18.11.2024, 10:02
Spitzenposition in der 2. Liga weiter gefestigt
Der Bergische HC hat seiner Rolle als Aufstiegskandidat der 2. Handball Bundesliga mit einem 34:28-Erfolg im Spitzenspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen Nachdruck verliehen. Der Absteiger führt die Tabelle weiter an und vergrößerte den Abstand auf den auf den sechsten Platz abgerutschten Gast auf drei Minuspunkte.
Nach dem 32:31 gegen den HC Elbflorenz und dem 26:26 in Balingen war das Duell mit dem ASV Hamm-Westfalen das dritte Spitzenspiel in Folge für den Bergischen HC. Bereits vor dem Anpfiff atmeten die 2114 Zuschauer in der Mitsubishi Electric Halle dabei erstmals auf: Tomas Babak und Noah Beyer, beide beim Pokalspiel in Gummersbach nicht dabei, wärmten sich auf. Verzichten mussten die Bergischen allerdings auf Yannick Fraatz und Elias Scholtes, die jeweils von einer Virusinfektion außer Gefecht gesetzt wurden.
Für den ASV, der in der gleichen schmalen Besetzung wie zuletzt gegen TSV Bayer Dormagen startete, war es unterdessen erneut ein Abend mit schlechten Nachrichten in personeller Hinsicht: Bereits in der neuen Spielminute verletzte sich Torwart Felix Hertlein beim Versuch für den zusätzlichen Feldspieler schnell genug ins Tor zurückzueilen am Knie und konnte in der Folge nicht mehr eingreifen.
Doch auch ohne ihn und die verletzt fehlenden Tom Jansen, Yonatan Dayan, Jakub Sterba, Mark Artmeier, Philip Jungemann und Marcos Colodeti boten die Westfalen dem Tabellenführer einen lange offenen Schlagabtausch. "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir waren über sechzig Minuten ein ebenbürtiger Gegner", stellte ASV-Trainer Michael Hegemann direkt nach der Partie fest.
Die Rückkehr Beyers machte sich beim Bergischen HC derweil von der ersten Minute an bemerkbar. Was der Linksaußen auch anging, es hatte Erfolg. Er traf von außen, aus dem Tempospiel heraus oder per Siebenmeter. Ohne Fehlwurf gehörte er zu den stabilsten BHCern, die auch in Djibril M'Bengue, Eloy Morante Maldonado, Gerdas Babarskas und eben Tomas Babak offensive Leistungsträger hatten. Der BHC setzte dabei aufs Tempo - machte aber auch einige Fehler. Die kosteten genauso einen höheren Vorsprung zur Pause wie die maue Ausbeute in Überzahl-Situationen.
Dennoch genügte es zur 17:14-Halbzeitführung, die jedoch in der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs dahin schmolz - Ian Hüter setzte den Anschlusstreffer. Djibril M'Bengue traf zwar teils in beeindruckender Manier, doch in der 46. Minute hatte der BHC seinen Vorsprung endgültig verloren: Es stand 23:23, das Match drohte zu kippen. Und Noah Beyer war inzwischen nicht mehr dabei. Nach seinem achten Tor zum 21:18 hatte er das Feld verletzt verlassen müssen. Paul Gießelmann übernahm auf seiner Position.
"Wir haben versucht, mit unseren Möglichkeiten alles reinzuwerfen und zu schauen, ob es eine Gelegenheit für uns gab", erklärte Michael Hegemann nach der Partie. "Und die gab es für uns, so rund um die 45. Minute, als das Momentum beim 23:23 für uns kippen kann. Da kassieren wir eine Zwei-Minuten-Strafe, die uns sehr, sehr weh getan hat. Gleichzeitig haben wir auf der Gegenseite einen Durchbruch, den wir verschießen. Dann bekommen wir einen 0:3-Lauf. Dann wird es am Ende auch mit den Kräften schwieriger."
Zumal in einer Auszeit die BHC-Trainer Arnor Gunnarsson und Markus Pütz ein paar Schrauben stellten und damit Erfolg hatten: Aron Seesing holte einen Siebenmeter und eine weitere Hammer Strafzeit heraus. Eloy Morante Maldonado traf von der Linie zum 24:23. Und nun schlugen die Gastgeber, im Gegensatz zum ersten Abschnitt, auch in der Überzahl zu: Nach einer Rudeck-Parade versenkte Djibril M'Bengue, Gießelmann besorgte wenig später das 26:23.
Die Löwen steuerten nun entschlossen dem Sieg entgegen. Souverän erhöhten Seesing, M'Bengue und Morante weiter. Nach dem 34:28 steht fest, dass der BHC als Tabellenführer in den Dezember gehen wird. Zwar absolviert die Konkurrenz am kommenden Wochenende einen kompletten Spieltag und kann somit aufholen - das eigentlich angesetzte BHC-Spiel in Ludwigshafen hat bereits im Oktober stattgefunden -, doch durch den Erfolg über Hamm und nun drei Pluspunkten Vorsprung vor den Verfolgern steht fest, dass die Bergischen vorne bleiben werden.
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich; Beyer (8/2), Giesselmann (2), M`Bengue (6), Granlund, Babarskas (3), Babak (2), Massoud, Gislason, Thiele, Maldonado (8 2/2), Fuchs (1), Seesing (4), Wasielewski
ASV Hamm-Westfalen: Hertlein, Katsigiannis; Huesmann (1/1), Meyer-Siebert (5), Böttcher (2), Machner (3, 0/1), Hüter (2), Mühlhauser, Haunold (2), Bornemann (5), Körber, Stüber (4), Jacobs (1), Coßmann (3)
Zuschauer: 2.114
Schiedsrichter: L. Bärmann/N. Bärmann
Strafminuten: 4 / 14
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