13.01.2024, 19:39
"Schlüsselspiel" in der Gruppe E
Am Samstag standen sich in der EM-Vorrundengruppe E die Niederlande und Bosnien-Herzegowina gegenüber. Beide Teams hatten in der SAP-Arena in Mannheim viele Fans hinter sich. Eine spannende Begegnung bekamen diese in dem Schlüsselspiel aber nicht geboten, die Niederlande siegten deutlich und stellten die Weichen für ein Gruppenfinale gegen Schweden.
Aus Mannheim berichtet Felix Buß.
Die bosnischen Fans trieben ihr Team wieder vom ersten Moment frenetisch an, nach dem 20:29 zum Auftakt gegen Schweden brauchte es eine Überraschung gegen die Niederlande um im Rennen um die Hauptrunde zu bleiben. Und, tatsächlich setzte die Sieben vom Balkan die ersten Akzente, dank Torhüter Benjamin Buric, der gleich zwei Würfe der Niederländer parierte.
Danach kamen die Niederlande, die sich im ersten Spiel zu einem 34:29 gegen Georgien gemüht hatten, aber über eine verbesserte Abwehrleistung ins Spiel: Nach dem 4:1 (7.) durch Torgarant Dani Baijens war von Seiten von Bosnien-Herzegowina die erste Auszeit der Partie fällig.
Nachdem der Motor der Niederländer zu Beginn arg gestottert hatte, war es schnell ein Spiel nach ihrem Gusto geworden. Bart Ravensbergen lag bei 67 Prozent Fangquote, als Oranje-Kreisläufer Samir Benghanem mit blutender Stirn vom Feld musste, da er den Wurfarm von Marko Panic abbekommen hatte. Linksaußen Rutger ten Velde zeigte sich danach im Sinne des Spiels treffsicher - mit dem 8:2 war nach einer Viertelstunde der Favorit auf Kurs.
Dass Bosnien-Herzegowina bis dato nur zwei Treffer gelangen waren, sprach Bände über das Kräfteverhältnis. Die Stars wie Marko Panic kamen nicht in Wurfsituationen oder vergaben, da das niederländische Team von Staffan Olsson in der Deckung geduldig, antrittsstark und lauffreudig war. Geburtstagskind Bobby Schagen konterte zum 3:12 (22.), Torwart Ravensbergen machte den Zehn-Tore-Vorsprung in seinem 100. Länderspiel perfekt.
Nach dem 17:7-Halbzeitstand blieb es auch im zweiten Abschnitt Einbahnstraßen-Handball. Erfolgreich vollendete Ball-Stafetten, wie beim 20:9 (37.) durch Kreisläufer Muhovic, blieben eine Seltenheit bei den Bosniern. Bei den Niederländern machte derweil Samir Benghanem - mit Turmverband - wieder von sich Reden. Alles deutete auf einen nationalen EM-Rekordsieg hin, dieser war bislang ein 32:24-Erfolg gegen Lettland 2020.
Und der Kurs wurde gehalten: Nach 45 Minuten kam Bosnien-Herzegowina zwar über Durchbrüche vermehrt zu einfachen Treffern, stand aber weiterhin auf verlorenem Posten. Nach dem 27:13 blieb der Rückstand in dieser Größenordnung. Staffan Olsson schenkte dabei, wie schon gegen Georgien, den jungen Spielern am Ende Vertrauen und schickte verschiedene Formationen aufs Feld. Der 36:20-Sieg stellt die Weichen mit nun 4:0 Punkten auf "Hauptrunde".
Bosnien-Herzegowina: Buric (drei Paraden), Ahmetasevic (fünf Paraden); Davidovic 4, Hadzic 3, Panic 3/1, Hamidovic 2, Muhovic 2, Djurdjevic 1, Faljic 1, Herceg 1, Majstorovic 1, Mehmedcehajic 1, L. Peric 1, Knezevic, Mandic, Terzic
Niederlande: Ravensbergen (neun Paraden) 1 Tor, Versteijnen (vier Paraden) - Ten Velde 9/5, Baijens 8, Benghanem 3, Geenen 3, Smit 3, L. Steins 2, N. Versteijnen 2, Claessens 1, Kooij 1, Schagen 1, Sluijters 1, Stavast 1, Houtepen, Schoenaker
Zuschauer: 13.293
Schiedsrichter: Jonas Eliasson / Anton Palsson (ISL)
Strafminuten: 12 / 8