21.02.2024, 21:17
Spitzenreiter zieht weiter seine Kreise
Die SG BBM Bietigheim hat ihre Spitzenposition in der Handball Bundesliga Frauen mit einem 35:25-Auswärtssieg bei TSV Bayer 04 Leverkusen gefestigt. Für die Leverkusenerinnen war es die zweite Niederlage in Folge gegen ein Spitzenteam. Die erste hatte es gegen den Thüringer HC gegeben, dem nächsten Gegner der SG BBM Bietigheim, die mit Rückenwind und nach der heutigen Niederlage von Bensheim auch mit fünf Punkten Vorsprung in das Topspiel geht.
Die Bietigheimerinnen mussten unter dem Bayer-Kreuz weiterhin auf die Langzeitverletzte Melinda Szikora und Veronika Malá (Knöchelverletzung) verzichten. Dafür stand Kapitänin Xenia Smits nach überstandenen Rückenproblemen wieder im Kader. Bei Leverkusen fehlten sogar drei Spielerinnen, dennoch hielten die Gastgeberinnen zunächst gut mit. In Führung lag nach dem ersten Treffer von Kelly Dulfer allerdings zunächst der Favorit - ohne sich aber absetzen zu können.
In Überzahl gelang Leverkusen beim 4:4 der Ausgleich. In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel: Bietigheim legte jeweils vor, konnte sich aber zunächst nicht weiter als auf zwei Tore absetzen. Leverkusen stemmte sich mit stabiler Abwehr und Torfrau Miranda Nasser, die in der ersten Hälfte sieben Parade zeigte, dagegen, glich jeweils aus und ging nach 13 Minuten beim 9:8 erstmals in Führung.
Doch es sollte das einzige Mal bleiben, dass die SG-Ladies an diesem Abend in Rückstand gerieten. Bis zum 10:10 in der 17. Minute blieb das Spiel eng und torreich. Dann kehrte Xenia Smits nach zwei verletzungsbedingt verpassten Pflichtspielen auf die Platte zurück, die Abwehr der Gäste stabilisierte sich und ließ über sieben Minuten keinen Gegentreffer zu. Über 13:10 steuerten die favorisierten Gäste zu einer 17:13-Führung.
Nach dem Seitenwechsel kam die SG BBM Bietigheim dann richtig ins Rollen und zog mit einem 7:1-Lauf innerhalb von sechs Minuten auf 23:14 davon - unter anderem dank drei Toren von Sofia Hvenfelt. Erst eine zweite Auszeit in nicht einmal 120 Sekunden von Bayer-Coach Michael Biegler stoppte den BBM-Traumstart in der zweiten Hälfte. Anschließend hatte sich Leverkusen wieder etwas gefangen und kam beim 18:23 nach 38 Minuten wieder auf fünf Tore heran.
Doch nach einer eigenen Auszeit baute Bietigheim bis Mitte des zweiten Durchgangs den Vorsprung erneut auf neun Tore aus (28:19). In der Schlussviertelstunde brachte der amtierende Doublesieger das Spiel souverän zu Ende. Faluvégi sorgte mit dem 33:23 in der 56. Minute für die erste Zehn-Tore-Führung, die auch bis zum Schluss Bestand hatte.
Um Antje Döll, die als beste Werferin mit acht Treffern überzeugte, in Abwesenheit von Malá etwas zu entlasten, testete SG BBM-Trainer Jakob Vestergaard sowohl Isabelle Andersson als auch Noemi Hafra auf der Linksaußen-Position. Die Ungarin traf auch zum 35:25-Endstand.
Der Meister und Pokalsieger schraubte damit sein Erfolgskonto auf 31:1-Punkte hoch, während die Elfen nach der neunten Saisonniederlage mit 13:19-Zählern weiter auf dem neunten Tabellenplatz rangieren. Für Bietigheim steht am Wochenende das Spitzenspiel gegen den Thüringer HC an, Leverkusen will in Zwickau den Anschluss an das Mittelfeld halten.
"Zehn Tore ist zu hoch, das ist schade. Wir haben das Spiel nicht gut begonnen, uns aber dann gut ins Spiel gekämpft. Nach der Pause haben wir den Start verpasst und Bietigheim ist davongezogen. Wir haben zu viele Fehler gemacht, waren nicht aggressiv genug in der Abwehr und Bietigheim war dann zur Stelle und hat uns direkt bestraft", sagte Loreen Veit.
Die Leverkuseners Linksaußen blickte nach vorne: "Ab morgen richtet sich der Fokus auf Zwickau. Das ist ein wichtiges Spiel für uns und wir wollen dort zwei Punkte holen. Auch wenn unser Kader derzeit ein wenig begrenzt ist, werden wir in Zwickau alles geben."
TSV Bayer 04 Leverkusen: Vogel (bei zwei 7m), Lindemann (n.e.), Nasser (11 P); Thomaier (3), Boeters (2), Mathwig, Mattig, Andresen, Ferreira Lopes (8/1), Ingenpass (5), Veit (5), Kaufmann (2), Teusch, Souza
SG BBM Bietigheim: Lönborg (4 Paraden), Moreschi (13 P); Gassama (2), Döll (8/4), Birtic, I. Smits (2), Kudlacz-Gloc (5), Johansen (2), Hvenfelt (3), Dulfer (2), X. Smits, Andersson (5), Behrend, Hafra (1), Faluvégi (5)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Janz / Sug
Strafminuten: 8 / 2
PM Vereine, red