterstrich traf. So folgte auf den Ludwigsburger Führungstreffer stets der Ausgleich durch Buxtehude und das Ergebnis steigerte sich auf 12:11 nach 22 Minuten aus Sicht der Gäste.
Als dann Charlotte Kähr eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe kassierte, nutzten die Favoritinnen das Überzahlspiel, um sich mit einem 4:1-Lauf erstmals abzusetzen - 16:12 hieß es nach 25 Minuten. Dabei half auch Torfrau Nicole Roth mit, die innerhalb kürzester Zeit drei Paraden zeigte. In der Schlussphase der ersten Hälfte zogen beide Teams das Tempo nochmal ordentlich an und trafen in steter Regelmäßigkeit, sodass die HBL mit einer 20:17-Führung in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel starteten die Ludwigsburgerinnen mit einer deutlich besseren Deckung, blieben die ersten vier Minuten ohne Gegentor und bauten den Vorsprung mit einer Dreier-Serie beim 23:17 erstmals auf sechs Tore aus. Anschließend pendelte sich der Abstand in der Folge ein und beide Teams öffneten die Türen in der Defensive, wodurch die 739 Zuschauern in der Halle Nord Buxtehude ein interessantes und bis zum Schluss torreiches Spiel zu sehen bekamen.
Nach 47 Minuten lag Ludwigsburg mit dem 33:26 erstmals mit sieben und keine 60 Sekunden später nach dem 34:26 durch Jenny Behrend sogar mit acht Toren vorne. Bis fünf Minuten vor dem Ende kam Buxtehude nochmal auf sechs Tore heran - 37:31 aus Sicht der Ludwigsburgerinnen, an deren deutlichem Sieg das aber nichts mehr änderte. Guro Nestaker erzielte zwei Minuten vor Schluss mit dem Treffer zum 40:33 ihr elftes Tor. Am Ende gewann die HBL mit 41:34.
"Wir haben eine gute Angriffsleistung gezeigt und zeigen auch, dass wir immer stabiler werden. Zu kritisieren habe ich heute eigentlich nur die Gegenwehr Mitte der 2. Halbzeit. Da sind wir nicht wach genug, stehen zu niedrig und Ludwigsburg darf zu einfach zu ihren Chancen kommen. Ansonsten war ich mit dem Auftritt heute durchaus zufrieden. Das Spiel hätte sicher noch enger sein können, weil wir einige Hochkaräter vorne haben liegen gelassen, aber man sieht die letzten drei Spiele, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Gleichzeitig wissen wir auch, woran wir noch arbeiten müssen", kommentierte Buxtehudes Coach Dirk Leun die Niederlage.
"Wir freuen uns, dass wir die zwei Punkte in Buxtehude holen konnten", erklärte HBL-Coach Jakob Vestergaard. "Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hälfte haben wir sehr gut im Angriff gespielt und insgesamt 41 Tore erzielt. Damit bin ich sehr zufrieden. In der Abwehr haben wir noch ein bisschen Arbeit. Aber ich freue mich, dass wir erneut in Buxtehude gewinnen konnten. Jetzt fokussieren wir uns auf den Thüringer HC." Der THC ist der Gegner im Viertelfinale des DHB-Pokals, das am Mittwoch ansteht.
"Wir hatten immer so Phasen, wo wir uns defensiv nicht mehr konsequent helfen. Da müssen wir mehr Kompaktheit in unsere Abwehr bekommen. Der laufende Prozess wird ja von uns als Spielerinnen vorangetrieben und man hat hoffentlich heute in der Halle und an den Bildschirmen gemerkt, dass wir vieles dafür tun und uns verbessern. Nach der Pause wollen wir uns dann endlich unseren ersten Sieg holen", so Buxtehudes Toptorschützin Isabelle Dölle.
Buxtehuder SV: Ylva-Elin Tants, Sophie Fasold; Larissa Kroepel 1, Maj Nielsen 9/6, Lotta Heider 1, Anika Hampel, Isabelle Dölle 6, Charlotte Kähr 2, Cara Reiche 2, Levke Kretschmann 5, Cara Hartstock 2, Mie Elen Rakstad 3, Teresa von Prittwitz, Isa Ternede 1, Jolina Huhnstock 2, Lin Elisabeth Lück
HB Ludwigsburg: Johanna Bundsen, Nicole Roth; Mareike Thomaier 3, Antje Döll 7/2, Viola Leuchter 4, Valentina Klemencic 1, Anne With Johansen 3, Sofia Hvenfelt 2, Xenia Smits 2, Jenny Behrend 6, Guro Nestaker 11, Jenny Carlson 2, Dorottya Faluvégi, Veronika Malá
Zuschauer: 739
Schiedsrichter: Thöne / Zupanovic
Strafminuten: 6 / 4
cie, mit Material HBL