Frauen-Bundesliga

Zäh beschreibt die Anfangsphase des Traditionsduells sehr gut. Insbesondere beide Torhüterinnen drückten dem Spiel direkt ihren Stempel auf. Miranda Nasser im Tor der Werkselfen parierte zweimal, ihre Gegenüber im Tor des BVB, Tess Lieder, war in den ersten zehn Spielminuten gleich viermal zur Stelle.

So dauerte es bis zur fünften Minute, ehe Mariana Lopes den Torbann brach. Nach dem Ausgleich durch Lena Hausherr trafen Mareike Thomaier und Pia Terfloth zur 3:1-Führung für die Gäste. Doch dann legte die Hausherrinnen los wie die Feuerwehr und starteten einen 7:0-Lauf, zehn Minuten lang erlaubten sie keinen Gegentreffer. Johanna Andresen gelang es endlich in der 18. Minute Lieder zu überwinden.

Die zweite Auszeit von Leverkusen-Trainer Michael Biegler in der 24. Minute beim Stand von 9:5 sorgte dann für einen Bruch im BVB-Spiel. Bis zum Halbzeitpfiff stabilisierten sich die Elfen und kamen auch aufgrund einer guten Defensive und einer guten Nasser im Tor wieder heran. Mit einer 12:9-Führung für den BVB, die sechs Minuten lang ohne eigenen Treffer blieben, gingen dann beide Teams in die Kabine.

Den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt erwischten die Gäste. Aus BVB-Sicht war die vorerst bleibende Führung lediglich Lieder zu verdanken, die mehrere Chancen zum 14:14-Ausgleich vereitelte. Doch auch auf der anderen Seite brachte Nasser die Gegnerinnen reihenweise zur Verzweiflung. Nach 40 Minuten war es dann geschehen: Mariana Lopes nutzte eine Überzahlsituation nach einer Zeitstrafe für Alicia Stolle und markierte das 14:14.

Es war wie ein Weckruf für die Gastgeberinnen. Haruno Sasaki und Zoë Sprengers sorgten mit einem Doppelschlag für Erleichterung in der Sporthalle Wellinghofen. So zog der BVB innerhalb von fünf Minuten bis zum 18:14 wieder auf vier Tore davon.

Die Tür zum Heimsieg für die Borussia ging beim Spielstand von 22:17 (53.) weiter auf, als Sprengers mit einer Willensleistung den Ball ins Tor der Gäste beförderte. Leverkusen konnte hingegen nicht mehr zurückschlagen und verpasste letztlich die Überraschung. "Der Sieg für den BVB war verdient, da wir in der Konstanz nicht gut genug und zu fehlerbehaftet gespielt haben", analysierte TSV-Trainer Michael Biegler.

Trotz des Sieges war sein Kollege auf der anderen Seite alles andere als zufrieden. "Im Angriff haben wir uns zu viel in den Zweikämpfen fangen lassen. Wir brauchen in der kommenden Woche gegen Thüringen wieder so eine kompakte Deckung, dazu aber ein stärkeres Tempospiel", so Henk Groener.

Borussia Dortmund - TSV Bayer 04 Leverkusen 23:20 (12:9)

Dortmund: Wachter (0 Paraden), Lieder (10 Paraden); Sprengers (6), Campos (4), Sasaki (3), Stolle (3), Antl (2), Hausherr (2/1), Kusian (1), van Kreij (1), Ossenkopp (1), Olsson, Rönning

Leverkusen: Vogel (n.e.), Nasser (1 Tor, 12 Paraden); Thomaier (6/2), Souza (4), Ferreira Lopes (3/1), Terfloth (3), Boeters (1), Cormann (1), Mathwig, Andresen (1), Ingenpass, Veit, Kaufmann, Teusch

Zuschauer: 902
Schiedsrichter: Janz/Sug (Köln)
Strafminuten: 10:2