03.10.2024, 08:52
Hamm verpasst Last-Minute-Ausgleich
Einen dramatischen Abend erlebten die westfälischen Handballfans am Mittwochabend beim Duell des ASV Hamm-Westfalen mit dem Ligarivalen TuSEM Essen. Ein gehaltener Siebenmeter nach abgelaufener Spielzeit sicherte den Gästen den knappen 31:30-Sieg und damit den Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals.
Ein unerwartet torreiches Spiel, in dem zunächst lange die Gäste mit ein oder zwei Treffern vorne lagen, lieferten der ASV Hamm-Westfalen und TUSEM Essen am Mittwochabend in der Westpress Arena ab. In der Anfangsviertelstunde gelang es dem ASV nicht, die offensiven Aktionen des TuSEM nachhaltig zu unterbinden.
Dies änderte sich mit der Hereinnahme von Jan Keno Jacobs, der etwas mehr Aggressivität in die Defensivbemühungen brachte. So gelangen nun mehrfach Ballgewinne, die Gastgeber drehten den Spielstand von 9:11 (16.) auf 14:12 (24.). Nach den zwei Toren von Andreas Bornemann und einem Treffer von Fabian Huesmann gelang aber kein viertes Tor in Serie.
So bot sich nun den Gästen, begünstigt durch eine Überzahl, die Möglichkeit, bis zur Pause wieder eine 15:14-Führung herauszuspielen. "Wir sind nicht gut reingekommen, haben lange gebraucht, bis wir uns stabilisieren konnten", meinte Michael Hegemann. "Wir verpassen es beim Stand von 14:12 auf drei Tore wegzugehen und gehen dann mit Minus Eins in die Halbzeit. Das war nicht gut", so der ASV-Coach weiter, der dann in der zweiten Halbzeit ein völlig offenes Spiel sah.
Allerdings war es wie in Halbzeit eins: Essen lag bis zehn Minuten vor dem Ende mit einem oder zwei Toren vorne. Hegemann: "In der zweiten Halbzeit war es ein enger Schlagabtausch. In den Phasen, wo wir auf Unentschieden stellen, haben wir es immer wieder verpasst, selbst in Führung zu gehen."
Und diese Gelegenheit bot sich sogar noch in der 55. Minute, als sich der ASV im Angriff beim Stand von 26:26 einen technischen Fehler erlaubte und so die Chance auf die Führung fahrlässig vergab. Essen, das mittlerweile auf den verletzten Max Neuhaus und Dennis Sczesny (Rote Karte nach dritter Zeitstrafe) verzichten musste, fand offensiv nun im Siebten Feldspieler ein gutes taktisches Mittel. Dreimal in Folge spielten die Gäste Rechtsaußen Felix Eißing frei, der dreimal die Gäste wieder in Führung brachte.
Doch nach wie vor war alles für den ASV möglich. Zunächst glich Andreas Bornemann, der mit acht Toren bester Torschütze des Abends war, auf 30:30 genau 82 Sekunden vor dem Ende aus. Essen agierte nach einer Auszeit erneut mit dem siebten Feldspieler, Oskar Kostuj traf 39 Sekunden vor dem Ende zum 31:30.
Nun war es an Michael Hegemann, in einer Auszeit die richtigen taktischen Vorgaben zu geben. Dies gelang, beim Abschluss wurde Jonas Stüber gefoult, die Unparteiischen entschieden auf Siebenmeter. Die verbliebenen vier Sekunden liefen ab, Fabian Huesmann trat zum Siebenmeter gegen Dominik Plaue an - der den Wurf parierte und damit den Einzug ins Achtelfinale sicherte.
ASV Hamm-Westfalen: Hertlein (3 Paraden), Colodeti (4 P.) - Huesmann (4, 2/4 7m), Meyer- Siebert (6), Böttcher, Artmeier (1), Machner (2), Hüter, Haunold, Bornemann (8), Körber, Dayan (4), Stüber (4), Jacobs, Coßmann (1)
TuSEM Essen: Wipf (3 P.), Plaue (4 P.) - Wilhelm (4), Göttler (2), Hermeling, Wolfram, Homscheid (1, 1/1), Reimer (2, 2/3), Eißing (7), Sczesny (1), Szuharev (4), Neuhaus (4), Kostuj (2), Mast, Werschkull (4), Schoss
Schiedsrichter: Kern / Kruschel
Zuschauer: 1.012
Strafminunten: 8 / 10
Disqualifikation: Rote Karte für Sczesny (51. Minute)
PM ASV, red