10.03.2024, 18:03
BHC hat offensiv wieder Probleme
Zum Tagesabschluss in der Handball Bundesliga hat sich der VfL Gummersbach beim abstiegsbedrohten Bergischen HC durchgesetzt. In einer lange knappen Begegnung machten letztlich das letzte Drittel und die mangelnde Chancenerarbeitung der Hausherren den Unterschied.
Unter hohem Druck empfing der Bergische HC den VfL Gummersbach zum Abschluss der Handball Bundesliga am Sonntagnachmittag in der Wuppertaler Uni Halle. Nach dem Unentschieden des ThSV Eisenach gegen die TSV Hannover-Burgdorf waren die Löwen auf einen Abstiegsplatz abgerutscht, hatten mit dem VfL aber einen schlagbaren Gegner zu Gast. Das bewies allein der 33:27-Sieg im Hinspiel.
Jamal Naji vertraute von Beginn an auf Christopher Rudeck im Tor, welcher sich jedoch direkt gegen Lukas Blohme geschlagen geben musste. Daniel Rebmann ereilte auf der Gegenseite dasselbe Schicksal, der VfL antwortete in einer temporeichen Anfangsphase aber prompt durch Julian Köster (2:1, 2.).
In der Folge liefen sich beide Seiten immer öfter in der Deckung ihres Gegenüber fest. Die favorisierten Gäste erarbeiteten sich dennoch - auch dank einiger Paraden von Rebmann - einen hauchzarten Vorsprung beim 5:3 durch Ole Pregler (9.). Der BHC verlor nun an Kompaktheit in der Defensive und kassierte mehrere Tore aus dem Rückraum. Gerade das Blockspiel der Hausherren funktionierte nicht gut. Die Konsequenz war das 8:4 durch Giorgi Tskhovrebadze (13.).
Das erste minus vier wirkte wie ein Weckruf auf die Bergischen Löwen. In allen Bereichen verzeichnete das Team von Jamal Naji deutliche Leistungssteigerungen. Die Chancenverwertung, die in der Anfangsviertelstunde noch durch einige haarsträubende Fehlwürfe getrübt wurde, besserte sich stark. Zudem kam Christopher Rudeck immer besser in die Partie. Lukas Stutzke glich nach einem schönen Eins-gegen-Eins so zum 8:8 aus (17.).
Kurz darauf gerieten die Hausherren aber in doppelte Unterzahl. Der VfL setzte sich als Konsequenz wieder auf zwei Treffer ab, der BHC blieb aber dran. Beim 12:12 buzzerte Gudjon Valur Sigurdsson seine Mannschaft zum ersten Mal zur Auszeit zusammen und tauschte unter anderem im Tor (27.). Tibor Ivanisevic konnte in der Schlussphase aber keine Akzente mehr setzen.
Offensiv blieben die Gummersbacher aber souverän. Gerade durch Durchbrüche kamen die Gäste zum Erfolg, immer wieder flogen etwa Julian Köster und Ole Pregler durch die zu großen Lücken der bergischen Deckung. Aber auch der BHC traf vorne verlässlich: Kurz vor der Pausensirene netzte Linus Arnesson so zum 15:15-Halbzeitstand.
Der Bergische HC belohnte sich für den starken ersten Durchgang in der ersten Aktion nach dem Seitenwechsel prompt mit der ersten Führung. Danach mussten die Hausherren mit drei Gegentreffern in Serie aber direkt einen herben Rückschlag einstecken: Gummersbach legte beim 18:16 wieder mit zwei Toren vor (32.).
Beim 20:17 durch den vierten Treffer von Julian Köster waren es dann wieder drei Treffer Differenz. Das lag auch am stärker werdenden Ivanisevic, welcher den Gastgebern einige Bälle wegnahm. Beim Stand von 20:18 nahm Gudjon Valur Sigurdsson seine zweite Auszeit, Köster traf direkt zum erneuten plus drei (42.).
Die Gastgeber verkürzten in der Folge zwar zwischenzeitlich zwar wieder auf ein Tor, hingen aber weiterhin eine Fingerbreite hinterher. Jamal Naji nahm nach dem 23:20 zugunsten der Gäste ein weiteres Timeout, gestaltete dieses aber kurz. Der Trainer der Hausherren sagte lediglich den Spielzug GOG an.
Gummersbach störte die Angriffsbemühungen der Bergischen Löwen jedoch mit einer situativen 5:1-Deckung. Dennoch gelang es Linus Arnesson mit einem Durchbruch Siebenmeter und Zeitstrafe zu ziehen, der Mittelmann scheiterte beim Strafwurf aber an Ivanisevic. Im folgenden Positionsangriff markierte Tilen Kodrin mit dem 24:20 die bisher höchste Führung des Spiels (49.).
Bei den Gastgebern war inzwischen Peter Johannesson zwischen die Pfosten gekommen. Der Schwede verhinderte kurz darauf das erste minus fünf und hielt seine Mannschaft so im Spiel. Die Zeit lief aber gegen die Wuppertaler, die zudem offensiv immer größere Probleme bekamen. Gummersbach spielte hingegen abgezockt und räumte immer wieder stark ab: so auch beim 26:21 (53.). Naji nahm seine letzte Auszeit.
Seiner Mannschaft gelang aber kein Aufbäumen mehr. Stattdessen trieb der VfL Gummersbach das Ergebnis Tor für Tor in die Höhe. Die Bergischen zerfielen regelrecht, lagen nach einem Köster-Tor in den verwaisten Kasten mit acht Treffern in Rückstand (29:21, 57.). Gerade die mageren neun eigenen Tore im zweiten Durchgang waren ein Offenbarungseid für ansonsten erneut kampfstarke BHCler. Der Endstand lautete 31:24.
Bergischer HC: Rudeck (7 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Johannesson (1 Parade); Ladefoged 7, Arnesson 6/4, Stutzke 3, Fraatz 2, Morante Maldonado 2, M´Bengue 2, Doniecki 1, Giesselmann 1, Persson, Krecic, Andersen, Babak, Schmitz
VfL Gummersbach: Ivanisevic (5 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Rebmann (2 Paraden); J. Köster 8/1, Horzen 6, Kodrin 4, Tskhovrebadze 4, Blohme 3, Pregler 3, Milos Vujovic 3/3, Vidarsson, Oskarsson, Häseler, Kiesler, Schluroff, Zeman, Protsiuk
Zuschauer: 3000 (Uni Halle)
Schiedsrichter: Christian vom Dorff / Fabian vom Dorff
Strafminuten: 8 / 6
mao