16.12.2024, 08:26
Abwehrumstellung zieht Lübeck den Zahn
Der Bergische HC wird auf einem Aufstiegsplatz in die WM-Pause gehen. Das ist nun klar. Unterdessen hat der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga den Vertrag mit seinem Kapitän verlängert.
Schon vor dem 30:27 (16:16)-Erfolg über den VfL Lübeck-Schwartau erhielten die BHC-Fans in der Mitsubishi Electric Halle eine richtungsweisende Nachricht: Auch Kapitän und Spielmacher Tomas Babak bleibt dem BHC ligaunabhängig erhalten. Der Tscheche habe einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027 unterschrieben, verkündete der Klub.
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Im Angriff kam der Bergische HC gegen Lübeck zwar zu guten Chancen und nutzte davon auch viele, doch in der Deckung fehlte phasenweise der Zugriff. Immer wieder kamen die Gäste aus sechs Metern zum Abschluss und hielten die Begegnung so ausgeglichen.
Offensiv streuten die Hausherren ein paar technische Fehler zu viel ein, doch sie hatten mehrfach die Gelegenheit, ein wenig davonzuziehen. So erzielte Tomas Babak das 7:5 und auch danach legte der BHC noch einige Male vor. Unter anderem durch Belal Massoud, der in der ersten Halbzeit für Noah Beyer auf der linken Außenbahn spielte und einige spektakuläre Aktionen hatte.
Das 16:16 zur Halbzeit machte den über 2.000 Heim-Fans Hoffnung auf einen positiven Verlauf des zweiten Durchgangs. Auch durch die Umstellung auf eine 5:1-Variante mit Eloy Morante Maldonado auf der Spitze stand die Deckung nun stabiler. Der BHC hatte in einigen Phasen viele Ballgewinne und dadurch Konterchancen, die er zwar nicht alle nutzte, sich aber doch absetzen konnte. Babak und Morante stellten zunächst jeweils auf einen Zwei-Tore-Vorsprung.
Nach dem neuerlichen Ausgleich (20:20) gelangen den Bergischen dann sogar vier Treffer in Serie durch Beyer, Aron Seesing, Elias Scholtes und Julian Fuchs. Davon erholten sich die Lübecker nicht mehr. Es blieb bis zum Schluss bei vier oder fünf Treffern Abstand. Torhüter Christopher Rudeck streute ein paar Paraden ein, der BHC brachte den Erfolg ins Ziel.
Weil der HBW Balingen-Weilstetten bereits am Mittwoch verloren hat, hat der Bergische HC durch den neunten Heimsieg im neunten Heimspiel fünf Punkte Vorsprung auf den dritten Platz und beendet damit das Jahr auf einem Aufstiegsrang.
"Im Vorfeld war klar, dass es ein dreckiges Spiel werden kann. Aufgrund der Konzeption von Schwartau, die eine unheimlich unangenehme Abwehr spielen und über viel individuelle Eins-gegen-Eins-Qualität verfügen. Trotzdem machen wir es im Angriff gut. Auch wenn wir zu viele technische Fehler haben, machen wir 16 Tore in der ersten Halbzeit", so Fabian Gutbrod.
Der Sportliche Leiter der Hausherren erklärte: "Die Abwehr ist da das Problem. In der zweiten Halbzeit machen wir es in der 5:1-Deckung gut, dann kommen auch die Paraden dazu und wir schaffen es Stück für Stück, das auch auf die Anzeigetafel zu bekommen. Es war ein dreckiger Sieg, ein Arbeitssieg und sicher nicht unser bestes Saisonspiel. Dann zählen aber einfach die zwei Punkte."
„Ich bin gar nicht unzufrieden mit unserer Performance hier. Wir haben das Spiel sehr lange offen gestaltet und haben uns in der ersten Halbzeit - nach einem etwas holprigen Start - im Angriff extrem gut reingearbeitet", meinte VfL-Trainer David Röhrig.
Er fügte hinzu: "Wir sind im Schnitt eineinhalb Köpfe kleiner als der Gegner und auf dem Papier ist die Idee, dass wir dadurch einfach schneller und spielstark sind. Das haben wir auch lange Zeit gezeigt, aber uns von der 5:1-Variante überraschenderweise so ein bisschen den Zahn ziehen lassen."
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich; Beyer (7/4), Massoud (3), Babarskas (1), Granlund, Morante (4), Babak (4), Gislason (1), Seesing (2), Thiele, M´Bengue (2), Scholtes (2), Wasielewski (2), Fraatz, Fuchs (2)
VfL Lübeck-Schwartau: Dreyer, Conrad; Holzhacker (3), Geenen (1), Houmøller (3), Hagedorn (1), Skorupa, Schrader (8/3), Längst (2), Refsgaard (6), Heinemann (1), Speckmann (2), Emdorf
Schiedsrichter: Leon Bärmann / Nico Bärmann
Strafminuten: 8 - 8
Zuschauer: 2.219 (Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf)
bec