02.11.2024, 11:42
"Ein enges Ding, was auf beide Seiten hätte kippen können"
Enger Kampf ohne Sieger: Nach einer intensiven Partie trennten sich der HBW Balingen-Weilstetten und der Bergische HC mit einem 26:26 (13:13)-Unentschieden.
"Im Endeffekt geht das Unentschieden schon in Ordnung", meinte HBW-Trainer Matthias Flohr nach dem Spiel. Ein Spitzenspiel auf Top-Niveau habe er nicht gesehen, dafür hätten beide Mannschaften zu viele technische Fehler gemacht.
Grundsätzlich sei er mit dem Punkt zufrieden, aber es wäre ihm lieber gewesen, wenn sich sein Team mit einem Sieg in die Länderspielpause hätten verabschieden können. Vor allem haderte Flohr mit den Phasen, in denen seiner Mannschaft zu viele Fehler unterliefen und falsche Entscheidungen getroffen wurden.
Eine dieser Phasen war gleich zu Beginn der Partie: Nach einem ungenauen Abspiel im Angriff erzielte der BHC per Tempogegenstoß das 1:0. Beim folgenden Anspiel folgte der nächste Fehler, und die Gäste lagen mit 2:0 in Front. Die Gallier wirkten im Gegensatz zum Tabellenführer in den ersten Minuten ziemlich nervös, sodass es nach knapp vier Minuten bereits 1:4 aus Sicht der Hausherren stand.
Mit dem 2:4 durch Elias Huber kamen die Jungs von Matti Flohr ins Spiel und glichen zum 4:4 aus. Der Tabellenführer legte jedoch erneut vor und nutzte eine Überzahl zur nächsten Drei-Tore-Führung. Beim Stand vom 5:8 nahm Flohr seine erste Auszeit. Er forderte mehr Mut im Angriff und schickte erstmals in dieser Saison Neuzugang Jannis Schneibel nach überstandener Verletzung auf die Platte.
Doch es half alles nichts. Der Bergische HC hatte im Angriff die besseren Lösungen, und die Defensive ließ kaum etwas zu. Erst in der 20. Minute traf Csaba Leimeter nach einer längeren Torflaute. Ein Treffer mit Signalwirkung: Nun waren die Hausherren am Drücker und verkürzten auf 9:11. Eine Auszeit des Tabellenführers konnte den Lauf der Balinger zwar kurz unterbrechen, aber sorgte nicht für eine Wende und so ging es mit einem 13:13-Gleichstand in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten dreißig Minuten schien sich das Blatt endgültig zugunsten der Balinger zu wenden. Zwar konnte der Tabellenführer per Strafwurf erneut in Führung gehen, aber Sascha Pfattheicher und Jerome Müller brachten den HBW mit einem Doppelschlag erstmals in Führung. Diese hielt allerdings nicht lange.
Die Bergischen Löwen konterten und übernahmen nach dem nächsten 3:0-Lauf wieder die Oberhand. Nach dem erneuten Ausgleich zum 18:18 sorgten die beiden Unparteiischen für eine kuriose Szene, die in der Halle für Unverständnis sorgte. Nach einem Wurf der Bergischen entschied der Feldschiedsrichter auf Tor, während sein Kollege auf der Torlinie auf Abwurf entschied. Nach einigen Diskussionen entschieden sie schließlich auf Strafwurf, und der BHC ging erneut in Führung.
Nach dem erneuten Ausgleich durch Daniel Blomgren folgte wohl die stärkste Phase der Gallier. 25:22 stand es für die Gallier nach knapp 50 Minuten, und das Trainergespann der Bergischen Löwen nahm eine Auszeit. Diese zeigte Wirkung: Der HBW blieb fast zehn Minuten ohne eigenen Treffer. Erst nach dem Ausgleich zum 25:25 gelang Sascha Pfattheicher per Strafwurf das 26:25 in der vorletzten Minute.
Nach dem Ausgleichstreffer zum 26:26 drückte HBW-Coach Flohr zum dritten und letzten Mal den Buzzer. Noch waren 31 Sekunden zu spielen. Zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff netzte Elias Huber im Fallen ein - doch der Treffer zählte nicht mehr. So trennten sich Balingen-Weilstetten und der Bergische HC im Top-Duell mit 26:26.
"In erster Linie war es vor allem in der zweiten Halbzeit ein Kampfspiel", lautete das Fazit von Markus Pfütz: "Es war ein enges Ding, was auf beide Seiten hätte kippen können. Heute überwiegt der Stolz auf die Mannschaft, weil wir mit Blick auf die Besetzung echt basteln mussten. Der Punkt kann für uns Gold wert sein."
HBW Balingen-Weilstetten: Kornecki, Nagy - Blomgren (4), Matthes (2), Leimeter (2), Huber (2), Ingason (1), Strobel, Santos (1), Grüner, Timmermeister (3), Müller (3), Flügel, Schneibel, Heinzelmann (2), Pfattheicher (6/2)
Bergischer HC: Rudeck, Diedrich - Beyer (6/3), Giesselmann (2), Babarskas, Servos, Granlund, Morante (5), Babak (3), Gislason, Seesing (1), Thiele, M´Bengue (7), Wasielewski (2), Fraatz, Fuchs
Schiedsrichter: Kern / Kuschel
Siebenmeter: 2/3 - 3/4
Strafminuten: 8 - 2
lmk