15.01.2024, 19:51
Kampf um Platz 3 in der Gruppe
Giorgi Tskhovrebadze war am Ende der Matchwinner für Georgien - neben Torwart Zurab Tsintsadze. Dabei war Bosnien-Herzegowina zunächst tonangebend, konnte im Kampf um den ersten Sieg bei einer Handball-EM aber nicht über sechzig Minuten dagegenhalten.
Aus Mannheim berichtet Felix Buß
Bosnien-Herzegowina ging ohne Benjamin Buric in das Duell gegen Georgien, in dem es für beide Teams um den ersten Sieg bei einer Handball-EM ging. Die Abwesenheit des Weltklasse-Torhüters schien eine erhebliche personelle Schwächung zu sein. Nach dem Anpfiff packten die bosnische Abwehr dann aber ordentlich zu und verbot EM-Debütant Georgien den ersten Torerfolg minutenlang.
Auch nachdem Orjonikidze nach sieben Minuten den ersehnten ersten Treffer erzielt hatte, blieben die Georgier im Hintertreffen. Der Rückstand nach dem 1:2 wuchs an. Trainer Tite Kalandadze wartete ab, bevor er beim 2:5 (13.) zur Auszeit buzzerte. Die Georgier blieben aber zunächst weiter chancenlos, weil Buric-Ersatz Harun Hodzic, der 23-jährige Chambery-Schlussmann, sein Können zeigte. Zudem war die Fehlerzahl der Sieben aus dem Kaukasus war enorm hoch.
Als nach 20 Minuten - Nikabadze war für Tsintsadze ins Tor gerückt - der georgische Torhüter einige Paraden sammelte, drehte sich dann aber dsa Blatt. Dikhaminjia verkürzte auf 6:8 (21.). Rustamov baute den Lauf auf fünf Tore aus, da die Bosnier fünf Minuten nicht trafen. Überdies wurde ihr Kreisläufer Faljic nach einem Videobeweis disqualifiziert, weil er Georgiens Kbilashvili im Angriff am Hals traf.
Wie schon häufig brach die Balkan-Sieben in der Schlussphase einer Halbzeit ein. Einen Augenblick vor der Sirene feuerte Kbilashvili den Ball zum 9:9 in die Maschen, die zwischenzeitliche Sechs-Tore-Führung war dahin. Marko Panic hatte bisher im Angriff den Alleinunterhalter gegeben und machte nach dem Wiederanpfiff nahtlos damit weiter, während Tskhovrebadze bei den Georgiern bisher auffällig oft vergab.
Bosnien-Herzegowina zog so wieder weg, bevor Tsintsadze mit mehreren Paraden bei zwei aufeinanderfolgenden Siebenmetern einen wichtigen Impuls zugunsten Georgiens setzte. Wieder fand der Debütant einen Weg zurück in die Partie. Und nach 42 Minuten sorgte Dikhaminjia dann mit seinem Gegenstoß beim 14:13 für den Führungswechsel. Für die letzten 15 Minuten wurden die Karten im Kampf um den ersten Sieg bei einer Handball-EM neu gemischt.
Nach 51 Minuten brachten die nächste Parade von Tsintsadze und der Gegenstoß von Dikhaminjia zum 18:16 dann die Vorentscheidung zugunsten der Georgier. Wie im ersten Abschnitt gingen Bosnien-Herzegowina auch gegen Ende der zweiten Halbzeit die Kräfte aus - auch zwei Auszeiten halfen nicht. Torhüter Tsintsadze verließ unterdessen sein Gehäuse und setzte in der bosnischen Hälfte im Stile eines Spielmachers Dikhaminija zum 21:19 (57.) in Szene. Georgien war auf Kurs und feierte beim EM-Debüt im dritten Spiel mit dem 22:19 den ersten Sieg.
Bosnien-Herzegowina: Ahmetasevic (4/1 Paraden), Hodzic (4/1 Paraden); Panic 7/2, Djurdjevic 3, Hadzic 3/2, Faljic 2, Herceg 2, Davidovic 1, Muhovic 1, Hamidovic, Knezevic, Majstorovic, Mandic, Mehmedcehajic, L. Peric, Terzic
Georgien: Nikabadze (4 Paraden), Tsintsadze (7/2 Paraden); Tskhovrebadze 7/2, Dikhaminjia 5, Arsenashvili 3, Kbilashvili 3, Orjonikidze 3, Rustamov 1, Abramishvili, Areshidze, Darsania, Gavashelishvili, Gogava, Gogoladze, Lapiashvili, Simonia
Zuschauer: 13.196
Schiedsrichter: Karim Gasmi / Raouf Gasmi (FRA)
Strafminuten: 4 / 2