01.10.2024, 11:27
6:0-Lauf bringt Vorentscheidung
Den erwartet intensiven Schlagabtausch haben sich der ASV Hamm-Westfalen und der Dessau-Roßlauer HV am Sonntagabend geliefert. Am Ende setzten sich die Hausherren vor 1.744 Zuschauern in der Westpress arena in einem von starken Abwehrreihen dominierten Spiel verdient mit 30:24 (13:10) durch.
"Es tut uns gut, so in die Englische Woche zu starten", fasste ein glücklicher ASV-Trainer Michael Hegemann nach der Partie gegenüber der Presse seine Gefühlslage zusammen. Vorangegangen war ein hochintensives Spiel gegen einen erwartet unbequemen Gegner.
"Es war genau dass, was ich erwartet habe. Dessau ist eine Mannschaft, die sehr leidenschaftlich ist und nie aufgibt. Es war klar, dass wir einen langen Atem brauchen würden", so Hegemann, dessen Mannschaft nach schwierigem Beginn in der Schlussphase der ersten Halbzeit einen 13:10-Vorsprung herausspielte. Zu diesem Zeitpunkt wies wenig darauf hin, dass die Zuschauer am Ende doch noch 54 Tore zu sehen bekommen sollten.
Für die Gäste, die noch in der 21. Minute mit 9:8 in Führung lagen, kam es früh knüppeldick im Spiel. Zunächst musste Luka Baumgart nach einem unglücklichen Schlag in das Gesicht von Tom Jansen mit der Roten Karten bereits nach weniger als acht Minuten vom Feld. In der 25. Minute fiel dann auch noch der bis dahin überragende Torwart Janik Patzwaldt verletzt aus, nachdem er bei einer Parade mit Tom Jansen zusammenstieß, der bei einem Tempogegenstoßtor unglücklich vor das Standbein des Keepers prallte.
Spannend war es aber auch im zweiten Abschnitt noch einmal. Die Gäste arbeiteten sich schnell auf 15:15 (37.) und später auf 17:17 (40.) heran. In beiden Phasen behielten die Gastgeber aber die Nerven und ließen keine erneute Gästeführung zu. Dessau blieb unbequem und bis zum 21:20 in der 46. Minute auf Tuchfühlung, musste dann aber nach einem 6:0-Lauf von Hamm endgültig abreißen lassen.
"Ich hatte nach der Halbzeit noch einmal das Gefühl, dass es uns aus den Händen gleiten kann. Aufgrund der frühen Roten Karte von Baumgart hatten wir uns schon erhofft, dass der Verschleiss auf Dessauer Seite größer ist und wir davon profitieren können. Aber ich konnte Julius Meyer Siebert und Tom Jansen nicht wechseln, wir brauchten sie immer, um das Tempospiel der Dessauer zu unterbinden", so Hegemann.
Aus Sicht des DRHV-Trainers Uwe Jungandreas war es unter dem Strich weniger die Abwehr inklusive Torwartleistung, die den Ausschlag für den Sieg der Westfalen gab. "Über weite Strecken stellen wir eine sehr ordentliche Defensive. Im Angriff war es aber wie fast immer: Wir erspielen uns unsere Chancen. Aber Du kannst es Dir auswärts nicht leisten, schon in einer Halbzeit fünf Hundertprozentige auszulassen. Wir haben zwar viel gearbeitet, und gut verteidigt, aber mit dieser Angriffseffektivität kommst Du nicht für einen Punktgewinn in Frage."
ASV Hamm-Westfalen: Colodeti (7 P.), Hertlein (1 P.) - Huesmann (5), Jansen (6), Meyer-Siebert (5), Artmeier, Machner, Hüter, Sterba (4), Haunold (3), Bornemann, Körber, Dayan (2), Stüber (5), Jacobs, Coßmann
Dessau-Roßlauer HV: Patzwaldt (8 P.), Ambrosius (6 P) - Gonschor (1), F. Haake (3), C. Haake (4), Bülow (2, 1/1 7m), Powarzynski (1), Nowak, Baumgart, Misovych (2), Emanuel (2), Danneberg (4, 2/3 7m), Hertzfeld, Pust (1), Leu (4)
Strafminuten: 10 / 14 min
Disqualifikation: Rote Karte für Baumgart (8. Minute)
Schiedsrichter: Hartmann / Hennekes
Zuschauer: 1.744
PM ASV, red