vor 19 Stunden
Buxtehudes Siegesserie reißt
Nach drei Siegen in Folge ging der Buxtehuder SV am Mittwochabend gegen Borussia Dortmund - anders als im Hinspiel - ohne Punkte vom Platz. Beim 21:28 (9:14) bewies das Team des BSV Mitte der zweiten Halbzeit eine starke Moral, die Hypothek gegen den favorisierten BVB war aber zu hoch.
"Wir haben heute die Qualität von Dortmund gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir es in der Abwehr leidenschaftlich verteidigt. Haben aber vorne unsere Chancen nicht genutzt. Dann ist es simpel und du gewinnst ein Spiel gegen Dortmund nicht. Sonst habe ich der Mannschaft nichts vorzuwerfen. Sie haben alles reingeworfen und gekämpft. Das müssen wir mitnehmen ins Spiel gegen Metzingen", erklärte Buxtehudes Coach Dirk Leun im Nachgang.
"Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, hatten große Probleme im Abschluss. Dann haben wir uns aber dank Sarah Wachter im Tor gefangen. Dennoch wurde es nach 45 Minuten nochmal eng. Am Ende hat aber unser Überzahlspiel den Ausschlag gegeben", bilanzierte BVB-Coach Henk Groener.
Ein zäher Beginn bot sich den Zuschauern in der Halle Nord, denn Annika Hampel sollte erst nach zwei Minuten den Bann mit dem ersten Treffer brechen. Die Gastgeberinnen erwischten einen starken Start, insbesondere in der Deckungsarbeit, in der sich Dortmund zu Fehlern zwingen ließ oder an Laura Kuske scheiterte. Sieben Minuten blieb der BVB ohne Treffer.
Gleichzeitig machte Buxtehude vorne zu wenig aus den sich bietenden Möglichkeiten. Beim 3:1 nahm BVB-Trainer Henk Groener die Auszeit - und die wirkte. Mit vier Treffern in Folge stand es nach 12 Minuten 3:5. "Die Defensive ist okay, aber im Angriff spielt ihr halbherzig und ohne Überzeugung", so Groener bei seiner Ansprache.
Was bei den Dortmunderinnen funktioniert hatte, klappte anschließend auch bei Dirk Leuns Team: Mit der Auszeit und kleinen Korrekturen in der Deckungsarbeit fand der BSV zurück und glich durch Lotta Heider per Heber zum 6:6 (18.) aus. Der Flow hielt aber nur bis dahin. Danach wurde das Angriffsspiel zu hektisch und unpräzise. Die sieben Paraden von Laura Kuske bis kurz vor der Pause münzte die Offensive nicht um und die Gäste stellten auf 6:11. Dirk Leun sah sich so nach 24 Minuten zu seiner frühen zweiten Auszeit gezwungen. Dennoch ging es beim 9:14 in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff ging es für die Gastgeberinnen gegen den Favoriten schlichtweg zu schnell, Buxtehude sah sich mit einem 21:21 (38.) konfrontiert. Mit einer tollen Moral kämpften sich die Norddeutschen Tor um Tor heran. Dirk Leun brachte offensiv die siebte Feldspielerin und Cara Reiche verkürzte in der 45. Minute auf 18:22. Damit waren auch die 946 Zuschauer in der Halle Nord lautstark zurück.
Der BVB bot dem BSV weiterhin zahlreiche Chancen, um noch näher zu kommen, ja sogar den Ausgleich zu schaffen - aber die Chancenverwertung und eine überragende Sarah Wachter im BVB-Tor verhinderten das große Comeback und am Ende waren die Kräfteverhältnisse beim 21:28 wieder zurecht gerückt.
"Es war ein sehr nervenaufreibendes Spiel. Wir haben viel liegen gelassen, aber auch intensiv in der Abwehr verteidigt. Ich ärgere mich schon sehr darüber, weil es heute machbar gewesen wäre, Dortmund zu schlagen. Der Kopf kommt in so langen Phasen ohne Tor dann immer und wir müssen da mehr an uns glauben, weil wir es ja auch zeigen, dass wir es können", gab sich Nationalspielerin Jolina Huhnstock selbstkritisch. "Das Team merkt selbst, dass die Schwankungen weniger werden und das die Arbeit uns hilft."
Buxtehuder SV: Kuske, Fasold; Ternede 4/1, Huhnstock 4, Hampel 3/1, Reiche 3, Heider 2, Dölle 2, Nielsen 1, Kähr 1, Rakstad 1, Kroepel, Schönefeld, Kretschmann, C. Hartstock, von Prittwitz
Borussia Dortmund: Wachter, Kothen; Sasaki 5, Campos Costa 4/3, Degenhardt 4, Vollebregt 4, Langer 3, Bleckmann 3, Antl 2, D. Lassource 2/1, Husebö 1, Kusian, van Maurik, Olsson, Gutzeit
Zuschauer: 946
Schiedsrichter: Otto / Piper
Siebenmeter: 2/5 ; 4/4
Strafminuten: 4/0
chs